Mit 265 Schlägen nach 72 Löchern (15 unter Par) überholte er noch Louis Oosthuizen, der das Klassement an den drei Tagen zuvor angeführt hatte. Der Südafrikaner spielte am Schlusstag nur eine enttäuschende 71er-Runde und beendete das Major-Turnier mit vier Schlägen Rückstand auf dem dritten Platz, den er sich mit dem Spanier Jon Rahm teilte.
Bernd Wiesberger belegte mit einem Gesamtscore von 282 (zwei über Par) Rang 59. Der Burgenländer spielte am Sonntag eine 71er-Runde (fünf Bogeys und vier Birdies) und büßte damit noch sechs Plätze ein. Wiesberger gelang keine Runde unter Par, bei den Annäherungsschlägen und den Putts lag er unter dem Durchschnitt des Feldes. Er vergab damit auch die Chance auf einen Vorstoß in der Weltrangliste vom 59. Platz unter die Top 50.
Wiesberger 59. bei British Open
Der Österreicher Bernd Wiesberger beendete die British Open auf dem geteilten 59. Platz.
Mit 24 schon zweifacher Major-Sieger
Morikawa war hingegen erst 2019 zu den Golfprofis gewechselt, nun ist der 24-Jährige schon zweifacher Sieger von Major-Turnieren. Im August 2020 hatte er die US PGA Championships gewonnen. Am Schlusstag überholte der Kalifornier mit japanischen und chinesischen Wurzeln Oosthuizen und hielt danach mit fehlerfreiem Golf alle Angriffe der Verfolger ab, auch jene des dreifachen Major-Siegers Spieth.
Morikawa hatte am letzten Loch den Luxus, mit zwei Schlägen Vorsprung abzuschlagen. Unter tosendem Applaus der Zuschauer lochte er bei hohen Temperaturen den Ball zum Par ein. Morikawa ist damit der erste siegreiche Open-Debütant seit Ben Curtis im Jahr 2003. „Das ist mit Abstand einer der besten Momente meines Lebens“, sagte er anschließend.
Tiger Woods brauchte in den späten Neunzigern drei Jahre, um zwei Major-Turniere zu gewinnen. In den ersten 22 Profiturnieren qualifizierte sich Morikawa immer für die Finalrunden. Nur Woods konnte – mit 25 geschafften Cuts nach dem Wechsel zu den Profis – eine längere Serie vorweisen. Kontrahent Spieth zeigte sich jedenfalls beeindruckt von der Performance des Siegers: „Seine anderen Siege holte er vor wenig bis gar keinem Publikum. Dann sind auf einmal 35.000 Leute da, und er hält die Führung. Ich denke, das ist wirklich beeindruckend.“