Vojvodina, das die Partie nach einer Roten Karte gegen Luca Cucin (90.) zu zehnt beendete, traf bei der besten Chance vor rund 6.000 Fans im Stadion Karadjordje davor einmal die Stange.
Die Mannschaft von Trainer Dominik Thalhammer bestreitet das Rückspiel am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) im Klagenfurter Wörthersee Stadion, ihrem Europacup-Ausweichquartier. Für den Aufsteiger geht es im Play-off am 19. bzw. 26. August gegen den Verlierer des Duells in der Europa-League-Qualifikation zwischen dem türkischen Vizemeister Galatasaray und dem schottischen Cupsieger St. Johnstone. Das Hinspiel in Istanbul endete 1:1.
Linzer beginnen druckvoll
Der LASK war erst am Spieltag aus Belgrad nach Novi Sad gereist. Thalhammer rotierte an drei Positionen. Mamoudou Karamoko im Angriff, Marvin Potzmann rechts außen und Yannis Letard in der Verteidigung rückten in die Elf. Philipp Wiesinger gab den Abwehrchef. Die Linzer büßten aber nichts von ihrer Kompaktheit ein. Sie agierten von Beginn weg druckvoll. Letard setzte schon in der zweiten Minute einen Kopfball nach einem Corner über das Gehäuse.
Nach einer halben Stunde sollten es bereits sieben Eckbälle für den LASK sein, einzig ein Tor blieb vorerst aus. Vojvodina-Torhüter Nikola Simic musste sich gleich mehrmals auszeichnen. Der Schlussmann lenkte einen Abschluss von Alexander Schmidt an die Außenstange (17.), parierte gegen Potzmann und Schmidt in einer Minute zweimal (27., 28.) und verwehrte auch Rene Renner bei dessen Schuss von der Strafraumgrenze einen Treffer (33.).
Die Gastgeber – Vierter der abgelaufenen serbischen Meisterschaft – waren in erster Linie damit beschäftigt, die Kreise des LASK zu stören. Einzig bei zwei Freistößen versprühten die kämpferisch agierenden Serben Torgefahr. Bei ihrer vorerst gefährlichsten Szene bugsierte Mittelstürmer Momcilo Mrkaic den Ball am Tor vorbei (15.).
Stange verhindert Gegentor, Michorl trifft
Die zweite Hälfte begann mit Florian Flecker für Potzmann und strömendem Regen. Vojvodina hätte den Spielverlauf dann fast auf den Kopf gestellt. Kapitän Nemanja Covic zog in der 57. Minute aus rund 25 Metern ansatzlos ab und traf die Stange. LASK-Keeper Alexander Schlager schaute dem Ball nur nach. Thalhammer reagierte auf den dezenten Weckruf und brachte mit Hong Hyun Seok und Husein Balic für Thomas Goiginger und Karamoko neue Angreifer.
Michorl belohnte die Linzer schließlich für ihre Vorstellung. Der Mittelfeldspieler leitete den Angriff selbst ein, hatte nach Pass von Flecker dann genug Platz und schloss mit links ins lange Eck ab. Der LASK ließ auch danach nicht nach. Im Finish flog bei Vojvodina noch Rechtsverteidiger Cucin vom Platz, nachdem er Balic von hinten in die Beine gerutscht war.
Stimmen zum Spiel:
Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): „Das war ein hart erkämpfter, aber durchaus verdienter Auswärtssieg. Wir haben defensiv erneut wenig zugelassen, in der neuen Saison haben wir bisher nur ein Gegentor erhalten. An unserem Spiel im letzten Drittel müssen wir noch arbeiten, wir hätten einige Aktionen besser zu Ende spielen müssen. Wir wussten, dass es in Novi Sad kein einfaches Spiel wird und haben jetzt den Grundstein für ein erfolgreiches Rückspiel gelegt.“
Peter Michorl (LASK-Torschütze): „Das Spiel hat sich so entwickelt, wie wir das im Vorhinein erwartet haben. Wir hatten viel Ballbesitz, Vojvodina stand sehr tief und hat es uns schwergemacht, Lösungen zu finden. Der Tausend-Gulden-Schuss von Covic an die Stange hat uns dann endgültig wachgerüttelt, sodass wir am Ende als verdienter, wenn auch knapper Sieger vom Platz gehen können.“
Slavoljub Djordjevic (Vojvodina-Trainer): „Der LASK ist ein harter und physisch sehr starker Gegner. Ich denke, meine Spieler haben kämpferisch und diszipliniert dagegengehalten. Covic hat die Stange getroffen, das war ein Moment, in dem sich ein Spiel entscheiden kann. Ich bin aber weiter optimistisch. Wir werden uns tapfer wehren, wir haben nichts zu verlieren und werden unser Bestes versuchen. Es ist erst die erste Hälfte gespielt.“
Europa-Conference-League-Qualifikation, dritte Runde, Hinspiel
Donnerstag:
FK Vojvodina Novi Sad – LASK 0:1 (0:0)
Novi Sad, Stadion Karadjordje, 6.000 Zuschauer, SR Fabbri (ITA)
Tor: Michorl (70.)
Vojvodina: N. Simic – Cucin, Kovacevic, Stevanovic, Devetak – Busnic, Topic – Novevski (68./Zukic), Covic, V. Simic (86./Bastajic) – Mrkaic (46./Kabic)
LASK: Schlager – Letard (73./Maresic), Wiesinger, Filipovic – Potzmann (46./Flecker), Grgic, Michorl, Renner – Goiginger (62./Hong), Schmidt, Karamoko (62./Balic/93./Succar)
Rote Karte: Cucin (90./Foul)
Gelbe Karten: V. Simic, Novevski bzw. Grgic, Filipovic, Wiesinger, Maresic
Die Besten: N. Simic, Covic bzw. Wiesinger, Schmidt, Grgic
Rückspiel am 12. August (21.00 Uhr) in Klagenfurt, Aufsteiger im Play-off