F-1-Boliden auf der Rennstrecke von Silverstone
Reuters/Peter Cziborra
Formel 1

Lob und Kritik nach Sprintpremiere

Nach der ersten Auflage der Sprintqualifikation debattiert die Formel 1 bereits über eine Anpassung des Formats. „Ich finde, es ist ganz gut, statt 17 Runden können wir aber auch fünf oder acht Runden fahren“, meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach dem Pilotprojekt am Samstag in Silverstone. Denn nach einer spannenden Startphase empfand der 49-jährige Wiener den Sprint als „zum Ende hin ein bisschen langweilig“.

Das eigentliche Qualifying mit den drei klassischen K.-o.-Runden war auf Freitag vorgezogen worden und ergab die Reihung für das Grid beim Sprintrennen am Samstag. Dort ermittelten die Piloten dann über 17 Runden die offizielle Poleposition und die Startaufstellung für den Grand Prix von Großbritannien am Sonntag (16.00 Uhr MESZ, live in ORF1 und im Livestream).

Das Ziel der Formel-1-Bosse: mehr Action für die Zuschauer. Weltmeister Lewis Hamilton schlug sogar vor, das Wochenende mit dem Sprint auf zwei Tage zu verkürzen. „Meiner Meinung nach reicht es, wenn es ein Samstag-und-Sonntag-Wochenende ist“, sagte der Mercedes-Fahrer, denn dadurch spare man sich einen Tag. Das sei auch wiederum mit Blick auf die Umwelt besser.

Verstappen holt wieder Poleposition

Max Verstappen holt beim Großen Preis von Großbritannien zum vierten Mal in Folge die Poleposition. Der WM-Führende überholt seinen Rivalen Lewis Hamilton im Sprint und geht am Sonntag vom Startplatz eins ins Rennen.

„Am Format noch ein bisschen feilen“

Die Formel-1-Bosse und Grand-Prix-Veranstalter verdienen allerdings mit Drei-Tages-Events viel Geld. Wolff begrüßte die grundsätzliche Show. „Wir haben Freitagabend Primetime-TV, wir haben Samstagabend Primetime-TV und natürlich den Grand Prix“, sagte er. Er hält aber das Training am Samstag für „ein bisschen zufällig“. Man könne „am Format noch ein bisschen feilen, aber grundsätzlich, wenn wir vier Rennen wie dieses machen, bin ich dafür“.

Formel-1-Sportchef Ross Brawn will die Rückmeldungen – nicht zuletzt der Fans – auswerten. Zweimal will die Königsklasse des Motorsports das neue Format in diesem Jahr noch ausprobieren. „Wir werden das grundsätzliche Format in diesem Jahr nicht ändern. Nach den drei Rennen können wir uns zusammensetzen und entscheiden, wie es weitergeht. Aber bis jetzt ist es sehr positiv“, so Brawn.

Kritik an Vergabe der Poleposition

Brawn will sich zudem damit befassen, ob auch künftig der Gewinner des Sprints die Poleposition beanspruchen darf und nicht der Sieger der Qualifikation. Einige Piloten hatten diese Änderung scharf kritisiert. „Ich denke, das ist falsch“, sagte etwa Aston-Martin-Pilot Sebastin Vettel. Die Pole sollte an den Fahrer gehen, der in der Qualifikation die schnellste Runde fährt. „Es wird allmählich etwas verwirrend“, so der vierfache Weltmeister aus Deutschland.

Grand Prix von Großbritannien in Silverstone

Startaufstellung:
1. Max Verstappen NED Red Bull
2. Lewis Hamilton GBR Mercedes
3. Valtteri Bottas FIN Mercedes
4. Charles Leclerc MON Ferrari
5. Lando Norris GBR McLaren
6. Daniel Ricciardo AUS McLaren
7. Fernando Alonso ESP Alpine
8. Sebastian Vettel GER Aston Martin
9. Esteban Ocon FRA Alpine
10. Carlos Sainz ESP Ferrari
11. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri
12. George Russell * GBR Williams
13. Kimi Räikkönen FIN Alfa Romeo
14. Lance Stroll CAN Aston Martin
15. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo
16. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri
17. Nicholas Latifi CAN Williams
18. Mick Schumacher GER Haas
19. Nikita Mazepin RUS Haas
20. Sergio Perez ** MEX Red Bull
* um drei Plätze strafversetzt (Behinderung)
** startet aus Boxengasse

Sprintrennen zum GP von Großbritannien in Silverstone

Endstand nach 17 Runden (100,147 km):
1. Max Verstappen NED Red Bull 25:38,426
2. Lewis Hamilton GBR Mercedes + 1,430
3. Valtteri Bottas FIN Mercedes 7,502
4. Charles Leclerc MON Ferrari 11,278
5. Lando Norris GBR McLaren 24,111
6. Daniel Ricciardo AUS McLaren 30,959
7. Fernando Alonso ESP Alpine 43,527
8. Sebastian Vettel GER Aston Martin 44,439
9. George Russell GBR Williams 46,652
10. Esteban Ocon FRA Alpine 47,395
11. Carlos Sainz ESP Ferrari 47,798
12. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 48,763
13. Kimi Räikkönen FIN Alfa Romeo 50,677
14. Lance Stroll CAN Aston Martin 52,179
15. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo 53,225
16. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 53,567
17. Nicholas Latifi CAN Williams 55,162
18. Mick Schumacher GER Haas 1:08,213
19. Nikita Mazepin RUS Haas 1:17,648
20. Sergio Perez MEX Red Bull 1 Runde
Ergebnis ergibt Startaufstellung für das Sonntag-Rennen