Jubel von Rasmus Kristensen (RB Salzburg)
GEPA/Thomas Bachun
Bundesliga

Salzburgs Torfabrik läuft wie eh und je

Immerhin 37 Minuten lang hat die Abwehrmauer der SV Guntamatic Ried am Sonntag in der zweiten Runde der Admiral Bundesliga gehalten. Doch dann war die Tormaschine von Red Bull Salzburg nicht mehr zu stoppen – und das trotz vieler neuer Antriebsteile. Der Titelverteidiger wirkte beim 7:1 (2:0) gefestigt wie eh und je. „Eine sensationelle Mannschaft“, wie auch Ried-Trainer Andreas Heraf neidlos anerkannte.

Heraf gestand, die Salzburger nach dem Trainerwechsel und dem Abgang diverser Stammspieler in der aktuellen Saisonphase nicht ganz auf diesem Niveau erwartet zu haben. „Daka, Mwepu (beide Abgänge, Anm.), Koita (derzeit verletzt, Anm.) – das sind unfassbare Spieler. Aber es ist offensichtlich völlig wurscht, wer spielt und wer kommt“, resümierte der Wiener nach 90 Minuten, in denen seine Außenseiter regelrecht vorgeführt worden waren. „Sie sind in unserer Liga überhaupt nicht zu stoppen. Und ich denke, dass sie international eine gute Chance haben, sich für die Champions League zu qualifizieren.“

Das Duell vor knapp 10.000 Zuschauern in Wals-Siezenheim war auch in den ersten 36 torlosen Minuten eine einseitige Partie. Benjamin Sesko, das 18-jährige slowenische Sturmtalent, eröffnete schließlich das Schützenfest, Rasmus Kristensen (41.), Karim Adeyemi (52., 62./Elfer), neben Sesko der zweite „junge Wilde“ in der Offensive, und Andreas Ulmer (78.) vollendeten einen der höchsten BL-Siege der Salzburger Geschichte. „Die Mannschaft war über 90 Minuten gierig, immer gewillt, den Ball zu erobern“, freute sich Coach Matthias Jaissle.

Salzburg schenkt Ried sieben Tore ein

Serienmeister Salzburg bleibt in der neuen Bundesliga-Saison das Maß aller Dinge. Am Sonntag erdrückten die „Bullen“ in der zweiten Runde Außenseiter Ried und feierten beim 7:1 den zweiten Erfolg.

Unter Jaissle startete man mit drei Siegen in – inklusive Cup – drei Pflichtpartien und einem Torverhältnis von 14:3 ideal, auch wenn das späte Gegentor zum zwischenzeitlichen 5:1 den 33-Jährige „wurmte“, wie er bekannte. „Die Mannschaft spielt auf einem unheimlich konstanten Niveau“, zeigte er sich selbst schwer beeindruckt von der Leistung seiner Mannen und wollte die Erwartungen nicht ins Unendliche schrauben: „Man müsste es den Jungs auch zugestehen, wenn das anders wäre.“

„Sind noch gieriger“

29 Torschüsse, 78 Prozent Ballbesitz, 89 Prozent Passquote, 35 Flanken aus dem Spiel – die Statistik hinterließ Eindruck. Beeindruckend war auch einmal mehr Salzburgs laufintensives Spiel mit dem Ried regelrecht erdrückt wurde – gerade in der zweiten Hälfte, als die „Wikinger“ auf eine defensive Fünferkette umgestellt hatten. „Wir haben heute noch intensiver gegen den Ball gearbeitet“, sagte Kristensen, der auch überzeugt war: „Wir sind noch gieriger als in der Vorsaison.“ Oder, wie Heraf es aus Gegnersicht formulierte: „Man kämpft permanent mit der Luft.“

Trainer Matthias Jaissle (RB Salzburg)
GEPA/David Geieregger
Jaissle durfte sich über eine fast makellose Vorstellung seiner „Bullen“ gegen Ried freuen

Eine Aussage, die vor allem seinem Trainerkollegen Jaissle gefallen haben dürfte. Tempo aus dem Spiel zu nehmen sei seine Sache nicht. so der Deutsche. „Das wollen wir nicht, warum sollen wir vom Gaspedal heruntergehen? Wir versuchen, das über 90 Minuten zu schaffen“, betonte der Nachfolger von Jesse Marsch, der mit seiner Elf am Mittwoch den FC Barcelona mit ÖFB-Legionär Yusuf Demir zum prestigeträchtigen Testspiel empfängt, ehe am Sonntag die Wiener Austria anreist.

Nummer eins in Salzburg umkämpft

War die Salzburger Taktik gegen Ried nicht überraschend, sorgte Jaissle mit einem Wechsel auf der Torhüterposition für Aufsehen. Die vermeintliche Nummer eins, der 21-jährige Nico Mantl, musste dem 23-jährigen Philipp Köhn weichen. Köhn, der beim Gegentor schuldlos war, musste sich allerdings gegen die offensiv nicht vorhandenen Rieder nicht auszeichnen. Daher ist der Kampf um die Position der Nummer eins bei Salzburg offen. „Es gibt keine klare Nummer eins, weil wir zwei hervorragende Tormänner haben. Ich kann jetzt noch nicht in die Zukunft schauen“, sagte Jaissle.

Ried-Coach Heraf steht nun vor einer Situation, die so mancher Trainer in der Bundesliga in der jüngeren Vergangenheit nach einem Gastspiel in Salzburg bewältigen musste. Der Trainer muss sein Team wieder aufrichten. „Im Hinterkopf hatte ich die Sorge, dass so etwas passieren kann. Die sieben Gegentore tun extrem weh, ich wäre gerne bei 1:5 gegangen“, meinte er lapidar. Auch wenn der Ex-ÖFB-Teamspieler betonte, dass Salzburg nicht die eigene Kragenweite sei. „Das ist eher die Admira, die es nun zu schlagen gilt.“

Admiral Bundesliga, zweite Runde

Sonntag:

Salzburg – Ried 7:1 (2:0)

Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 10.086 Zuschauer, SR Hameter

Tore:
1:0 Sesko (37.)
2:0 Kristensen (41.)
3:0 Adeyemi (52.)
4:0 Adeyemi (62./Elfmeter)
5:0 Ulmer (78.)
5:1 Pomer (88.)
6:1 Sesko (91.)
7:1 Okafor (93.)

Salzburg: Köhn – Kristensen (70./Capaldo), Solet, Wöber, Ulmer (81./Guindo) – Junuzovic (63./Camara) – Sucic, Aaronson (64.Bernede), N. Seiwald – Adeyemi (70./Okafor), Sesko

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Reiner (81./Lackner), Plavotic, Lercher – Stosic, Ziegl, Offenbacher (46./Jovicic) – Satin (68./Bajic), S. Nutz (68./Pomer) – Chabbi (67./Valdir)

Gelbe Karten: Sesko, Seiwald, Wöber bzw. Keine

Die Besten: Kristensen, Adeyemi, Junuzovic, Seiwald, Sesko bzw. keiner