Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer
GEPA/Philipp Brem
Europa League

Rapid hat gegen Famagusta klares Ziel

Auf dem Weg in die UEFA Champions League ist Rapid gescheitert, auf jenem in die Europa League soll das nicht passieren. Die Wiener müssen dafür noch zwei Teams ausschalten, zuerst geht es am Donnerstag (20.30 Uhr, live in ORF1) im Heimspiel der dritten Qualirunde gegen Anorthosis Famagusta. „Uns erwartet keineswegs eine einfache Aufgabe“, sagte Rapid-Coach Dietmar Kühbauer. Mit dem 13-fachen Meister aus Zypern haben die Hütteldorfer allerdings noch eine Rechnung offen.

2008 war Rapid in der Qualifikation zur Königsklasse ausgeschieden. Damals hatte nach einem 0:3 auf Zypern ein 3:1-Erfolg im Rückspiel vor eigenem Publikum nicht gereicht, Famagusta zog in der Folge in die Champions League ein. Vom aktuellen Rapid-Kader war 2008 keiner dabei, Kühbauer hatte wenige Monate zuvor seine aktive Karriere beim SV Mattersburg beendet. Sein Gegenüber Temur Ketsbaia weiß hingegen genau wie man Rapid bezwingen kann, war er doch auch schon zwischen 2004 und 2009 bei Anorthosis als Trainer tätig.

„Wiedergutmachung ist nicht wirklich ein Thema, das ist 2008 passiert. Ich habe immer gesagt, dass ich nicht in der Vergangenheit lebe, wir zu viel von der Vergangenheit reden“, sagte Kühbauer. Die Zielsetzung ist klar, mit einem Heimsieg im Allianz Stadion vor mehr als 10.000 Zuschauern soll der Grundstein für das Weiterkommen gelegt werden. „Wir wollen uns anständig präsentieren und als Sieger vom Platz gehen“, gab der Burgenländer die Marschroute vor.

Rapid vor Famagusta gewarnt

Rapid ist vor dem Hinspiel am Donnerstag gegen Famagusta gewarnt. Mit einem Heimsieg soll das Aus in der Champions-League-Quali vor 13 Jahren gegen die Zyprer vergessen gemacht werden.

„Routiniert und gut organisiert“

Sein Team ist von der Papierform in der Favoritenrolle. Für Kühbauer hat das nicht wirklich eine Bedeutung, sein Respekt vor dem Gegner ist groß. „Sie haben eine sehr routinierte, gut organisierte Mannschaft, die genau weiß, wie Fußball funktioniert“, sagte der Rapid-Coach. Er wolle den Gegner nicht besser reden, garantiert aber auch nicht schlechter machen. „Es wäre nicht klug, wenn wir meinen, dass wir mit einer Durchschnittsleistung weiterkommen“, sagte Kühbauer.

EL-Qualifikation, 3. Runde

20.30 Uhr, live in ORF1:

Rapid – Famagusta

Wien, Allianz Stadion, SR Mariani (ITA)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Wimmer, Ullmann – Petrovic, Schuster – Grüll, Knasmüllner, Fountas – Kara

Famagusta: Loria – Hambardzumyan, Correa, Antoniadis, Correia – Chrysostomou, Husbauer, M. Ioannou – Deletic, Lafferty, Rousias

Ein Sieg im Hinspiel ist aus seiner Sicht auch wegen der „für uns nicht gewohnten“ hohen Temperaturen auf Zypern wichtig. Während der erkrankte Robert Ljubicic weiter ausfällt, könnte Maximilian Hofmann in die Startelf zurückkehren. Der Innenverteidiger war zuletzt vor dem Rückspiel in der CL-Qualifikation bei Sparta Prag wie auch Ljubicic und Christoph Knasmüllner kurzfristig für die Anfangsformation ausgefallen. „Ich hoffe, dass es bei einem Mal bleibt und so etwas nicht mehr vorkommt“, so Kühbauer.

Rapid mit Vorteil der Matchpraxis

Während die Wiener vor ihrem sechsten Pflichtspiel stehen, war Famagusta in dieser Saison bisher nur bei der Supercup-Niederlage am 13. Juli in einem Bewerbsspiel im Einsatz. Die Wiener haben also den Vorteil der Matchpraxis, dem allerdings die größere Frische beim Gegner gegenübersteht. Der hat sich im Vergleich zum Cupsieg 2021 gehörig verändert. Die Frage wird also sein, wie gut die in den letzten Wochen auch durch CoV-Erkrankungen zurückgeworfene Truppe bereits eingespielt ist.

Aushängeschilder sind der 21-fache tschechische Teamspieler Josef Husbauer und der 83-fache nordirische Stürmer Kyle Lafferty. Vor beiden warnte Kühbauer. „Zypern ist ein wunderbares Urlaubsland, ich fahre auch seit 20 Jahren gerne hin, aber es ist mittlerweile auch so, dass viele gute Spieler nach Zypern wechseln“, so der 50-Jährige. Rapids Grieche Taxiarchis Fountas kennt viele Akteure von Anorthosis, für ihn kommt es aufgrund des Näheverhältnisses von Griechenland und Zypern zu einer besonderen Partie. „Sie haben trotz der vielen Wechsel eine gute Mannschaft“, warnte der Stürmer.

Umstieg in die Conference League bei Scheitern

Rapid hat gegen Vertreter aus Zypern bei drei Qualifikationen das Heimspiel immer gewonnen – neben dem Duell mit Famagusta war das auch 1998 mit 2:0 gegen Omonia Nikosia (UEFA-Cup) und 2009 mit 2:1 gegen APOP Kinyras Peyias (Europa League) der Fall. Geht es nach Lion Schuster wird das auch jetzt nicht anders sein: „Ich bin überzeugt, dass wir das Spiel machen und am Ende auch gewinnen werden.“

Rapid könnte sich heuer zum bereits neunten Mal für die Europa League – zuvor müsste man im Play-off auch noch den ukrainischen Vertreter Sorja Luhansk aus dem Weg räumen – qualifizieren. Famagusta war dort noch nie. Im Falle eines Out gegen Famagusta würde man ins Play-off zur neuen Conference League umsteigen, wo Slask Wroclaw (POL) oder Hapoel Beer-Sheva (ISR) warten würde.