Red Bull Spieler Benjamin Sesko in Action.
GEPA/Mario Buehner
Bundesliga

Salzburgs volle Konzentration gilt Ried

Eine Woche nach dem 3:1-Auftaktsieg gegen Puntigamer Sturm Graz und wenige Tage nach dem 1:0-Sieg im Testspiel gegen Atletico Madrid ist Red Bull Salzburg vor seinem zweiten Saisonspiel in der Admiral Bundesliga am Sonntag haushoher Favorit gegen Guntamatic Ried. Coach Matthias Jaissle gelobte aber vollste Konzentration. In den Duellen Austria gegen WSG Tirol und Pellets WAC gegen Sturm ist die Ausgangslage dagegen ausgeglichen.

Schon am Mittwoch gastiert Barcelona zum nächsten hochkarätigen Testlauf in der Red Bull Arena, zuvor gilt es allerdings, den zweiten Ligasieg einzufahren. „Allein schon, weil es gegen Ried um drei Punkte geht, ist dieses Spiel für uns deutlich wichtiger als die gefühlten Highlights gegen Atletico oder Barcelona“, erklärte Jaissle.

„Wir wissen ganz genau, worum es am Sonntag geht, und sind gut auf dieses Match vorbereitet“, sagte der Deutsche, der kaum einen besseren Start in seine Karriere als Salzburg-Chefcoach erwischen hätte können: 4:1 im Cup gegen Hertha Wels, 3:1 gegen Sturm, 1:0 gegen Atletico – Salzburg hat die neue Saison stilecht begonnen und die leisen Hoffnungen der Konkurrenz gleich im Keim erstickt.

„Dürfen Ried nicht unterschätzen“

Mittelfeldspieler Nicolas Seiwald, der so wie Karim Adeyemi, Benjamin Sesko und Luka Sucic zu den aufstrebenden Stars der „Bullen“ zählt, will nicht nachlassen. „Wir dürfen Ried nicht unterschätzen, das wäre unser größter Fehler. Deshalb müssen wir mit 100 Prozent ins Spiel, 90 werden nämlich nicht reichen“, sagte der 20-Jährige. „Wir wollen unbedingt gewinnen und unsere Serie von 37 Heimspielen mit mindestens einem Tor fortsetzen. Dafür werden wir alles tun.“

Admiral Bundesliga, 2.Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Salzburg – Ried

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Mantl – Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer – Capaldo, Junuzovic, Aaronson, N. Seiwald – Adeyemi, Sesko

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Reiner, Plavotic, F. Seiwald – Bajic, Offenbacher, Ziegl, Mikic – Nutz, Chabbi

Adeyemi, der zweimal gegen Sturm sowie gegen Atletico einmal traf, und Co. scheinen in Fahrt zu sein. Dass von den sechs Torschützen gegen Ried 2020/21 (3:1 und 3:0) am Sonntag nur einer dabei sein wird, spielt keine Rolle: Es ist Rasmus Kristensen, der einmal gegen die Innviertler traf. Patson Daka (2) ist bereits bei Leicester City, Sekou Koita (1) verletzt und Mergim Berisha (2) angeschlagen.

Ried wird „der Takt vorgegeben“

So oder so: Für Ried ist die Sache klar. „Es ist ein Spiel, bei dem wir nichts zu verlieren haben“, sagte Trainer Andreas Heraf. „Ein Mammutgegner steht vor uns. Natürlich fahren wir nicht hin, um uns schlagen zu lassen, aber es ist eine andere Welt. Klar haben wir einen Plan, aber uns wird der Takt vorgegeben werden.“

Für die Oberösterreicher kündigt sich nach dem Sieg im Cup und dem 2:1 gegen die Austria zum Ligaauftakt die erste Niederlage an. „Wir haben einen super Start gehabt, aber für eine Euphorie wäre es ein bisserl früh“, sagte Heraf. „Das Wichtigste war, dass ich gesehen habe, dass auch die von Corona bzw. der Impfung geschwächten Spieler fit sind. Ich habe befürchtet, dass sie weit hinterherhinken. Das ist aber nicht der Fall.“

Austria braucht „so schnell wie möglich Erfolg“

Im Gegensatz zu Ried hat die Austria einen kolossalen Fehlstart hingelegt. Alles andere als ein Sieg im ersten Heimspiel gegen die WSG Tirol wäre für die Wiener der nächste Rückschlag. „Wir brauchen Erfolge, wenn es geht, so schnell wie möglich“, sagte Coach Manfred Schmid. Sportdirektor Manuel Ortlechner sprach von fehlender Stabilität in Defensive und Offensive. „Es war klar, dass die Mannschaft noch ein wenig brauchen wird“, meinte Ortlechner.

Admiral Bundesliga, 2.Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Austria – WSG Tirol

Wien, Generali Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Teigl, Mühl, Schoissengeyr, Suttner – Martel, Demaku – Pichler, Fitz, Fischer – Djuricin

WSG: Oswald – Koch, Behounek, Bacher, Klassen – Rogelj, Petsos, Blume, Sabitzer – Anselm, Vrioni

Ein Hoffnungsträger ist der 18-jährige Noah Ohio. Der von RB Leipzig ausgeliehene Stürmer könnte Tempo ins Spiel der Austria bringen. „Aber man muss ihm Zeit geben. Wir werden sehen, wie weit er im Training ist“, meinte Schmid. Grundsätzlich stünde Ohio zur Verfügung. Anders als Marvin Martins. Der Rechtsverteidiger plagt sich mit Adduktorenproblemen und wird wohl weiter fehlen.

Gegen Breidablik saßen erneut junge Akteure mit wenig Erfahrung auf der Ersatzbank. Sie sollen laut Schmid ihre Chancen erhalten. „Ich scheue mich auch nicht davor, junge Spieler ins kalte Wasser zu werfen“, meinte der Nachfolger von Peter Stöger. Die Austria ist gegen die Wattener seit vier Ligaspielen ungeschlagen. In der Generali Arena gab es zuletzt im Jänner ein 2:2.

Tirol als selbstbewusster Außenseiter

Den Tirolern blieben die Ergebnisse des Gegners nicht verborgen. „Dass bei der Austria schon leicht Feuer am Dach ist, ist ja klar. Aber wir sind gut damit beraten, uns auf uns zu konzentrieren“, sagte Trainer Thomas Silberberger. Wie die Wiener befinde sich auch sein Team in der Findungsphase. „Die Austria hat aber bereits zwei Pflichtspiele mehr. Wir fahren in den Außenseiterrolle nach Wien. Wohl wissend, dass die Qualität da ist, um am Verteilerkreis was zu holen, wenn alles passt.“

Bei Wattens könnten in Wien ebenfalls Neuzugänge erstmals in der Liga zu sehen sein. Der von Juventus Turin ausgeliehene Giacomo Vrioni wird beginnen, wie Silberberger verriet. Der 22-jährige Angreifer fehlte beim 1:1 gegen die Admira aufgrund muskulärer Probleme. Im Mittelfeld steht der Däne Bror Blume vor seinem Debüt, auch der vom LASK geholte Valentino Müller könnte beginnen. In der Abwehr wird Felix Bacher anstelle des erkrankten Maxime Awoudja starten.

Nächster schwerer Gegner für Sturm

Sturm Graz steht unterdessen nach dem Auftakt gegen Salzburg mit dem WAC ein weiterer schwerer Gegner ins Haus. „Der WAC ist ein Team, das zu Recht den Anspruch stellt, ganz vorne mitzuspielen“, sagte Sturm-Coach Christian Ilzer im Hinblick auf die Kärntner, die in Runde eins aber nur einen Punkt gegen Aufsteiger Klagenfurt holen konnten.

Admiral Bundesliga, 2.Runde

Beginn 17.00 Uhr:

WAC – Sturm Graz

Wolfsberg, Lavanttal Arena, SR Lechner

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kuttin – Dedic, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Taferner, Stratznig – Röcher, Liendl, Wernitznig – Vizinger

Sturm Graz: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Gorenc-Stankovic – Hierländer, Kiteishvili, Kuen – Yeboah, Jantscher

„Wir gehen mit dem Gefühl der Augenhöhe in das Spiel hinein, wir haben ein Heimspiel und wollen dementsprechend selbstbewusst auftreten. Sturm ist natürlich eine gute Mannschaft, aber wir wollen uns da nicht in eine kleinere Rolle begeben, sondern von unserer Seite aus versuchen, dem Spiel den Stempel aufzudrücken“, meinte der neue WAC-Trainer Robin Dutt.

Dutt warnt vor Grazer Umschaltspiel

Der Neo-Coach warnte seine Elf vor dem starken Pressing und dem guten Umschaltspiel der Steirer. „Im Spiel gibt es viele umkämpfte Situationen. Da geht es dann um die Umschaltaktionen, dass wir die gut verteidigen und dem etwas entgegenzusetzen haben und im Gegenzug das Umschaltspiel selber nach vorne gut ausspielen.“

Bis auf Michael Novak und den gesperrten Mario Leitgeb sind alle einsatzbereit. Ob Neuzugang Tai Baribo diesmal von Beginn an stürmt, wollte der 56-jährige Deutsche noch nicht verraten. „Er ist körperlich fit, aber ich weiß noch nicht, ob er in der Startelf stehen oder im Spiel eingewechselt wird.“

Ilzer hofft auf Lerneffekt

Sturm muss das Spiel bei Salzburg verdauen, auch gegen eine im Sommer veränderte Truppe samt neuem Trainer standen die Steirer auf verlorenem Posten. „Wir haben von Salzburg einiges aufgezeigt bekommen. Es war eine schmerzvolle Niederlage“, sagte Ilzer. „Der Schmerz ist so lange da, bis wir daraus gelernt haben. Und das wollen wir gegen den WAC zeigen.“

Ilzer stellte sich auf ein „spannendes und enges Spiel“ ein. Gegen seinen Ex-Club muss der Steirer weiter nur auf Sandro Ingolitsch (rekonvaleszent) und Francisco Mwepu (Meniskus) verzichten, Vincent Trummer kehrte nach langer Verletzungspause am Mittwoch beim 3:2-Testsieg über Serie-A-Club Udinese zurück, steht aber noch nicht im Kader. „Es war ein guter, intensiver Test, der richtig gut reingepasst hat“, sagte Ilzer, „das tut gut fürs Selbstvertrauen, man sollte es aber nicht überbewerten.“