Golfer Collin Morikawa
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Golf

Debütant Morikawa gewinnt British Open

Der US-Amerikaner Collin Morikawa hat die 149. British Open in Sandwich gewonnen. Der 24-Jährige spielte am Sonntag eine starke 66er-Abschlussrunde auf dem Par-70-Kurs im Royal St. George’s Club und sicherte sich bei seinem Open-Debüt mit zwei Schlägen Vorsprung auf seinen Landsmann Jordan Spieth den Claret Jug.

Mit 265 Schlägen nach 72 Löchern (15 unter Par) überholte er noch Louis Oosthuizen, der das Klassement an den drei Tagen zuvor angeführt hatte. Der Südafrikaner spielte am Schlusstag nur eine enttäuschende 71er-Runde und beendete das Major-Turnier mit vier Schlägen Rückstand auf dem dritten Platz, den er sich mit dem Spanier Jon Rahm teilte.

Bernd Wiesberger belegte mit einem Gesamtscore von 282 (zwei über Par) Rang 59. Der Burgenländer spielte am Sonntag eine 71er-Runde (fünf Bogeys und vier Birdies) und büßte damit noch sechs Plätze ein. Wiesberger gelang keine Runde unter Par, bei den Annäherungsschlägen und den Putts lag er unter dem Durchschnitt des Feldes. Er vergab damit auch die Chance auf einen Vorstoß in der Weltrangliste vom 59. Platz unter die Top 50.

Wiesberger 59. bei British Open

Der Österreicher Bernd Wiesberger beendete die British Open auf dem geteilten 59. Platz.

Mit 24 schon zweifacher Major-Sieger

Morikawa war hingegen erst 2019 zu den Golfprofis gewechselt, nun ist der 24-Jährige schon zweifacher Sieger von Major-Turnieren. Im August 2020 hatte er die US PGA Championships gewonnen. Am Schlusstag überholte der Kalifornier mit japanischen und chinesischen Wurzeln Oosthuizen und hielt danach mit fehlerfreiem Golf alle Angriffe der Verfolger ab, auch jene des dreifachen Major-Siegers Spieth.

Morikawa hatte am letzten Loch den Luxus, mit zwei Schlägen Vorsprung abzuschlagen. Unter tosendem Applaus der Zuschauer lochte er bei hohen Temperaturen den Ball zum Par ein. Morikawa ist damit der erste siegreiche Open-Debütant seit Ben Curtis im Jahr 2003. „Das ist mit Abstand einer der besten Momente meines Lebens“, sagte er anschließend.

Tiger Woods brauchte in den späten Neunzigern drei Jahre, um zwei Major-Turniere zu gewinnen. In den ersten 22 Profiturnieren qualifizierte sich Morikawa immer für die Finalrunden. Nur Woods konnte – mit 25 geschafften Cuts nach dem Wechsel zu den Profis – eine längere Serie vorweisen. Kontrahent Spieth zeigte sich jedenfalls beeindruckt von der Performance des Siegers: „Seine anderen Siege holte er vor wenig bis gar keinem Publikum. Dann sind auf einmal 35.000 Leute da, und er hält die Führung. Ich denke, das ist wirklich beeindruckend.“

149. British Open im Royal St. George’s Club

Endstand nach vier Runden (Par 70):
1. Collin Morikawa USA 67 64 68 66 265
2. Jordan Spieth USA 65 67 69 66 267
3. Jon Rahm ESP 71 64 68 66 269
. Louis Oosthuizen RSA 64 65 69 71 269
5. Dylan Frittelli RSA 66 67 70 68 271
6. Brooks Koepka USA 69 66 72 65 272
. Mackenzie Hughes CAN 66 69 68 69 272
8. Robert McIntyre SCO 72 69 65 67 273
. Dustin Johnson USA 68 65 73 67 273
. Daniel Berger USA 70 67 68 68 273
. Scottie Scheffler USA 67 66 69 71 273
12. Viktor Hovland NOR 68 71 69 66 274
. Emiliano Grillo ARG 70 64 72 68 274
. Shane Lowry IRL 71 65 69 69 274
15. Tony Finau USA 70 66 72 67 275
. Paul Casey ENG 68 67 70 70 275
. Marcel Siem GER 67 67 70 71 275
. Corey Conners CAN 68 68 66 73 275
Weiters (Auswahl):
19. Sergio Garcia ESP 68 69 73 66 276
26. Xander Schauffele USA 69 71 72 65 277
33. Bryson DeChambeau USA 71 70 72 65 278
40. Justin Thomas USA 72 67 71 69 279
46. Rory McIlroy NIR 70 70 69 71 280
59. Bernd Wiesberger AUT 71 70 70 71 282
Am Cut (141) gescheitert:
Tyrrell Hatton ENG 72 70 142
Patrick Cantlay USA 74 69 143
Patrick Reed USA 72 71 143
Matthias Schwab AUT 71 72 143