„Es war ein sehr, sehr hartes Match für mich, wie jeder sehen konnte. Mikael hatte die Chance zu siegen. Aber nicht immer gewinnt der bessere Spieler“, sagte der Norweger und gab sich selbstkritisch. Neben Ruud schafften auch der Deutsche Daniel Altmaier, der Franzose Arthur Rinderknech sowie der Spanier Pedro Martinez Portero den Sprung ins Semifinale. Aus heimischer Sicht erfreulich: Das ÖTV-Doppel Lucas Miedler und Alexander Erler steht im Halbfinale.
Ruud hatte noch das lange Nachtmatch vom Mittwoch gegen den Spanier Mario Vilella Martinez in den Beinen und war körperlich sichtlich nicht auf der Höhe. Nach verlorenem ersten Satz nahm sich der Norweger im zweiten Durchgang ein „medical timeout“, um wieder in die Partie zu kommen. Allerdings kassierte die Nummer 14 der Welt ein Break zum 4:5, Ymer servierte zum Matchgewinn. Der Schwede – im Achtelfinale Sieger gegen Alexander Erler – konnte jedoch einen Matchball nicht nutzen und gab im Anschluss sein Service mit zwei Doppelfehlern zum 5:5 ab.
Zahlreiche Fehler auf beiden Seiten
Beide Spieler leisteten sich nun zahlreiche Fehler bei eigenem Aufschlag. So gelang dem Weltranglisten-99. in der Folge erneut ein Break, doch der Schwede gab postwendend sein Service wieder ab und sollte auch in der Folge kein eigenes Aufschlagspiel mehr gewinnen. Im Tiebreak behielt Ruud mit 7:5 die Oberhand. Der Widerstand von Ymer war damit gebrochen, Ruud ging im dritten Satz schnell mit 5:0 in Führung, gab sein Service noch einmal ab, um nach 2:28 Stunden mit einem Break zu gewinnen.
Ruud bekommt es in der Vorschlussrunde mit Rinderknech zu tun, der Franzose bezwang den an Nummer drei gereihten Serben Filip Krajinovic mit 6:4 6:1. Zuvor hatte der Spanier Martinez Portero seine Viertelfinal-Partie gegen den Slowaken Jozef Kovalik im Eilzugtempo mit 6:2 6:2 gewonnen. Er trifft nun im Halbfinale auf den Deutschen Altmaier, der Dennis-Novak-Bezwinger Gianluca Mager aus Italien in drei Sätzen mit 6:1 6:7 (5/7) 6:3 besiegte.
Erler/Miedler gewinnen enges Match
Die österreichische Doppel-Paarung Erler und Miedler lieferte im Viertelfinale Ariel Behar aus Uruguay und dem Argentinier Guillermo Duran ein in allen Phasen enges und dramatisches Match. Satz eins ging im Tiebreak mit 9:7 an die Südamerikaner, den zweiten Satz holten sich der Niederösterreicher und der Tiroler mit 6:4. Die Entscheidung fiel daher im Champions-Tiebreak, und das gewannen Miedler/Erler mit 11:9. Im Halbfinale wartet nun das in Kitzbühel topgesetzte Duo Nikola Cacic und Tomislav Brkic (BIH/SRB).

„Einfach unfassbar, gegen Behar, der im Moment unter den ersten zehn (im ATP-Race der Doppel-Spieler auf Rang neun, Anm.) steht, zu gewinnen. Das ist richtig geil. Beim Matchball war auch etwas Glück dabei, weil er das Netz mit dem Racket berührt hat. Aber die Stimmung war heute mega. Jetzt freuen wir uns auf die Partie auf dem Centre-Court gegen das topgesetzte Doppel“, sagte Erler nach dem Match.
ATP-250-Turnier in Kitzbühel
(Österreich, 481.270 Euro, Sand)