Champions League

Rapid dreht Match gegen Sparta Prag

Rapid hat die Chance auf den Einzug in die dritte Qualifikationsrunde der UEFA Champions League gewahrt. Die Wiener feierten am Dienstagabend im Hinspiel der zweiten Runde nach einem frühen Rückstand einen 2:1-Heimsieg gegen Sparta Prag. Somit reicht im Rückspiel am 28. Juli (20.30 Uhr, live in ORF1) in Prag bereits ein Remis zum Aufstieg.

Ladislav Krejci II brachte den tschechischen Vizemeister vor 19.500 Zuschauern im Allianz Stadion bereits in der dritten Minute in Führung, ein Doppelpack von Christoph Knasmüllner drehte das Match aber noch. In der 63. Minute glich der Stürmer mit einem herrlichen Heber aus, sieben Minuten später sorgte er für den verdienten Siegestreffer der in der zweiten Hälfte klar verbesserten Hütteldorfer.

Weil mit dieser Europacup-Saison die Auswärtstorregel abgeschafft wurde, fällt das Gegentor im Rückspiel weniger ins Gewicht. Schafft Rapid am kommenden Mittwoch den Einzug in die dritte Qualirunde, wartet dort mit AS Monaco ein ganz namhafter Gegner. Der achtfache französische Meister beendete die abgelaufene Saison in der Ligue 1 nur fünf Punkte hinter Champion OSC Lille auf Platz drei.

Kalte Dusche für Rapid

Rapid-Coach Dietmar Kühbauer änderte seine Truppe im Vergleich zum 6:0-Sieg im ÖFB-Cup gegen die Wiener Viktoria auf zwei Positionen, so werkten im Mittelfeld anstelle von Thorsten Schick und Taxiarchis Fountas die Neuzugänge Marco Grüll und Robert Ljubicic. Bei den Tschechen fehlte der angeschlagene Teamverteidiger Ondrej Celustka.

Eine „magische Nacht“ erhoffte sich Wirtschaftsgeschäftsführer Christoph Peschek in seiner Ansprache an die zurückgekehrten Fans, allein der Auftakt verlief aus grün-weißer Sicht denkbar schlecht. Maximilian Hofmann foulte Sparta-Jungstar Adam Hlozek in einer der ersten Aktionen der Partie, nach kurz abgespieltem Freistoß fehlte bei der Flanke von Kapitän Borek Dockal völlig die Zuordnung, Ladislav Krejci II köpfelte unbedrängt ein – der etwas defensivere der beiden gleichnamigen Mittelfeldspieler.

Sparta Prag geht früh in Führung (3. Minute)

Ladislav Krejci II trifft per Kopf zum 1:0 für den tschechischen Vizemeister.

Rapid reagierte diszipliniert, erspielte sich bald eine gewisse Dominanz, blieb spielerisch aber eher bescheiden. Ein Schuss von Kelvin Arase (6.), den Goalie Florin Nita hielt, ein Versuch von Marco Grüll (11.) und ein harmloser Kopfball Maximilian Ullmanns (19.) waren vorerst die einzige Ausbeute. Den einzig gefährlichen Schuss vor der Pause gab Ljubicic (27.) ab, Nita legte aber eine schöne Flugparade hin.

Wenn die kompromisslos verteidigenden Tschechen zu offensiven Aktionen kamen, agierten sie ebenso zielstrebig. Tormann Richard Strebinger unterband in der elften Minute durch sein Eingreifen eine Topchance, in der Schlussphase der ersten Hälfte rettete er gegen Tomas Wiesner (37.) mit einer hervorragenden Fußbabwehr.

Knasmüllner gleicht mit Traumtor aus

Rapid startete die zweite Hälfte mit einem Köpfler von Kevin Wimmer neben das Tor (48.), der bis dahin völlig unauffällige, weil gut bewachte Ercan Kara zwang aus schwieriger Position schließlich Nita zur nächsten Parade (55.). Sparta drang kaum mehr in die gegnerische Hälfte vor, einmal zielte Krejci I am langen Eck vorbei (56.).

Das Spiel gehörte nun klar Rapid, der Ausgleich kam dementsprechend nicht überraschend. Er war aber umso schöner. Denn Knasmüllner, assistiert von Arase, lupfte den Ball aus rund 15 Metern über den zu weit vor sein Tor gekommenen Nita hinweg genau ins Kreuzeck (63.).

Doppelpack in nur sieben Minuten

Und die Hausherren machten weiter. Wenige Minuten – und einen nicht gegebenen Elfmeter nach Foul an Kara – später war es erneut Knasmüllner, der diesmal nach Flanke von Ljubicic volley ins lange Eck einschoss (70.).

Doppelpack von Knasmüllner (70. Minute)

Sieben Minuten nach dem Ausgleich schlägt Christoph Knasmüllner erneut zu und fixiert den Rapid-Sieg.

In der „Rapid-Viertelstunde“ scheiterte der eingewechselte Fountas bei der besten Chance auf das 3:1 an Nita (78.), Sparta hatte durch den sonst blassen Hlozek noch eine Möglichkeit, sein Kopfball ging aber daneben (78.).

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Abgesehen von der Atmosphäre, die fantastisch war, hat man heute deutlich gesehen, was ein Publikum schaffen kann. Es war ein sehr schwieriges Spiel für uns. Wenn du nach zwei Minuten in Rückstand gerätst, gerät der Spielplan ein bisschen aus den Fugen. Mit dem Ausgleich ist noch mehr Freude gekommen, und dass wir uns dann mit dem Sieg belohnen, ist umso schöner. ‚Knasi‘ macht diese Tore auch beim Training. Es war für uns extrem wichtig, weil wir dann wieder im Spiel waren. Die Zuschauer sind noch mehr gekommen, und die Jungs haben noch mehr daran geglaubt. Aber es wird trotzdem ein schwieriges Spiel in Prag. Wir wollen natürlich versuchen, dass wir ähnlich spielen wie in der zweiten Halbzeit, aber es werden sicher harte 90, wenn nicht 120 Minuten.“

Christoph Knasmüllner (Zweifacher Rapid-Torschütze): „Es freut mich riesig, ein volles Haus, das hat uns riesig gepusht. Das Gegentor war nicht so toll, aber wir haben gewusst, dass wir als Mannschaft zurückkommen. Wir haben gewusst, dass wir zu unseren Chancen kommen, diesmal haben wir sie wieder einmal genutzt. Wir gehen jetzt mit breiter Brust ins Rückspiel. Wir dürfen sie aber nicht wieder unterschätzen und müssen auf jeden Fall aufpassen.“

Pavel Vrba (Sparta-Trainer): „Das Spiel kann man in zwei Teile teilen. In der ersten Hälfte haben wir gut gespielt, weitere Torchancen gehabt. Die zweite Hälfte war nicht optimal, der Gegner war dann besser.“

Champions-League-Qualifikation, zweite Runde, Hinspiel

Dienstag:

Rapid Wien – Sparta Prag 2:1 (0:1)

Allianz Stadion, 19.500 Zuschauer, SR Gözübüyük (NED)

Torfolge:
0:1 Krejci II (3.)
1:1 Knasmüllner (63.)
2:1 Knasmüllner (70.)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Wimmer, Ullmann – Petrovic (73./Grahovac), Ljubicic – Arase (64./Fountas), Knasmüllner (87./Schick), Grüll – Kara

Sparta: Nita – Vindheim, Stetina, Hancko, Höjer – Pavelka, Krejci II – Wiesner (83./Koberg-Karlsson), Dockal (83./Karabec), Krejci I (69./Pesek) – Hlozek

Gelbe Karten: Ullmann, Wimmer, Stojkovic, Grahovac bzw. Stetina, Hancko

Die Besten: Knasmüllner, Ljubicic, Strebinger bzw. Stetina, Krejci II

Rückspiel am 28. Juli (20.30 Uhr, live in ORF1) in Prag, der Aufsteiger spielt in der dritten Runde gegen AS Monaco