Rapid Trainer Dietmar Kühehbauer
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Kühbauer warnt Rapidler vor Hartberg

Nach Sturm Graz und Meister Red Bull Salzburg starten am Samstag (17.00 Uhr) sechs Clubs in die neue Saison der Admiral Bundesliga, darunter Vizemeister Rapid und der LASK. Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer warnte seine Spieler, dass das Heimspiel der Wiener gegen TSV Egger Glas „kein Selbstläufer“ ist. Die Linzer gastieren bei Cashpoint SCR Altach, und WSG Tirol trifft auf Flyeralarm Admira Wacker.

Der 2:1-Sieg nach Rückstand gegen Sparta Prag in der Champions-League-Qualifikation sollte den Rapid-Spielern Selbstvertrauen geben, das nächste Heimspiel in einem gut besuchten Allianz Stadion ebenso. „Sparta darf im Moment überhaupt nicht in unserem Köpfen sein, wir haben jetzt das erste Meisterschaftsspiel zu Hause. Gegen Hartberg sind immer viele Tore gefallen, wir sind nicht immer als Sieger vom Platz gegangen“, sagte Kühbauer und erinnerte an einige hitzige Duelle in der Vergangenheit.

„Wenn wir ähnlich gut spielen wie gegen Sparta, ist es absolut machbar, dass wir mit einem Dreier starten. Das ist unser Ziel“, sagte er. Die Oststeirer sind für Kühbauer trotz einer gewissen personellen Fluktuation aber „nach wie vor eine gute Truppe“.

Admiral Bundesliga, erste Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Rapid – Hartberg

Wien, Allianz Stadion, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Wimmer, Ullmann – Petrovic, Grahovac – Schick, Knasmüllner, Grüll – Fountas

Hartberg: Swete – Stec, Sonnleitner, Luckeneder, Gollner – Kainz, Heil – Schmerböck, Sturm, Horvath – Tadic

Rapid-Sportchef Zoran Barisic freute sich über den bisher gelungenen Saisonbeginn. Im ÖFB-Cup gab es in der ersten Runde einen 6:0-Erfolg gegen die Wiener Viktoria. „Die Mannschaft ist hervorragend gestartet in beiden Bewerben und hat sehr starke Leistungen geboten. Vor allem, wenn man an das letzte Spiel denkt, war es eine unglaubliche Performance. Wir wollen natürlich da weitermachen“, sagte er und verwies auf das Stimmungshoch am Dienstagabend in Wien-Hütteldorf.

Hartberg-Coach Russ bei Debüt „ohne Angst“

Auf der Gegenseite gibt Kurt Russ sein Debüt als Cheftrainer in der Bundesliga. Bei den Steirern war das CL-Hinspiel Rapids in der Vorbereitung auf Samstag ebenfalls Thema. „Wir haben uns den Gegner am Dienstag angeschaut und haben gesehen, dass sie schon sehr gut drauf sind. Wir wissen, dass wir aufpassen müssen, fahren aber trotzdem ohne Angst dort hin und möchten unbedingt etwas mitnehmen“, sagte Russ.

„Es wird schwer, weil Rapid wahrscheinlich auch noch 20.000 Fans im Rücken hat. Wir freuen uns aber sehr auf die Partie und wissen nach den Spielen in der Vergangenheit, dass auch in diesem Stadion alles möglich ist.“ Für den 56-Jährigen, der zuletzt Assistent von Markus Schopp beim TSV war, wird es der erste Auftritt als Hauptverantwortlicher in der höchsten Spielklasse.

Verabschiedung von Sonnleitner

Zu einem sehr schnellen Wiedersehen kommt es dank der Auslosung mit Mario Sonnleitner. Der Verteidiger trifft im ersten Ligaspiel bei seinem neuen Arbeitgeber gleich auf seinen Ex-Verein, von dem sich der 34-Jährige nach elf Jahren schweren Herzens trennen musste, weil er keinen neuen Vertrag mehr vorgelegt bekam. Torhüter Richard Strebinger meinte, Hartberg „habe natürlich einen guten Spieler dazubekommen“. Vor dem Anpfiff wird Sonnleitner offiziell von Rapid verabschiedet.

LASK auch ohne Trauner Favorit in Altach

Beim LASK-Gastspiel in Altach fehlt erstmals seit Langem Gernot Trauner, der aufgrund seines bevorstehenden Wechsels zu Feyenoord Rotterdam die Reise nach Vorarlberg nicht antritt. Kein Nachteil für die Hausherren aus dem „Ländle“, die vor der schwierigen Aufgabe stehen, nach dem Cup-Aus einen völligen Fehlstart abzuwenden.

Trotz des Abgangs ihres Kapitäns fassen die Linzer mit großteils unveränderter Mannschaft die Top Drei ins Visier, in Altach soll laut Coach Dominik Thalhammer „der Grundstein für eine erfolgreiche Saison“ gelegt werden. Der LASK ist nach einem mauen Frühjahr hungrig. Nur zwei Siege in den zehn Partien der Meisterrunde brachten den Rückfall auf Platz vier. „Der LASK war in den letzten drei, vier Jahren immer unter den Top Vier, also dort sollte es wieder hingehen“, sagte Thalhammer und setzte sich altbekannte Ziele.

LASK-Coach Dominik Thalhammer
GEPA/Manfred Binder
LASK-Coach Dominik Thalhammer hat einen Podestplatz ins Visier genommen

Mit dem 6:0 im Cup gegen Regionalligisten Marchfeld verlief der Pflichtspielauftakt souverän, auch wenn Thalhammer in Altach mehr von seiner Truppe forderte. „Wichtig wird sein, dass wir von Beginn an druckvoll auftreten und vor dem Tor noch effizienter auftreten“, sagte der 50-Jährige, der neben „zu viele vergebenen Torchancen“ u. a. auch Passtempo und mangelnde Lust, den Strafraum zu attackieren, monierte.

Admiral Bundesliga, erste Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Altach – LASK

Cashpoint Arena, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Casali – Haudum, Dabanli, Zwischenbrugger – Thurnwald, Aigner, Tartarotti, Schreiner – Reiter, Nuhiu, Bukta

LASK: Schlager – Wiesinger, Holland, Filipovic – Flecker, Michorl, Grgic, Renner – Balic, Karamoko, Goiginger

Während die Leitfigur Trauner also nicht mehr mitwirken wird, kehrt mit Marko Raguz ein alter Bekannter zurück. Der Stürmer könnte nach überstandenem Kreuzbandriss sein erstes Spiel seit November 2020 machen, Sturmneuzugang Christoph Monschein fällt wegen eines Muskelbündelrisses hingegen rund vier Wochen aus.

Altacher müssen „über Grenzen gehen“

Altach, das von bisher 18 Bundesliga-Partien gegen den LASK nur eine einzige – im Jahr 2008 – gewinnen konnte, muss auch die Schmach verdauen, als einziger Bundesligist in der ersten Cuprunde gestolpert zu sein. Das 1:2 bei Regionalligist Kalsdorf ging natürlich nicht spurlos an der Truppe von Damir Canadi vorüber. „Es war eine gewisse Anspannung im Training zu spüren“, bestätigte Canadi. „Wir wollen die Wut im Bauch in positive Energie umwandeln und für uns nützen.“

Altach ist jedenfalls Außenseiter, das weiß auch Canadi. „Wir müssen in diesem Spiel über unsere Grenzen gehen“, sagte der Wiener, dessen Club sich im Sommer u. a. Ex-LASKler Dominik Reiter und Routinier Atdhe Nuhiu angelte. „Die letzten Jahre wurde immer das Ziel Meisterrunde ausgegeben, am Ende ging es immer gegen den Abstieg. Unsere Zielsetzung für heuer ist, dass wir uns stabilisieren und diese Abstiegssorgen möglichst früh ad acta legen können“, sagte Canadi.

WSG gegen Herzogs Admira unter Druck

Nach Jahren der Stagnation will Andreas Herzog die Admira nun „wachküssen“. Erste Bundesliga-Station für Österreichs Rekordteamspieler als Trainer ist die WSG Tirol, die zuletzt mit Platz sechs überraschte. Schon bei seinem Trainerdebüt im heimischen Oberhaus soll die neue Spielanlage sichtbar sein.

Admira Trainer Andreas Herzog
GEPA/Johannes Friedl
Andreas Herzog gibt am Samstag sein Bundesliga-Debüt als Trainer

WSG-Coach Thomas Silberberger spürt prompt Druck und hätte sich zum Auftakt einen anderen Gegner gewünscht. Silberberger wäre ein Duell mit einem der großen Clubs lieber gewesen. So aber müsse man wohl oder übel liefern. „Jetzt fordert jeder von uns fast den Sieg“, meinte der 48-Jährige. „Ich merke fast täglich, dass die Erwartungshaltung fast zu groß ist. Ich weiß nicht, ob wir mit der Favoritenrolle umgehen können.“

Admiral Bundesliga, erste Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

WSG Tirol – Admira

Innsbruck, Tivoli Stadion, SR Muckenhammer

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Oswald – Koch, Behounek, Awoudja, Klassen – Rogelj, Naschberger, Petsos, Sabitzer – Wallner, Vrioni

Admira: Leitner – Datkovic, Bauer, Aiwu – Zwierschitz, Kerschbaum, Elmkies, Lukacevic – Starkl, Ristanic, Kronberger

Die Herausforderung ist aber nicht nur mentaler Natur. 14 Neue sind zu integrieren, u. a. verließen mit Goalgetter Nikolai Baden Frederiksen, David Schnegg, Nemanja Celic, David Gugganig und Florian Rieder fünf Stammkräfte den Club. „Zwei weitere Wochen Vorbereitung wären mir schon lieber“, gestand Silberberger, sah seine Truppe, die im Cup Regionalligisten Leobendorf mit 3:0 schlug, aber dennoch „gerüstet“.

Erst am Montag wurde der Abgang von Celic zum deutschen Zweitligisten Darmstadt zur Gewissheit. „Er war unser Taktgeber, der Transfer hat mir das Herz herausgerissen“, sagte Silberberger. Der geplante Ersatzmann Bror Blume ist für das Match „noch nicht so weit“, wie der WSG-Trainer betonte, Johannes Naschberger wird wie schon im Cup auflaufen.

Spielerisch erwarte sein Team am Samstag eine „große Unbekannte. Die Admira hat eine komplett veränderte Spielanlage und frischen Wind durch den Trainer. Eine ungute, giftige, weil junge Mannschaft“, sagte Silberberger. „Ich glaube, dass sie phasenweise einen extrem tiefen Block anbieten werden. Da werden wir im Umschalten Probleme haben, wenn wir nicht sauber spielen“, warnte er.

Herzog setzt auf Offensive

Sein Pendant Herzog ist sich der Aufgabe bewusst. „An mir liegt es jetzt, die junge Mannschaft zu fördern und zu fordern – aber schon mit einer gewissen Balance. Denn ich weiß genau, als Trainer bist du von Erfolgen abhängig“, sagte der 103-fache Teamkicker, der als Chefcoach bisher Österreichs U21-Team und Israels Nationalmannschaft betreute.

„Ich bin schon ein Trainer, der ein bisschen offensiver spielen lassen will, mit ein bisschen mehr Risiko. Das wird hoffentlich öfters belohnt, aber manchmal wohl auch bestraft werden. Damit muss man als Trainer leben können“, sagte Herzog. „Wenn man eine Mannschaft wirklich weiterentwickeln will, muss sie eine aktive Mannschaft sein. Mit hinten reinstellen gibt es keine Weiterentwicklung.“