Torjubel von Jakob Jantscher (Sturm)
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Bundesliga

Jantscher trägt Sturm zu Kantersieg

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat am Sonntag in der zweiten Runde der Admiral Bundesliga dank eines 4:1-Kantersieges in Wolfsberg die ersten Punkte der neuen Saison eingefahren. Als Vater des Erfolgs durfte sich Jakob Jantscher feiern lassen. Denn der 32-Jährige war mit einem Treffer und drei Assists an allen vier Toren, die noch dazu in nur zwölf Minuten fielen, beteiligt. Dafür gab es von Trainer Christian Ilzer auch Sonderlob.

Die Grazer glänzten in der Lavanttal-Arena als Meister der Standardsituationen, dreimal landete der Ball nach einem Eckball von Jantscher im Tor des RZ Pellets WAC. „Er hat ein überragendes Spiel gemacht“, sagte Coach Ilzer. Der Offensiv-Routinier servierte nach einem frühen Rückstand durch ein Kopfballtor von Dominik Baumgartner sowohl Gregory Wüthrich (25.) als auch Otar Kiteishvili (31.) das Leder genau auf den Kopf. Auch David Affengruber (37.) köpfelte nach Jantscher-Flanke ein, nachdem dessen Corner nicht geklärt werden konnte. „Seine Standards und die Qualität der Ausführung sind die Basis gewesen, dass wir im Zentrum finishen haben können“, war sich Ilzer bewusst.

Auch die Spieler wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten. „Seine Standards und seine Qualität, die letzten Bälle zu spielen, sind überragend. Wir brauchen einen Jantschi in der Form, damit wir solche Spiele drehen oder in die richtige Richtung lenken können“, sagte Kapitän Stefan Hierländer. Jantscher krönte seine Vorstellung mit einem Tor (32.), profitierte dabei aber von einem Schnitzer von Manuel Kuttin, der anstatt vor dem Strafraum auszuputzen am Ball vorbei schlug. Alle vier Tore der Gäste fielen innerhalb von zwölf Minuten, ein seltenes Kunststück.

Sturm überrollt WAC in zwölf Minuten

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat eine Woche nach der Auftaktpleite bei Titelverteidiger Red Bull Salzburg in der zweiten Runde erstmals voll angeschrieben. Die Grazer setzten sich am Sonntag in der Admiral Bundesliga beim RZ Pellets WAC nach einem schnellen 0:1-Rückstand am Ende klar mit 4:1 durch.

Ilzer lobt „grandiose Leistung“

Ob Jantscher auch am Samstag gegen Altach dabei sein kann, wird sich erst weisen. Nach einer Stunde schied er an der Achillessehne verletzt aus, der einzige Wermutstropfen an einem perfekten Abend. Vor der Untersuchung im Spital deutete vieles daraufhin, dass der 23-fache ÖFB-Teamspieler mit einer leichten Blessur davongekommen sein sollte. „So wie er bei den Fans und in der Kabine rumgesprungen ist, gehe ich davon aus, dass er uns sehr bald wieder zur Verfügung stehen wird“, gab Ilzer eine optimistische Prognose.

Der Sturm-Trainer war aber auch mit dem Rest der Mannschaft mehr als zufrieden – vor allem mit der gezeigten Moral. „Wir haben uns durch den Rückstand nicht aus dem Konzept bringen lassen. Vor allem erste Halbzeit war es eine grandiose Leistung“, resümierte ein „sehr zufriedener“ Ilzer. Die Treffer seien eine Folge des Dauerdrucks gewesen. „Wir haben mit einer Intensität gespielt, die phasenweise zu hoch für den WAC war.“ Um via Standardsituationen zum Erfolg zu kommen, hatte man sich schwerpunktmäßig damit beschäftigt. „Dass wir es dann so nützen, ist umso schöner“, so der Sturm-Coach.

Dutt muss auf Sieg warten

Für die Kärntner gab es auch im zweiten Ligaspiel unter Trainer Robin Dutt keinen Sieg. „Die Niederlage ist nicht schön, wie auch nach zwei Spieltagen nur einen Punkt zu haben. Deshalb geht aber nicht die Welt gleich unter. Jetzt gilt es, Ruhe zu bewahren“, meinte der Deutsche. Die Zuordnung bei den Standardsituationen passte vor der Pause überhaupt nicht, Sturm hatte so leichtes Spiel. „Drei Gegentore aus Standards, so kann man sich nicht präsentieren. Man darf den Gegner nicht so einfach einköpfeln lassen“, ärgerte sich Mittelfeldspieler Christopher Wernitznig.

WAC-Trainer Robin Dutt
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WAC-Trainer Dutt stand nach dem Schlusspfiff nicht nur sprichwörtlich wie ein begossener Pudel da

Laut seinem Trainer habe sich der Kreis mit der ersten Standardsituation der Gäste zu drehen begonnen. „Wir sind dann Stück für Stück ins Hintertreffen gekommen“, war sich Dutt bewusst. Dabei wähnte er sich im falschen Film. „Es waren zwölf Minuten, die ich in meinem Trainerleben so noch selten erlebt habe“, sagte der WAC-Trainer. Ins Bild passte der Patzer von Kuttin. „Es ist mit lieber, es passiert heute als bei 0:0, und du verlierst dann deshalb ein Spiel.“

Dass die Niederlage in Grenzen gehalten werden konnte, ortete Dutt als positives Zeichen. „Unter dem Strich bleibt als einziger kleiner positiver Punkt, dass die Mannschaft nicht in ihre Einzelteile zerfallen ist.“ Im Gegensatz zum Heim-1:8 gegen Rapid am 4. April. Am Sonntag geht es bei den Wienern weiter. „Jetzt gilt es, die Köpfe wieder nach oben zu bringen“, forderte Baumgartner. Im Allianz Stadion will man eine Negativserie von sieben sieglosen Ligapartien beenden.

Admiral Bundesliga, zweite Runde

Sonntag:

WAC – Sturm 1:4 (1:4)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 4.655 Zuschauer, SR Lechner

Tore:
1:0 D. Baumgartner (15.)
1:1 Wüthrich (25.)
1:2 Kiteishvili (31.)
1:3 Jantscher (32.)
1:4 Affengruber (37.)

WAC: Kuttin – Dedic, D. Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Taferner, Wernitznig – Röcher, Liendl (72. Peretz), Vizinger (46. D. Gugganig) – Baribo (71. Dieng)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic (72. Jäger), Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer (88. Geyrhofer), Gorenc-Stankovic, Ljubic (72. Prass), Kiteishvili (88. Kuen) – Yeboah, Jantscher (62. Sarkaria)

Gelbe Karten: Baribo, D. Baumgartner, D. Gugganig bzw. Prass

Die Besten: Wernitznig bzw. Jantscher, Affengruber, Kiteishvili