Ercan Kara (Rapid) und David Pavelka (Sparta)
GEPA/Philipp Brem
Champions League

Rapid braucht „Kraftakt“ bei Sparta Prag

Rapid hofft auf eine Verlängerung des Traums von der Teilnahme an der Champions League. Nach dem 2:1-Erfolg gegen Sparta Prag vergangenen Dienstag treten die Wiener mit einer guten Ausgangsposition am Mittwochabend (20.30 Uhr, live in ORF1) im Rückspiel im Stadion Letna an. Dabei steht viel auf dem Spiel, hat doch der Aufsteiger im Falle eines Ausscheidens in der dritten Runde gegen den AS Monaco zumindest einen Platz in der Europa League sicher. „Wir brauchen einen Kraftakt“, erklärte Rapid-Coach Dietmar Kühbauer.

Ein Saisonziel Rapids wäre damit früh erfolgreich abgehakt. „Wir haben uns in eine gute Position gebracht, aber das bedeutet für das Spiel nichts“, betonte Kühbauer vor dem Abflug nach Tschechien. Auch Sportdirektor Zoran Barisic stellte sich auf harte 90 oder mehr Minuten ein: „Sie haben eine sehr gut organisierte Mannschaft, spielen zweikampfbetont, aber auch einen sehr guten Fußball und verfügen über individuelle Klasse. Da gilt es dagegenzuhalten.“

Im ersten Duell hatte nach einem kapitalen Fehlstart ein Doppelpack von Christoph Knasmüllner (63., 71.) die Wende herbeigeführt. „Es wird wieder ein enges, sehr intensives Spiel werden. Wir müssen eine riesige Mentalität aufbringen“, verlautete Kühbauer.

Kleinigkeiten werden entscheiden

In der mehr als 20.000 Zuschauer fassenden Sparta-Heimstätte darf knapp die Hälfte der Kapazität (9.000 Zuschauer) ausgeschöpft werden. Kühbauer erwartete, dass erneut Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden. „Wer besser in den Zweikämpfen drinnen ist, wer die Räume besser nutzen will, wer besser verteidigt. All das müssen wir weit besser als am Samstag machen“, sagte der Burgenländer. Da hatte man es verabsäumt, weiteres Selbstvertrauen zu tanken und mit einer 0:2-Heimpleite gegen Hartberg den Ligaauftakt verpatzt.

Im Lager der Wiener hofft man darauf, dass das ein Weckruf zur rechten Zeit war. Die Partie wurde genau analysiert. „Die Niederlage hat uns extrem geärgert, weil wir in der Liga gut starten wollten. Das darf uns aber nicht belasten“, sagte Goalie Richard Strebinger. Der Blick ist nach vorne gerichtet. „Wir wissen um die Wichtigkeit des Spiels und wo wir uns klar verbessern müssen“, gab Flügelspieler Thorsten Schick zu Protokoll. Man werde am Mittwoch alles raushauen. „Ich hoffe, dass wir den längeren Atem haben.“

CL-Qualifikation, zweite Runde

20.30 Uhr, live in ORF1

Sparta Prag – Rapid

Prag, Stadion Letna, SR Madden (SCO)

Mögliche Aufstellungen:

Sparta: Nita – Vindheim, Stetina, Hancko, Höjer – Pavelka, L. Krejci II – Wiesner, Dockal, L. Krejci I – Hlozek

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Wimmer, Ullmann – Petrovic, R. Ljubicic – Arase, Knasmüllner, Grüll – Kara

Hinspiel: 1:2

Gute Erinnerungen an Tschechien

Sollten die Hütteldorfer weiterkommen, würden sie zum 20. Mal in Folge in einem Europacup-K.-o.-Duell nach einem Hinspielsieg auch den Aufstieg fixieren. Auch an das letzte Antreten in Tschechien haben sie beste Erinnerungen. Am 5. November 2015 hatte man mit einem 2:1-Erfolg bei Viktoria Pilsen vorzeitig das Ticket für das Sechzehntelfinale der Europa League gelöst. „Ich kann mich noch gut erinnern, das war ein besonderes Erlebnis“, sagte der damalige Trainer Barisic.

Philipp Schobesberger gelang damals ein „Slapstick-Tor“, als er im Fallen traf. Schobesberger steht diesmal wie Dalibor Velimirovic, Koya Kitagawa und der an der Nase verletzte Srdjan Grahovac, der ein Trainingsverbot für zumindest zehn Tage bekam, nicht zur Verfügung. Für ihn wird der in der Liga noch gesperrte Robert Ljubicic ins Team rücken. Der 22-Jährige kommt zu seinem Auswärtsdebüt im Rapid-Dress.

Auch Jonas Auer darf sich Chancen darauf machen, der 20-Jährige weiß als Ex-Tschechien-Legionär, was Rapid in Prag erwartet. „In Prag ist eine Megastimmung. Es ist sehr wichtig, dass wir die Anfangsphase gut überstehen. Wir müssen konzentriert bleiben, dürfen ihnen keine Chancen geben, dann werden wir auch gewinnen.“

Sparta fühlt sich gut vorbereitet

Gewonnen hat Sparta beim Meisterschaftsauftakt, dank eines 3:2-Erfolges gegen Sigma Olmütz glückte im Gegensatz zu Rapid die Generalprobe. „Es war eine gute Vorbereitung. Olmütz ist ähnlich aufgetreten, wie Rapid hier spielen wird. Von dem her war es ein sehr lehrreiches Spiel“, sagte Sparta-Trainer Pavel Vrba. Sein Team steht unter Zugzwang. „Wir wissen, dass wir gewinnen müssen.“

Der tschechische Rekord- und aktuelle Vizemeister ist bei bisher drei Duellen noch nie gegen ein österreichisches Team im Europacup ausgeschieden. Der Verlierer steigt in die dritte Qualifikationsrunde zur Europa League um, wo Anorthosis Famagusta der Gegner ist.