Marko Arnautovic
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Fußball

Arnautovic-Wechsel zu Bologna vollzogen

Der Wechsel von Marko Arnautovic zum FC Bologna ist offiziell vollzogen. Am Sonntag vermeldete zunächst der bisherige chinesische Arbeitgeber des ÖFB-Teamspielers, Shanghai Port FC, den Transfer, ehe auch der italienische Traditionsclub die Bestätigung kurz und bündig folgen ließ: „Willkommen, Marko Arnautovic!“

Der Transfer hatte sich bereits mehrere Wochen lang angekündigt. Arnautovic war am vergangenen Montag in Bologna von rund 500 Fans begeistert empfangen worden, um den Medizincheck zu absolvieren. Die Italiener sollen als Ablöse rund drei Millionen Euro an Shanghai Port überweisen. Die Summe könnte sich laut italienischen Medien durch Bonuszahlungen noch um eine Million erhöhen.

Angaben zur Vertragsdauer wurden nicht gemacht. Arnautovic soll für zwei oder drei Jahre beim Club aus der Region Emilia-Romagna unterschrieben haben. Er nimmt für die Rückkehr nach Europa auch erhebliche Gehaltseinbußen in Kauf. Sein ursprünglich mit fast einer Million Euro monatlich dotierter Kontrakt in China wäre noch bis Ende 2022 gelaufen. Das erste Training mit seinen neuen Teamkollegen könnte Arnautovic laut Sky Italia bereits am Montag absolvieren.

Familie als Hauptgrund

Arnautovic selbst hatte sich bereits am Samstag via Social Media von den Fans in Shanghai verabschiedet. Er habe in China „unvergessliche Momente“ erlebt, schrieb der ÖFB-Teamspieler auf Facebook. Er sei dankbar für diese Erfahrungen. Leider müsse er aber Lebewohl sagen, so Arnautovic. „Die Distanz zu meiner Familie und meinen Kindern ist der Hauptgrund, warum ich das tun muss.“

Für den 91-fachen ÖFB-Internationalen wird es eine Rückkehr nach Italien. Arnautovic war 2009/10 als 20-Jähriger bei Inter Mailand tätig. Der Club holte unter Jose Mourinho in dieser Saison Meistertitel, Cup und Champions League. Arnautovic kam aber nur zu drei Kurzeinsätzen in der Liga, ehe er zu Werder Bremen weiterzog.

Vorschusslorbeeren von Trainer

Inter holte in der vergangenen Saison erstmals seit 2010 den „Scudetto“. Bologna beendete die Ligasaison auf Rang zwölf. Die „Rossoblu“ werden seit Anfang 2019 vom serbischen Ex-Teamspieler Sinisa Mihajlovic betreut. Dieser hatte Arnautovic schon vor über einer Woche öffentlich Rosen gestreut. „Er stellt sich als Spieler in den Dienst der Mannschaft, ist körperlich und physisch stark“, meinte der 52-Jährige. „Er setzt alleine die ganze Abwehr unter Druck.“

Bologna-Präsident Joey Saputo ist auch Eigentümer des kanadischen Clubs CF Montreal. Vor Monaten war spekuliert worden, Arnautovic könnte sein drittes und letztes Vertragsjahr in der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) absolvieren. Die Verhandlungen mit Shanghai Port verliefen für Bologna unabhängig davon zäh. Die Chinesen wollten eine Ablöse für den Offensivstar lukrieren, den sie vor zwei Jahren um kolportierte 25 Millionen Euro von West Ham United geholt hatten, der aber nach der Coronavirus-Pause samt langer Trennung von seiner Familie nach Europa zurückkehren wollte.

Auch ÖFB-Teamchef Franco Foda hatte eine Rückkehr zuletzt begrüßt, weil die Anreise seines Stürmers zum Nationalteam damit deutlich kürzer ausfällt – und dieser wieder regelmäßiger zur Verfügung stehen dürfte. Das erste ÖFB-Länderspiel nach der EM steht am 1. September in der WM-Quali in Moldawien auf dem Programm. Die italienische Liga beginnt eineinhalb Wochen davor am 21./22. August. Bologna empfängt zum Start am 22. August Aufsteiger Salernitana.