Fußbälle auf einem Stadionrasen
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

Saison startet mit neuen Facetten

Am Freitag öffnet sich in der Grazer Merkur-Arena mit dem Schlager zwischen SK Puntigamer Graz und Titelverteidiger Red Bull Salzburg (20.30 Uhr) der Vorhang zur neuen Saison der Admiral Bundesliga. Die Spielzeit 2021/22 bringt einige neue und wiederbelebte Facetten. Neben der Einführung des Videoreferees, stechen ein lange nicht mehr gesehenes Derby und die Rückkehr der Fans ins Auge.

Die wichtigste Neuerung betrifft die Unterstützung für die Unparteiischen. Ab sofort gehören der Video Assistant Referee (VAR) und sein Assistent (AVAR) zur Stammbesetzung einer Partie in der höchsten österreichischen Spielklasse. Dazu kommt noch ein Replay Operator, der im VAR-Raum in Wien die Hebel bedient und den Regelfachleuten schnell die benötigten Bilder zuspielen muss. Die Einführung des technischen Hilfsmittels soll für mehr Gerechtigkeit in Österreichs Topliga sorgen. Erster „VAR“ wird Österreichs Schiedsrichter des Jahres, Harald Lechner, sein.

Nicht nur bei allen Bundesliga-Spielen, sondern auch im Finale des ÖFB-Cups ist der VAR künftig dabei. Die Implementierungskosten in der Höhe von rund einer Million Euro trägt der ÖFB, der laufende Betrieb wird von der Bundesliga mit rund 1,5 Mio. Euro pro Saison getragen. Von einem großen und wichtigen Schritt für den österreichischen Fußball sprach Verbandschef Leo Windtner. Die ÖFB-Schiedsrichter sollen dadurch auch wieder international den Anschluss schaffen.

Fans sehen neues Trainer-Sextett

Anders als noch in der vergangenen Saison werden die Schiedsrichter so oder so mit Unmutsäußerungen der Fans konfrontiert sein. Denn dank der Lockerungen in Sachen Coronavirus der Regierung sind wieder volle Stadien erlaubt. Geimpfte, Genesene und Getestete dürfen erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie ohne auferlegte Kapazitätsgrenzen auf die Tribünen von Altach bis Wien-Favoriten. Die Bundesliga und ihre Clubs freut die Rückeroberung der fast schon vergessenen Normalität, doch die Sorge nach einer sich wieder verschärfenden Coronavirus-Situation spielt mit.

Die Zuschauer werden jedenfalls im Vergleich zur Vorsaison auch sechs neue Gesichter an den Seitenlinien sehen. Angeführt von Meister Salzburg (Matthias Jaissle) setzen gleich fünf Clubs auf neue Trainer, mit Peter Pacult von Aufsteiger Austria Klagenfurt gibt zudem ein alter Bekannter sein Comeback im Oberhaus. Die Übungsleiter sind durchwegs bekannt. Andreas Herzog (Admira) coacht erstmals ein Bundesliga-Team, Robin Dutt arbeitet nach Engagements in Deutschland erstmals im Ausland. Hinzu kommen die bei den Clubs bestens verwurzelten und zu Cheftrainern beförderten Manfred Schmid (Austria) und Kurt Russ (Hartberg).

Die Trainer der österreichischen Fußballbundesliga
GEPA/Philipp Brem
Unter den zwölf Ligatrainern finden sich im Vergleich zum Vorjahr sechs neue

Auf der Trainerbank dominiert dabei die Expertise aus der Hauptstadt. Mit Herzog, Pacult und Schmid, sowie Andreas Heraf, Damir Canadi und Dominik Thalhammer sind sechs von zwölf Bundesliga-Trainern gebürtige Wiener. Nimmt man Dietmar Kühbauer (Burgenland), Christian Ilzer und Russ (beide Steiermark) dazu, zeigt sich noch deutlicher die Ost-Lastigkeit des Traineramts in dieser Saison. Da die Chefbetreuer alle ungefähr gleich alt sind und zumeist selbst Profis waren, ist es nicht verwunderlich, dass einige davon sich noch als Kollegen von früheren Zeiten im Verein oder ÖFB-Team kennen. „Das ist das Schöne daran“, merkte Pacult über das Wiedersehen mit den alten Bekannten an.

Erstes Kärntner Derby seit 1985

Apropos Klagenfurt: Mit dem Aufsteiger aus der Landeshauptstadt und dem mittlerweile in der Bundesliga etablierten RZ Pellets WAC stellt Kärnten erstmals seit 1984/85 wieder zwei Clubs in der höchsten Spielklasse. Vor 37 Jahren spielten Austria Klagenfurt und SV Spittal/Drau im österreichischen Oberhaus. Zur Derby-Premiere in der Liga kommt es gleich in der ersten Runde am Sonntag. Die Austria empfängt im Wörthersee-Stadion den WAC, mehr als 9.000 Tickets sind verkauft. 2018 besiegte der WAC die Austria im Cup mit 4:0.