Andreas Herzog (Admira)
GEPA/Mario Kneisl
Bundesliga

Gelungenes Heimdebüt für Herzog

Das Heimdebüt von Andreas Herzog als Admira-Trainer hat am Samstag in der zweiten Runde der Admiral-Bundesliga mit einem 4:0-Kantersieg geendet. Die Südstädter zerlegten Aufsteiger Klagenfurt in der Schlussphase, Rückschlüsse auf den weiteren Saisonverlauf gibt es aber nicht, spielten die Kärntner doch über 50 Minuten nur zu neunt.

Mit „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Sprechchören wurden die Admiraner um den erst 17-jährigen Doppeltorschützen Onurhan Babuscu aber dennoch von den Fans verabschiedet. Denn zumindest bis zu den Sonntag-Spielen glänzten die Niederösterreicher an der Tabellenspitze.

Babuscu freute sich über ein traumhaftes Comeback nach einer Knieoperation – und lobte Herzog: „Seit dem ersten Tag schon redet er mit allen jungen Spielern sehr viel und gibt uns Tipps. Man merkt, dass er sich sehr auskennt.“ Stephan Zwierschitz erlebte indes ein Novum: „Spitzenreiter, das habe ich in der Südstadt bisher höchstens von gegnerischen Fans gehört.“

Ausschlüsse nach VAR-Intervention

Gästecoach Peter Pacult war nach dem Match auf den Video Assistent Referee (VAR) neuerlich nicht gut zu sprechen. Nach Maximilano Moreira im Auftaktspiel erwischte es bei den hart spielenden Kärntnern in Runde zwei auch Kosmas Gkezos und Nicolas Wimmer. Jeweils kam aber erst der VAR zum Schluss, dass das Vergehen der Verteidiger für einen Platzverweis ausreichend war. Pacult wollte aber kein Urteil über die Entscheidung abgeben: „Ich möchte mich gar nicht dazu äußern, weil ich möchte nächste Woche gegen Hartberg auf der Trainerbank sitzen“, sagte er Sky.

Der 61-jährige Wiener blieb auch bei der folgenden Pressekonferenz bei seiner Linie: „Hat man früher bis Mitternacht diskutiert, so wird es jetzt bis zwei Uhr dauern.“ Er hatte vor dem zweiten Ausschluss ein Foul an einem Spieler seines Teams ausgemacht. Regeltechnisch waren beide Entscheidungen, die Referee Stefan Ebner zunächst mit Gelben Karten geahndet hatte, gedeckt. Das ließ auch Pacult durchblicken.

„Glücklicher“ Spielverlauf

Nichtsdestoweniger war auch Herzog klar, dass der Spielverlauf „ein glücklicher für uns war“. Sein Team tat sich zunächst im Herausspielen von Chancen und später im Verwerten schwer. Erst nach dem 1:0 von Zwierschitz (67.) lief die Partie in klare Bahnen.

Die Klagenfurter mussten letztlich auch der läuferischen Mehrarbeit bei hohen Temperaturen Tribut zollen. „Der Charakter der Mannschaft stimmt, daran gibt es nichts zu rütteln“, sagte Pacult nach dem „bitteren Nachmittag“. Viel zu analysieren gebe es nicht. „Das ist aus meiner Sicht verlorene Zeit.“ Sein Motto: „Tausende Wege führen nach Rom und unserer lautet: Das ansprechen und dann Vorbereitung auf das Hartberg-Spiel.“

Durchatmen bei Altach

Die angesprochenen Hartberger bissen sich an Altach fest, die defensiv gefestigten Vorarlberger entführten mit dem 2:1-Auswärtssieg dennoch drei Punkte aus der Steiermark. Sportchef Werner Grabherr war erleichtert. „Wir sind froh, dass wir nach 16 Stunden Busfahrt die drei Zähler mitnehmen können“, sagte der Vorarlberger. Trainer Damir Canadi ballte nach Schlusspfiff die Faust und freute sich sichtbar. Der Start in die Saison mit dem Aus im ÖFB-Cup und der Heimniederlage gegen den LASK war bekanntlich holprig verlaufen.

Canadi lobte sein Team und insbesondere Torhüter Tino Casali. Der hatte vor Saisonstart Langzeittorhüter Martin Kobras beerbt. Eine Entscheidung von Canadi, die in Altach viel Staub aufgewirbelt hat. „Casali war überragend im Tor“, sagte Altachs Chefcoach. Das Team habe alles gegeben, um mit dem Sieg nach Hause zu fahren.

Einzig Dario Tadic gelang es an diesem Abend, Casali zu bezwingen. Das dritte Saisontor des 31-Jährigen war jedoch zu wenig. Tadic selbst hatte vorher drei, vier Möglichkeiten auf einen Treffer vorgefunden. Kurt Russ kassierte die erste Niederlage als „Chef“ der Blau-Weißen. Der ehemalige Assistent von Markus Schopp beklagte die Eigenfehler, die Altachs Treffer begünstigten. „Dass wir das verlieren, tut weh, den Punkt hätten wir uns heute verdient gehabt“, sagte Russ, der mit dem Ergebnis haderte. 70 Prozent Ballbesitz hatte seine Elf am Ende, für Altach sprachen freilich die gewonnenen Zweikämpfe. Zwei von drei gingen laut Statistik an die Vorarlberger.