Jubelnde Altach Spieler.
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Altach holt Hartberg in Realität zurück

Eine Woche nach dem überraschenden Auftaktsieg bei Rapid ist der TSV Prolactal Hartberg in der zweiten Runde der Admiral Bundesliga wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt worden. Die Oststeirer mussten sich am Samstag daheim Cashpoint SCR Altach mit 1:2 (0:2) geschlagen geben, der nach einer Niederlage zum Auftakt erstmals in dieser Saison anschrieb.

Manuel Thurnwald in der 16. Minute und Sandi Krizman (29.) brachten die Altacher, die in der ersten Runde daheim gegen den LASK 0:1 verloren hatten, vor 2.132 Zuschauern in der Profertil Arena bereits vor der Pause auf die Siegerstraße. Hartberg gelang durch Dario Tadic in der Schlussphase der Partie (81.) nur noch der Anschlusstreffer.

Das dritte Saisontor des Stürmers, der bisher alle Treffer für die Elf von Kurt Russ erzielt hat, war am Ende zu wenig. Hartberg hält nach dem 2:0-Sieg zum Auftakt bei Rapid weiter bei drei Zählern. Für Altach war es das erste Erfolgserlebnis der noch jungen Saison. Die Mannschaft von Damir Canadi hatte neben der Niederlage gegen den LASK auch das Cup-Aus in der ersten Runde gegen Kalsdorf im Gepäck gehabt.

Altach siegt in Hartberg

Die Vorarlberger feiern einen knappen Auswärtssieg in der Steiermark.

Altacher Effizienz und VAR im Mittelpunkt

Die Vorarlberger liefen personell leicht verändert mit einer Viererkette und Krizman vor der hängenden Spitze Atdhe Nuhiu ein. Hartberg vertraute wenig überraschend auf jene Elf, die in Wien-Hütteldorf 2:0 gesiegt hatte. Dass die Partie für die Steirer anders verlaufen würde, war aber mit Anpfiff klar. Hartberg war gezwungen, das Spiel zu machen, Altach setzte auf Gegenstöße.

eine Viertelstunde tat sich wenig, ehe eine Flanke von Krizman die Pattstellung beendete. Nuhiu war mit der Schulter dran, der aus dem Hinterhalt anstürmende Thurnwald hämmerte den Ball freistehend in die Maschen. 66 Prozent Ballbesitz halfen Hartberg nicht weiter.Die Chance auf den Ausgleich hätte sich nach einem Konter ergeben. Nach einem Altacher Eckball ging es über Jürgen Heil und Sascha Horvath zu Dario Tadic, der jedoch an Gäste-Torhüter Tino Casali scheiterte (21.). Der gegen Rapid zweimal erfolgreiche Tadic hatte per Volley noch eine Möglichkeit, erneut war Casali auf dem Posten (26.).

So kam es für die Hausherren noch schlimmer: Krizman nahm nach einem Freistoß Maß, Rene Swete ließ sich vom Kopfball der kroatischen Neuerwerbung überraschen. Auch in der Profertil Arena gab es danach die VAR-Premiere. Schiedsrichter Gerhard Grobelnik zeigte zunächst auf den Elfmeterpunkt, nachdem Altach-Kapitän Emanuel Schreiner den Ball im Strafraum mit dem Oberarm geblockt hatte (37.). Der Unparteiische nahm seine Entscheidung nach einer Begutachtung der Szene auf dem Monitor aber wieder zurück.

Anschlusstreffer kommt zu spät

Die zweite Spielhälfte startete so, wie die erste geendet hatte: Mit bemühten, aber glücklosen Hartberger Gastgebern. Ein Schuss des eingewechselten Seth Paintsil zischte am langen Eck vorbei (51.), Horvath schoss aus 16 Metern daneben (63.). Canadi rührte mehr Beton an und brachte Verteidiger Philipp Netzer für Krizman. Hartbergs Powerplay blieb vorerst unbelohnt. Marco Meilinger vergab im Gegenstoß gar das 3:0, als er alleine vor Swete zu zögerlich agierte.

Dies rächte sich eine Minute später, als Tadic nach einem Einwurf samt Verlängerung aus kurzer Distanz per Kopf abschloss. Mehr war für die Steirer aber nicht mehr drin. Nach sechs erfolglosen Versuchen gegen Hartberg jubelten am Ende wieder einmal die Altacher.

Stimmen zum Spiel:

Kurt Russ (Hartberg-Trainer): „Es war das befürchtet schwere spiel. Wir haben leider in drei Situationen in der erste Halbzeit nicht gut verteidigt und dabei zwei Tore kassiert. Das waren Eigenfehler von uns. Wir haben dann drei, vier große Chancen gehabt. Die erste Halbzeit ist verbesserungsbedürftig, mit der zweiten bin ich sehr zufrieden, wir waren bis zum Ende sehr präsent, sind zu vielen Chancen gekommen und haben leider zu wenige genutzt. Die Entscheidung des VAR müssen wir zur Kenntnis nehme. Ich denke, man kann Elfmeter geben oder auch nicht. Dass wir das verlieren, tut weh, den Punkt hätten wir uns heute verdient gehabt.“

Damir Canadi (Altach-Trainer): „In der ersten Halbzeit haben wir es richtig gut gemacht, in der zweiten war klar, dass Hartberg mehr riskieren wird. Wir wollten dem Gegner nicht so viel Ballbesitz geben, wollten aus einem Konter das 3:0 fixieren. Das ist nicht ganz so geglückt. Wir hätten durch Meilinger den Sack zumachen können. So kommt der Gegner noch zum Anschlusstreffer, dann wird es immer heiß. Aber meine Mannschaft hat das extrem leidenschaftlich verteidigt, Casali war überragend im Tor. Das macht mich als Trainer sehr stolz, dass wir in diesen roten Bereich reingekommen sind und alles gegeben haben.“

Admiral Bundesliga, zweite Runde

Samstag:

Hartberg – Altach 1:2 (0:2)

Profertil Arena, 2.132 Zuschauer, SR Grobelnik

Tore:

0:1 Thurnwald (16.)
0:2 Krizman (29.)
1:2 Tadic (81.)

Hartberg: Swete – Stec (74. Erhardt), Sonnleitner, Luckeneder (76. Rotter), Gollner (46. Kofler) – Kainz, Heil – Schmerböck, Horvath, Sturm (46. Paintsil) – Tadic

Altach: Casali – Thurnwald, Dabanli, Zwischenbrugger, Schreiner (88. Bischof) – Strauss, Haudum – Reiter (63. Meilinger), Nuhiu (88. Aigner), Nussbaumer (76. Prokop) – Krizman (63. Netzer)

Gelbe Karten: Swete bzw. Dabanli, Haudum, Zwischenbrugger, Nuhiu, Meilinger

Die Besten: Kainz, Horvath bzw. Dabanli, Thurnwald, Casali