Hartberg-Trainer Kurt Russ im Gespräch mit Spieler Jürgen Heil
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Hartbergs Neo-Trainer baut auf Kontinuität

Beim TSV Egger Glas Hartberg haben sich vor der neuen Saison der Admiral Bundesliga nur der offizielle Name und der Trainer verändert. Nach dem Abgang Markus Schopps in die englische zweite Liga zu Barnsley steht nun Kurt Russ an der Seitenlinie. Der ehemalige Teamspieler will den angestrebten sechsten Platz und damit die Qualifikation für die Meistergruppe vor allem dank viel Routine in der Mannschaft erreichen. Auch in Sachen Taktik plant Hartberg keinen Neuanfang.

Alte Besen kehren gut, so lautet das Motto in der Oststeiermark. Neo-Cheftrainer Russ vertraut auf etabliertes Personal und will mit dem ältesten Team der Liga weder persönlich noch spieltaktisch gänzlich neue Wege beschreiten. Um das Saisonziel Platz sechs anpeilen zu können, benötigt sein Team aber noch Zeit. Vor allem in der Offensive werden die Neuen sich einspielen müssen. Zuletzt wurden drei Stellen im Kader nachbesetzt.

Russ, für den mit der Beförderung zum Cheftrainer in der Bundesliga „ein Traum in Erfüllung“ gegangen war, möchte nahtlos an die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers Schopp in Hartberg anknüpfen. „Wir wollen nichts verändern, sondern das, was wir gut gemacht haben, verbessern“, erklärte Russ bei der Saisonauftakt-Veranstaltung der Bundesliga. Er wolle sich in seiner neuen Rolle nicht verstellen, er sei ein kommunikativer und hilfsbereiter Mensch, meinte Russ. Mit dem 3:0-Erfolg im Uniqa-ÖFB-Cup gegen Regionalligist Bad Gleichenberg ist der Einstand gelungen.

Mario Sonnleitner (Hartberg)
GEPA/Matic Klansek
Mario Sonnleitner, hier in Blau als Cuptorschütze, ist einer der routinierten Neuzugänge bei Hartberg

Russ setzt auf erfahrene Routiniers – mit 25,6 Jahren stellen die Oststeirer den ältesten Kader der Bundesliga – und ein intaktes Mannschaftsgefüge. „Bei uns ist es schon so, dass eigentlich die Kabine oft Punkte macht.“ Diese hat mit dem 34-jährigen Mario Sonnleitner an nationaler und internationaler Erfahrung dazugewonnen. Russ: „Er hat Routine, ist vom alten Schlag, da können sich die jungen Spieler anhalten.“ Mit einem Tor im Cup und dem Startelfmandat hat der langjährige Rapidler gezeigt, dass er „absolut matchfit“ ist.

Neuer Sturm

Blieb das Personal defensiv fast unverändert, musste im Angriff auf die Abgänge der Schlüsselkräfte Florian Flecker (LASK) und Rajko Rep (Sepsi OSK, Rumänien) reagiert werden. Obmann Erich Korherr sprach von „drei bis vier Spielern“, die noch kommen sollten. Mit dem Serben Nemanja Belakovic, dem ausgeliehenen deutschen Talent Noel Niemann sowie Seth Paintsil, der die Bundesliga bereits kennt, ließ man den Worten Taten folgen. Zur Wahrung der Stimmung in der Kabine ist es allerdings „wichtig, dass wir mit neuen Spielern, die kommen, keine Unruhe hereinbringen“, erläuterte Russ.

Der 28-fache Teamspieler Russ beteuerte, dass der TSV „noch Zeit braucht, um bei hundert Prozent zu sein“. Mit voller Mannstärke und funktionierenden Automatismen jedoch rief der Trainer ein selbstbewusstes Saisonziel aus: „Wir wollen um Platz sechs spielen.“ Trotz Abgängen von Leistungsträgern und neu zusammengestelltem Trainerteam ein optimistisches Unterfangen, das Wegbereiter Schopp im vergangenen Frühjahr noch verpasst hatte.