Jubel von Christoph Knasmuellner (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Champions League

Knasmüllner öffnet Rapid Tür zu Aufstieg

Christoph Knasmüllner hat am Dienstag mit seinem Doppelpack dafür gesorgt, dass Rapid im Hinspiel gegen Sparta Prag die Tür zur dritten Runde der Qualifikation der Champions League ein Stück aufgestoßen hat. Der 29-Jährige verhalf den Hütteldorfern mit seinem Doppelpack zu einem 2:1-Heimsieg. Nun schielt man bei Rapid bereits auf ein mögliches Drittrundenduell mit AS Monaco.

Eine klare Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte und ein letztlich verdienter 2:1-Heimerfolg brachten Rapid der dritten Runde der Qualifikation ein gutes Stück näher. Die frühe Führung der Tschechen in der dritten Minute durch Ladislav Krejci II steckte Grün-Weiß weg und schlug dank Knasmüllner zurück. „Wir haben gezeigt, dass wir eine richtig geile Truppe sind“, sagte der Wiener Matchwinner.

Mit seinem gefühlvollen Chip über Goalie Florin Nita (63.) brachte Knasmüllner die 19.500 Fans, darunter auch die tschechische Rapid-Legende Antonin Panenka – zum Toben. „Ein Geniestreich“, lobte Trainer Dietmar Kühbauer seinen Mittelfeldmann, „er hat uns ins Spiel zurückgeholt.“ Angetrieben von den Fans legte der Wiener nur sieben Minuten später den Siegestreffer nach. „Es war sensationell, wie sie uns gepusht haben“, meinte Knasmüllner. Auch Kühbauer sprach den Zuschauern „riesigen Dank“ aus. „Mit dem 1:1 ist es explodiert. Da merkt man schon, dass es den Extraschub gibt.“

Rapid dreht Match gegen Sparta Prag

Rapid hat die Chance auf den Einzug in die dritte Qualifikationsrunde der UEFA Champions League gewahrt. Die Wiener feierten am Dienstagabend im Hinspiel der zweiten Runde nach einem frühen Rückstand einen 2:1-Heimsieg gegen Sparta Prag.

Kalte Dusche zu Beginn

Der Extraschub war nach dem verpatzten Start in die Partie auch nötig. Nur 140 Sekunden nach dem Anpfiff war es nach einem kurz abgespielten Freistoß und gehöriger Unordnung in der Defensive durch Krejci 1:0 für die Gäste aus Prag gestanden. Für Rapid folgte ein mühevoller Weg zurück in die Partie. „Wenn man schon nach zwei Minuten in Rückstand gerät, kommt schon einiges ins Wanken“, erklärte Kühbauer die spielerisch maue, wenn auch prinzipiell dominante Vorstellung seiner Truppe in der ersten Hälfte. „Ich will nicht Verunsicherung sagen, aber wir haben dem Gegner in die Karten gespielt“, analysierte er.

Führungstreffer vo Christoph Knasmuellner (Rapid)
APA/Hans Punz
Knasmüllners gefühlvoller Schupfer brachte Grün-weiß zurück in die Partie

Mehr als zwei, drei Halbchancen und ein gefährlicher Weitschuss von Neuzugang Robert Ljubicic (Kühbauer: „Es war nicht alles gut. Aber er hat ein Löwenherz, hat sehr gute Pässe gespielt und war immer präsent“) schaute vor dem Seitenwechsel nicht heraus, vielmehr verhinderte Goalie Richard Strebinger zweimal Schlimmeres. „Wir haben keine Lösungen gefunden, den falschen Ball gespielt und speziell im letzten Drittel die Zweikämpfe nicht so gewonnen, wie man das international braucht. Wir haben sehr viel mit langen Bällen operiert, das war auch nicht die beste Entscheidung“, konstatierte Kühbauer. „Aber wir waren trotzdem im Spiel drinnen.“

Rapid nach Pause besser positioniert

So richtig rund lief es aber erst nach einigen Minuten der zweiten Hälfte. „Wir haben einige Dinge angesprochen. Die Energie war zwar auch in der ersten Hälfte da, aber es war dann die Positionierung besser, das Ballverhalten war besser. Und mit dem Geniestreich von Knasi ist dann Sparta auch ins Wanken gekommen“, meinte Kühbauer, der den in der zweiten Hälfte offensiv kaum noch präsenten Tschechen freilich attestierte, eine „sehr, sehr gute Mannschaft zu sein“.

So erfreut Kühbauer auch bilanzierte: Vor dem Rückspiel am Mittwoch kommender Woche (20.30 Uhr) in Prag sei Vorsicht angesagt. „Es spricht für die Mannschaft, dass sie an sich geglaubt hat und Dinge besser gemacht hat, aber das bedeutet nichts für das Rückspiel“, mahnte der Coach, der mit seiner Elf am Samstag zum Bundesliga-Auftakt Hartberg empfängt. „Wir sind schon sehr bescheiden und wissen, dass wir zwei gute Leistungen brauchen“, erklärte er im Hinblick auf die kommenden zwei Aufgaben. „Wenn wir schon an Monaco denken, sind wir fehl am Platz.“

Auswärtstor nicht mehr entscheidend

Neben dem Sieg hat Rapid vor dem Auswärtsduell in Tschechiens Hauptstadt ein weiteres Argument auf seiner Seite: den Umstand, dass die Auswärtstorregel mit laufender Saison nicht mehr gilt. Dadurch erhält das Gegentor vom Dienstag weniger Gewicht. Hätte Sparta einst ein 1:0-Heimsieg gereicht, wäre das nun zu wenig. „Die Auswärtstorregel ändert jetzt auch nichts. Wir müssen einfach mehr Tore schießen als der Gegner“, sagte dazu ein sichtlich enttäuschter Sparta-Coach Pavel Vrba. Der Sieger des Duells trifft am 3. oder 4. zunächst auswärts und dann am 10. August daheim auf den achtfachen französischen Meister AS Monaco.

Champions-League-Qualifikation, zweite Runde, Hinspiel

Dienstag:

Rapid Wien – Sparta Prag 2:1 (0:1)

Allianz Stadion, 19.500 Zuschauer, SR Gözübüyük (NED)

Torfolge:
0:1 Krejci II (3.)
1:1 Knasmüllner (63.)
2:1 Knasmüllner (70.)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Wimmer, Ullmann – Petrovic (73./Grahovac), Ljubicic – Arase (64./Fountas), Knasmüllner (87./Schick), Grüll – Kara

Sparta: Nita – Vindheim, Stetina, Hancko, Höjer – Pavelka, Krejci II – Wiesner (83./Koberg-Karlsson), Dockal (83./Karabec), Krejci I (69./Pesek) – Hlozek

Gelbe Karten: Ullmann, Wimmer, Stojkovic, Grahovac bzw. Stetina, Hancko

Die Besten: Knasmüllner, Ljubicic, Strebinger bzw. Stetina, Krejci II

Rückspiel am 28. Juli (20.30 Uhr, live in ORF1) in Prag, der Aufsteiger spielt in der dritten Runde gegen AS Monaco