Jubelnder Jakob Jantscher von Sturm Graz.
APA/Gert Eggenberger
Bundesliga

Sturm überrollt WAC in zwölf Minuten

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat eine Woche nach der Auftaktpleite bei Titelverteidiger Red Bull Salzburg in der zweiten Runde erstmals voll angeschrieben. Die Grazer setzten sich am Sonntag in der Admiral Bundesliga beim RZ Pellets WAC nach einem schnellen 0:1-Rückstand am Ende klar mit 4:1 durch. Sturm benötigte dabei nur zwölf starke Minuten – und erhielt zudem kräftige Wolfsberger Unterstützung –, um drei Punkte einzufahren.

Dominik Baumgartner hatte die Wolfsberger vor 4.655 Zuschauern in der heimischen Lavanttal-Arena zwar in Führung gebracht, doch die Gäste aus Graz drehten die Partie mit vier schnellen Toren zwischen der 25. und 37. Minute um. Wüthrich (25.), Otar Kiteishvili (31.), Jakob Jantscher (32.) und David Affengruber (37.) trafen innerhalb von zwölf Minuten viermal. Jantscher war dabei an allen Toren beteiligt, schied aber nach einer Stunde verletzt aus.

Seine Achillessehnenverletzung soll ersten Informationen zufolge allerdings nicht allzu schlimm sein. Die Steirer schrieben nach dem Auftakt-1:3 gegen Titelverteidiger Salzburg erstmals an, die Kärntner sind nach dem 1:1 im Derby bei Austria Klagenfurt auch nach der zweiten Runde unter ihrem neuen Trainer Robin Dutt sieglos. Auch vergangene Woche hatten sie eine 1:0-Führung aus der Hand gegeben. Das war übrigens auch im zuvor letzten Ligaheimspiel gegen Sturm in der Lavanttal-Arena – beim 1:3 am 22. Mai – der Fall gewesen.

Sturm überrollt WAC in zwölf Minuten

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat eine Woche nach der Auftaktpleite bei Titelverteidiger Red Bull Salzburg in der zweiten Runde erstmals voll angeschrieben. Die Grazer setzten sich am Sonntag in der Admiral Bundesliga beim RZ Pellets WAC nach einem schnellen 0:1-Rückstand am Ende klar mit 4:1 durch.

WAC-Tormann im Mittelpunkt

Nach der offiziellen Verabschiedung von Verteidiger Nemanja Rnic, der dem WAC als Assistanztrainer der Amateure erhalten bleibt, legten die Gastgeber beinahe einen richtigen Fehlstart hin. Einen vor ihm hoch aufspringenden Ball konnte Manuel Kuttin nur mit Mühe auf der Linie abwehren. Es war der Auftakt eines unsicheren Auftritts des WAC-Tormanns. In der vierten Minute musste dieser nicht eingreifen, da Baumgartner einen Dante-Volley zur Ecke abblockte. Sturm war besser in der Partie drinnen, in Führung gingen aber die Kärntner. Nach kurz abgespielter Ecke und Liendl-Flanke köpfelte Baumgartner ein (15.).

Die Grazer ließen sich davon nicht beeindrucken, Kiteishvili (17.) und Ivan Ljubic (22.) waren bereits am Ausgleich dran, der dann in der 25. Minute fiel. Einen Jantscher-Eckball beförderte Wüthrich per Kopf ins Netz. Der WAC hätte eigentlich wieder vorlegen müssen, der israelische Neo-Stürmer Thai Baribo scheiterte aber an Jörg Siebenhandl und der Stange und setzte den Nachschuss daneben (28.). Das rächte sich schnell, da Sturm bei Standardsituationen an diesem Abend eine Klasse für sich war.

Kiteishvili kam nach Jantscher-Eckball unbedrängt zum Kopfball und ließ sich diese Chance nicht entgehen. Eine Minute später profitierte Jantscher selbst von einem groben Kuttin-Schnitzer, der bei einem Klärungsversuch am Ball vorbei schlug, weshalb der Sturm-Angreifer ins leere Tor einschießen konnte. Der vierte Treffer wurde neuerlich durch eine Jantscher-Ecke eingeleitet. Über mehrere Stationen kam das Leder schließlich wieder zu Jantscher, und dessen Hereingabe köpfelte diesmal Affengruber ins Tor. Kuttin war ohne Abwehrchance, da Luka Lochoshvili den Ball noch abgelenkt hatte.

WAC Torwart Manuel Kuttin.
Gepa/Mario Buehner
Kuttin (l.) erwischte gegen Sturm nicht seinen besten Tag

Sturm spielt Partie nach Hause

Fast wäre es für die Hausherren noch vor der Pause noch bitterer geworden, nachdem eine Abwehraktion von Torschützen Baumgartner fast im WAC-Kasten gelandet wäre. Nach dem Wiederbeginn gingen die Steirer die Sache ruhiger an, die Kärntner waren nach der Hereinnahme von David Gugganig samt Umstellung auf eine Fünferkette defensiv etwas stabiler. Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware, beim WAC war ein Freistoß von Christopher Wernitznig kurz nach dem Wiederbeginn noch das Gefährlichste (48.).

Sturm ging damit wie am Mittwoch beim 3:2-Testspielerfolg gegen den italienischen Serie-A-Verein Udinese als Sieger vom Platz. Gastspiele beim WAC bleiben den Steirern in guter Erinnerung, 2020/21 hatte man dort mit einem Sieg und einem Remis auch nicht verloren. Für die Grazer geht es am Samstag zu Hause gegen Altach weiter, die Kärntner sind am Sonntag bei Rapid zu Gast.

Stimmen zum Spiel:

Robin Dutt (WAC-Trainer): „Wir haben aus einer Chance gleich ein Tor gemacht, dann kamen zwölf Minuten, die ich in meinem Trainerleben so noch selten erlebt habe. Mit sechs, sieben Standards gegen dich, die alle sehr gut getreten waren und wo wir immer einen Schritt zu spät waren oder zu wenig gut geklärt haben. Wir hatten einen Perspektivwechsel in der Halbzeit. Uns ist es damit gelungen, weniger Standards zuzulassen. Es war sehr wichtig, dass die Mannschaft in der zweiten Halbzeit nicht zusammenbricht.“

Christian Ilzer (Sturm-Graz-Trainer): „Es war eine grandiose erste Halbzeit. Wir haben uns extrem viel vorgenommen, wollten Dinge aus dem Salzburg-Spiel mitnehmen. Das Wichtigste war, dass wir eine entschlossene Sturm-Graz-Mannschaft sehen, die dem WAC das Gefühl gibt, mit einem Mann mehr am Platz zu sein. Die Vielzahl an Standards war ein Resultat unserer Druckphase. Nach der souveränen Pausenführung haben wir die ersten fünf Minuten leichte Probleme gehabt. Dann haben wir den Sieg sehr souverän nach Hause gebracht.“

Zur Verletzung von Jakob Jantscher: „Er hat eine offene Wunde auf der Achillessehne, eine Fleischwunde. Er wird noch geröntgt, und sicherheitshalber wird ein MR gemacht, weil über der Achillessehne ein blauer Strich zu sehen ist. Wie ich gesehen habe, wie er in der Kabine gesprungen ist, gehe ich aber davon aus, dass er uns sehr bald wieder zur Verfügung steht.“

Admiral Bundesliga, zweite Runde

Sonntag:

WAC – Sturm 1:4 (1:4)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 4.655 Zuschauer, SR Lechner

Tore:
1:0 D. Baumgartner (15.)
1:1 Wüthrich (25.)
1:2 Kiteishvili (31.)
1:3 Jantscher (32.)
1:4 Affengruber (37.)

WAC: Kuttin – Dedic, D. Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Taferner, Wernitznig – Röcher, Liendl (72. Peretz), Vizinger (46. D. Gugganig) – Baribo (71. Dieng)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic (72. Jäger), Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer (88. Geyrhofer), Gorenc-Stankovic, Ljubic (72. Prass), Kiteishvili (88. Kuen) – Yeboah, Jantscher (62. Sarkaria)

Gelbe Karten: Baribo, D. Baumgartner, D. Gugganig bzw. Prass

Die Besten: Wernitznig bzw. Jantscher, Affengruber, Kiteishvili