Srdjan Grahovac (Rapid) und Dario Tadic (Hartberg)
APA/Hans Punz
Bundesliga

Rapid legt Fehlstart gegen Hartberg hin

Rapid hat den Start in die neue Saison der Admiral Bundesliga gehörig verpatzt. Der Vizemeister kassierte am Samstag in der Auftaktrunde im Allianz Stadion gegen den TSV Hartberg vor 12.200 Zuschauern eine 0:2 (0:1)-Heimniederlage. Damit gab es auch eine missglückte Generalprobe vor dem Rückspiel in der Champions-League-Qualifikation bei Sparta Prag am Mittwoch. Dario Tadic avancierte mit einem Doppelpack (41., 67./Elfmeter) zum Matchwinner für die Steirer.

Kurt Russ durfte sich damit in seiner ersten Meisterschaftspartie als Hartberg-Trainer über einen Sieg freuen. Mit im Dress des TSV jubelte auch Mario Sonnleitner, der vor der Partie noch von seinem ehemaligen Arbeitgeber verabschiedet worden war und dann eine fast fehlerlose Partie ablieferte. Nach zwei Siegen in der vergangenen Saison kassierten die Wiener wieder einmal gegen die Steirer eine Niederlage.

Die Wiener konnten an die Leistung der zweiten Halbzeit gegen Sparta Prag nicht anschließen, fanden nicht wirklich in die Partie. Schon in der dritten Minute wurde es erstmals brenzlich, musste Goalie Richard Strebinger bei einem Sturm-Kopfball früh hellwach sein. Nicht besser machte die Sache, dass Srdjan Grahovac nach einem Zusammenstoß mit Tobias Kainz in der 22. Minute mit Verdacht auf Nasenbeinbruch verletzt ausgetauscht werden musste. Ersetzt wurde er durch Lion Schuster.

Rapid legt Fehlstart hin

Rapid legt einen Fehlstart zum Auftakt der Bundesliga hin. Die Hütteldorfer kassieren gegen Hartberg eine 0:2-Heimniederlage.

Gastgeber selten gefährlich

Am Spiel der Wiener änderte sich vorerst wenig, viele Fehlpässe standen auf der Tagesordnung, nennenswerte Aktionen aus dem Spiel heraus gab es kaum. Wenn es gefährlich wurde, dann nach Standardsituationen. Nach einem Schick-Eckball kam Ercan Kara frei zum Kopfball, setzte diesen aber neben das Tor (39.).

Beim TSV passte der Abschluss hingegen. Maximilian Ullmann verlor den Ball an Jürgen Heil und via Marc Andre Schmerböck landete dieser bei Tadic, der im Strafraum souverän vollendete. Rapid versuchte eine Reaktion zu zeigen, eine kurze Drangperiode vor der Pause blieb unbelohnt.

Mehr Schwung nach Seitenwechsel

Zur Pause brachte Dietmar Kühbauer Taxiarchis Fountas in die Partie und die Hütteldorfer gaben von Start weg klar das Kommando an. Rene Swete parierte einen Grüll-Freistoß mit der Faust (50.), zudem wurde ein Schuss des Ex-Rieders von David Stec in höchster Not geblockt, nachdem die Wiener zuvor vergeblich wegen eines vermeintlichen Handspiels Elfer reklamiert hatten (51.).

Doch auch der TSV blieb brandgefährlich, fand im Konter mehr Räume vor. Stümperhaft wurde die Chance auf das 0:2 vergeben. Nach einem Strebinger-Patzer bei einem Schmerböck-Schuss kam der 22-jährige Sturm aus kurzer Distanz zum Abschluss, traf aber zur Überraschung aller nicht ins leere Tor (53.).

Elfmeter bringt Entscheidung

Rapid blieb dadurch im Spiel, es fehlte allerdings weiter die Effizienz. Bei einem Kara-Freistoß fehlte nicht viel (56.), Schuster schoss drüber (59.). Auf der anderen Seite konnte Tadic Rapids Strebinger aus etwas spitzem Winkel nicht überwinden (63.). Auf den zweiten Treffer mussten die mitgereisten TSV-Fans aber dann nicht lange warten. Video Assistant Referee (VAR) Alan Kijas wies Manuel Schüttengruber auf ein Handspiel von Kevin Wimmer im Strafraum hin, und dieser entschied nach Studium der TV-Bilder auf Elfmeter. Tadic ließ sich die Chance nicht entgehen.

„Joker“ Kelvin Arase verpasste den Anschlusstreffer mit einem Schuss ins Außennetz (74.), auch die Schlussoffensive brachte nichts mehr ein. Rapid konnte also im Gegensatz zum 2:1 gegen Sparta das Spiel diesmal nicht drehen. Im dritten Pflichtspiel der Saison gab es damit erstmals keinen Grund zum Jubeln.

Stimmen zum Spiel

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Es war eine berechtigte Niederlage. Wir haben erste Halbzeit auf einem Niveau gespielt, das ich von meiner Mannschaft nicht kenne. Die Art und Weise hat mir nicht gefallen. Fußball ist ein Zweikampf- und Laufsport, wir waren sehr träge, haben geglaubt, das Spiel ist schon abgehakt, schon gewonnen. Dafür sind wir von den Hartbergern bestraft worden, sie haben die Aufgabe so erfüllt, wie man es machen muss. In der zweiten Hälfte haben wir versucht, ins Spiel zurückzukommen, das ist uns nicht geglückt, es war aber zumindest die Mannschaft zu sehen, die ich kenne. Es ist ein Auftakt, den sich kein Trainer wünscht, es war schon enttäuschend, speziell erste Halbzeit.“

Kurt Russ (Hartberg-Trainer): „2:0 im ersten Spiel bei Rapid zu gewinnen – was gibt es Schöneres? Ich bin überglücklich, dass wir gewonnen haben, was sich nicht viele vorstellen haben können. Wir haben uns sehr gut vorbereitet, das Dienstag-Match von Rapid gegen Sparta Prag beobachtet und daraus unsere Lehren gezogen. Der Sieg war sicher verdient, wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft. Bis auf die letzte Viertelstunde, wo Rapid alles riskiert hat, habe ich nicht die Angst gehabt, dass sie uns was tun können.“

Admiral Bundesliga, erste Runde

Samstag:

Rapid – Hartberg 0:2 (0:1)

Wien, Allianz Stadion, 12.200 Zuschauer, SR Schüttengruber

Torfolge:
0:1 Tadic (41.)
0:2 Tadic (67./Elfmeter)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Wimmer, Ullmann (70./Auer) – Petrovic (46./Fountas), Grahovac (22./Schuster) – Schick (70./Arase), Knasmüllner, Grüll – Kara

Hartberg: Swete – Stec, Sonnleitner, Luckeneder, Gollner (83./Horvat) – Heil, Kainz (69./Erhardt) – Schmerböck (56./Niemann), Horvath (83./Kofler), Sturm (56./Paintsil) – Tadic

Gelbe Karten: Keine bzw. Stec, Heil

Die Besten: Tadic, Sonnleitner, Horvath, Heil bzw. Schuster, Grüll