Sean Shelton (Raiders Tirol) und Marvin Wappl (Vienna Vikings)
APA/Hans Punz
Football

Heimvorteil Raiders im Showdown um Titel

Am Samstag kommt es zum Showdown um die Meisterkrone im heimischen Football. Das Duell in der Austrian Bowl XXXVI auf dem Innsbrucker Tivoli (19.00 Uhr live in ORF Sport +) bringt einmal mehr den Klassiker schlechthin. Die Swarco Raiders Tirol haben Titelverteidiger Dacia Vikings zu Gast. Favorit will keiner sein, doch der unerwartete Heimvorteil spielt den Innsbruckern in die Karten.

Eigentlich sollte das Meisterschaftsfinale in der St. Pöltener NV Arena ausgetragen werden. Doch vergangene Woche musste der American Football Bund Österreich (AFBÖ) plötzlich umplanen, da St. Pölten aufgrund des schlechten Rasenzustandes im Stadion auf einmal nicht mehr zur Verfügung stand. Einige schlaflose Nächte beim AFBÖ und Absagen von niederösterreichischen Alternativen wie Wiener Neustadt und Amstetten später gab es grünes Licht aus Innsbruck.

Für die Wiener geht es um ihre 16. Meisterschaft in der Austrian Football League (AFL), die Tiroler visieren Titel Nummer acht an. Mit Ausnahme der Jahre 2016 und der CoV-bedingten einzigartigen Saison 2020 lautete seit dem Jahr 2011 die AFL-Finalpaarung immer Wien gegen Tirol. Die letzten beiden Austrian Bowls 2018 und 2019 waren eine Beute der Raiders.

Jubelnde Dacia Vikings
GEPA/David Bitzan
Die Vikings holten im Vorjahr in einer ungewöhnlichen Minisaison den Titel wieder nach Wien

Amtierender Meister sind aber die Vikings, die im Vorjahr den Titel in einer „Best-of-five“-Serie gegen die Graz Giants gewannen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie hatten aber nur diese beiden Teams überhaupt an der Meisterschaft teilgenommen. Heuer umfasste die Liga wieder sechs Teams, die Vienna Vikings gingen mit 7:1-Erfolgen als Sieger aus dem Grunddurchgang hervor. Die Raiders Tirol kamen mit 5:3-Siegen auf Rang zwei.

Finalisten „eng beieinander“

Im Vorfeld des Finales wollte keiner der beiden Headcoaches, Chris Calaycay (Vikings) und Kevin Herron (Raiders), in die Rolle des Favoriten schlüpfen. „Beide Teams kennen einander sehr gut und sind sportlich eng beieinander. Ich sehe keine Favoritenrolle. Wir haben mehrfach gegeneinander gespielt dieses Jahr. Wir haben gewonnen, die Raiders haben gewonnen. Das wird ein knappes Spiel. Ich erwarte eine tolle Stimmung im Stadion und ein tolles Spiel für die Fans“, sagte Vikings-Coach Calaycay.

Auch Raiders-Cheftrainer Herron erwartet einen großen Kampf. „Beide Teams werden ihr Herzblut aufs Feld legen. Das ist so ein ‚Do or die‘-Moment, wo du noch einmal mehr abrufen kannst. In so einem Spiel ist immer alles möglich. Ich glaube, dass man gar nicht so sehr über Favoriten redet, sondern da geht es auch viel um Tagesform und wer es mehr will“, sagte der US-Amerikaner. Bevor Vikings und Raiders am Samstag die Klingen kreuzen, geht es in Silver Bowl XXIII (15.00 Uhr live in ORF Sport +) um den Titel der Division 1 zwischen dem Salzburg Football Team und den Dacia Vikings II.

Aufstockung im kommenden Jahr

Im kommenden Jahr soll die AFL übrigens auf zehn Teams aufgestockt werden. Der Plan ist, dass die vier besten Teams der Division 1 – Steelsharks Traun, Znojmo Knights, Salzburg Football Team, Amstetten Thunder – aufsteigen. „Wir werden uns mit den neuen Teams zusammensetzen. Aber wir gehen schon davon aus, dass das so stattfindet“, zeigte sich AFBÖ-Generalsekretär Christoph Seyrl optimistisch.

Vor dem großen Showdown in der Austrian Bowl wurden die ersten Ehrungen bekanntgegeben. Trainer des Jahres sind Daniel Schönet und Brandon Gorsuch vom Projekt Spielberg Graz Giants, die in den Play-offs knapp an den Vikings scheiterten. Zum League-MVP wurde Nick Milgate von den Rangers Mödling gewählt. Offensive-MVP ist Wide Receiver Philipp Haun von den SsangYong Danube Dragons, und Defensive-MVP wurde Leon Balogh von den Vikings.

Austrian Football League

Austrian Bowl XXXVI in Innsbruck:
31.07. Raiders Vikings 35:14
Halbfinale:
17.07. Raiders Dragons 31:20
18.07. Vikings Giants 21:18
Tabelle Grunddurchgang:
1. Dacia Vienna Vikings 7 1 .875
2. Swarco Raiders Tirol 5 3 .625
3. Danube Dragons 5 3 .625
4. Projekt Spielberg Graz Giants 4 4 .500
5. Prag Black Panthers 3 5 .375
6. Rangers Mödling 0 8 .000