Jubelnde RedBull Salzburg Spieler.
APA/Erwin Scheriau
Bundesliga

Salzburg beeindruckt bei Saisonstart

Neue Mannschaft, alte Stärke: Red Bull Salzburg hat die Abgänge zahlreicher Stammkräfte wieder einmal gut kompensieren können und beim Unterfangen Titelverteidigung einen Start nach Maß in die Admiral Bundesliga hingelegt. Beim 3:1-Erfolg bei Puntigamer Sturm Graz am Freitag stach mit Karim Adeyemi jener Akteur heraus, der den Abgang von Schützenkönig Patson Daka vergessen machen soll. „Dieser Einstand macht mich glücklich, ich will den Sieg aber nicht zu hoch bewerten“, sagte Salzburg-Coach Matthias Jaissle.

Die Hoffnungen der Konkurrenz auf Salzburger Schwächephasen zu Beginn der Saison könnten unerfüllt bleiben. „Wer gehofft hat, dass Salzburg durch den Umbruch an Qualität verloren hat, der hat sich getäuscht“, so Sturm-Coach Christian Ilzer. Man sei in allen Bereichen ein bisschen hinter den „Bullen“ gewesen. „Ergebnistechnisch wäre es greifbar gewesen, leistungsmäßig hat uns was gefehlt, so ehrlich müssen wir sein“, sagte der Steirer, der sich als fairer Verlierer gab. Vor allem mit Salzburgs „extremer Geschwindigkeit“ habe man Probleme gehabt.

Für die Grazer geht es nächsten Sonntag beim WAC weiter, die Salzburger haben Ried zu Gast. Zuvor warten allerdings auf beide Teams interessante Tests. Sturm tritt am Mittwoch gegen Udinese an, die Jaissle-Truppe hat an diesem Tag mit Atletico Madrid gar den spanischen Meister zu Gast. „Auf uns warten interessante Wochen. Ein guter Auftakt bringt dafür auch einen Schub mit sich. Das ist wichtig für eine junge Mannschaft, die noch nicht so die Konstanz hat“, sagte Jaissle. Für große Euphorie sei es viel zu früh.

Salzburg bezwingt Sturm Graz

Salzburg ist mit einem Sieg in die Liga gestartet. Der Titelverteidiger setzte sich am Freitagabend im ersten Spiel der neuen Saison bei Sturm Graz mit 3:1 (0:1) durch und beendete damit zum fünften Mal in Folge die Auftaktpartie siegreich.

VAR-Premiere mit Licht und Schatten

Noch nicht in Topform präsentierte sich der Video Assistant Referee (VAR). Schon nach elf Minuten rückte mit Harald Lechner ein Unparteiischer in den Vordergrund, der gar nicht im Stadion anwesend war. Der in der VAR-Zentrale in Wien agierende VAR sorgte dafür, dass das unglückliche Eigentor von Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer (11.) zu Recht gegeben wurde. Ohne technische Unterstützung wäre es gleich zu Beginn der Saison zu einer Fehlentscheidung gekommen, da der Linienrichter die Fahne gehoben hatte.

Bis zur richtigen Entscheidung vergingen allerdings fast fünf Minuten, Schiedsrichter Walter Altmann wirkte währenddessen etwas ratlos. „Die Situation beim ersten Eingreifen des VAR in Österreich war sehr komplex, zumal parallel noch ein anderer Check am Laufen war, als es zu dieser Szene gekommen ist. Gerade wenn man eine Entscheidung revidiert und es sich um ein Tor handelt, hat man den Anspruch, ganz sicher zu sein“, erläuterte Lechner in einer ÖFB-Stellungnahme. Deshalb habe man in dem Fall die kalibrierten Linien auch zweimal gezogen. „Daher hat die Premiere länger gedauert, war aber korrekt.“

In Zukunft soll sich das ändern. Ziel sei es, im Sinne der Teams und Fans die Entscheidungen im weiteren Prozess schneller zu treffen. Darauf hoffen auch die Protagonisten auf dem Platz. „Vor allem bei Abseitsentscheidungen ist jetzt für mehr Gerechtigkeit gesorgt“, sagte Ilzer. „Man kann den VAR nicht beeinflussen, damit müssen wir leben. Insgesamt ist das eine gute Geschichte, ich bin ein Befürworter“, meinte Jaissle.

Eine „sehr gute“ Leistung von Salzburg

Seine Ligapremiere verlief nach Wunsch. Vor allem dank Adeyemi, der zwar wie seine Kollegen vor der Pause noch die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen ließ, dann aber mit einem Doppelpack (69., 85.) und Assist für den Treffer von Rasmus Kristensen (76.) glänzte. „Es war eine super erste Halbzeit von uns, die zweite war auch super. Deshalb haben wir verdient das Spiel gewonnen“, sagte Adeyemi.

Besonders sehenswert war sein zweiter Treffer, ein Linksschuss von außerhalb des Strafraums genau ins Eck. „Das zweite Tor hat sich besser als Sex angefühlt“, sagte der 19-jährige Deutsche, der gemeinsam mit dem erst 18-jährigen Benjamin Sesko stürmte. Jaissle attestierte nicht nur Adeyemi, sondern allen eine „sehr gute“ Leistung – und das im zweiten Pflichtspiel nach den Abgängen von Stützen wie Daka und dem Pflichtsieg in der ersten Cuprunde gegen Hertha Wels.