So geht Hamilton mit acht Punkten Vorsprung als WM-Führender in die vierwöchige Sommerpause. Der 35-jährige Brite hat 195 Punkte, der 23-jährige Niederländer 187. Das elfte Saisonrennen begann mit einer von Mercedes-Pilot Valtteri Bottas verursachten Kollision kurz nach dem Start. Der Finne krachte dabei in das Auto von Lando Norris (McLaren) und schob auf diese Weise auch die beiden Red Bulls von der Strecke.
Verstappen konnte im Gegensatz zu Sergio Perez weiterfahren, hatte aber mit seinem beschädigten Auto über die Distanz seine Mühe. Ocon, der von Startplatz acht gestartet war, bejubelte hingegen am Ende den Erfolg: „Ein fantastischer Tag und fantastisches Teamwork.“
Ungarn-GP: Sensationssieg von Esteban Ocon
Der Grand Prix am Hungaroring endete mit einem Sensationssieg von Esteban Ocon. Der Alpine-Pilot setzte sich nach chaotischer Startphase knapp vor Sebastian Vettel und Lewis Hamilton durch.
„Was für ein Moment“
Der 24-Jährige ist der erste Fahrer aus Frankreich, der in einem französischen Auto ein Formel-1-Rennen gewinnt, seit Alain Prost 1983 in Österreich. „Was für ein Moment, es fühlt sich einfach nur gut an“, meinte der 111. Grand-Prix-Sieger und dankte für das Vertrauen, das er auch in schwierigen Situationen stets von seinem Team erhalten habe.
Vettel nachträglich disqualifiziert
Der deutsche Vierfachweltmeister Vettel war fast das gesamte Rennen lang dicht hinter Ocon, verlor aber Stunden nach Rennende seinen zweiten Platz. Im Tank von Vettels Aston Martin wurden bei einer Untersuchung nur noch 0,3 Liter Treibstoff festgestellt. Vorgeschrieben ist aber mindestens ein Liter nach dem Ende des Rennens. Dabei hatte Vettel seinen Boliden wie einige andere Piloten bereits außerhalb des „Parc ferme“ abgestellt und war nicht an die Box zurückgefahren.
Hamilton, der sich bei der Siegerehrung nicht wohlfühlte und laut Mercedes-Angaben wegen Erschöpfung und leichtem Schwindel vom Teamarzt behandelt wurde, profitierte und wurde noch Zweiter: „Wir haben es uns selbst schwierig gemacht, dann habe ich alles gegeben.“
Kollision sorgt für Unterbrechung
Bottas bremste nach einem völlig verpatzten Start von Platz zwei aus vor der ersten Kurve viel zu spät und krachte in den McLaren von Norris. Folge war eine Kettenreaktion, die auch die Red-Bull-Piloten Verstappen und Perez von der Strecke beförderte. Die Strafe für den Verursacher: Bottas wird in Spa um fünf Plätze zurückversetzt.
Weil sich zahlreiche Teile auf der Piste befanden, wurde nach zwei Runden unterbrochen. Zu diesem Zeitpunkt führte noch Poleposition-Mann Hamilton vor den überraschend vorgestoßenen Ocon und Ex-Weltmeister Vettel. Auch Lance Stroll, Charles Leclerc und Daniel Ricciardo berührten einander. Für Bottas, Norris, Perez, Leclerc und Stroll ging es schließlich nicht mehr weiter.
Kuriose Szene um Hamilton bei Neustart
Bei Verstappen und allen weiteren betroffenen Piloten wurde während der Unterbrechung eifrig an den Boliden geschraubt, um die entstandenen Schäden zu beheben. Rund 25 Minuten vor Rennbeginn hatte es auf dem Hungaroring zu regnen begonnen. Der Großteil des Feldes startete auf Intermediate-Reifen.
Vor dem Neustart setzte dann allerdings wieder Sonnenschein ein, sodass Hamilton alleine auf der Startaufstellung stand, weil alle anderen Piloten nach der Aufwärmrunde kurzfristig Trockenreifen aufsteckten – eine kuriose Situation. Der Weltmeister musste wegen des taktischen Fehlers eine Runde später ebenfalls an die Box und fiel zwischenzeitlich ans Ende des Feldes zurück.
Hamiltons Aufholjagd endet noch auf Podest
Ocon profitierte vom großen Chaos und übernahm die Führung. Weit dahinter startete Hamilton seine Aufholjagd und kam in der 20. Runde neuerlich an die Box. Verstappen folgte unmittelbar danach, musste aber seinen Widersacher letztlich deutlich ziehen lassen. Mit 1,8 Sekunden Standzeit bei einem Reifenwechsel von Verstappen sorgte Red Bull immerhin für einen Boxenstopp-Weltrekord.
Hamilton näherte sich sukzessive der Spitze, kam in Runde 48 aber noch einmal zum Reifenwechsel in die Box. Dann biss sich der Brite lange die Zähne an Alonso aus, überholte aber schließlich den 40-jährigen Routinier, der später zum Fahrer des Rennens gewählt wurde, sowie kurze Zeit später auch noch Ferrari-Pilot Carlos Sainz.