Europa League

Rapid stellt Weichen auf Play-off

Rapid hat in der Europa-League-Qualifikation einen Traumstart hingelegt. Die nach dem Out in der Champions-League-Quali umgestiegenen Wiener feierten am Donnerstag im Hinspiel der dritten Runde gegen Anorthosis Famagusta einen klaren 3:0-Heimerfolg. Die Entscheidung um den Aufstieg ins Play-off, in dem der ukrainische Vertreter Sorja Luhansk wartet, fällt in einer Woche in Larnaca.

Rapid ging durch einen Kopfball von Ercan Kara (35.) mit einer 1:0-Führung in die Pause. Nach Seitenwechsel trafen Taxiarchis Fountas mit einem Weitschuss (64.) und Marco Grüll mit einem Abschluss ins lange Eck (83.) für die Wiener. Der Sieg gegen den zypriotischen Cupsieger hätte auch noch höher ausfallen können, Christoph Knasmüllner vergab aber einen Elfmeter (62.).

Rapid verschaffte sich vor 11.400 Zuschauern im Allianz Stadion eine gute Ausgangsposition, um für das Out in der Qualifikation zur Königsklasse 2008 Revanche zu nehmen. Damals hatte nach einer 0:3-Auswärtsniederlage ein 3:1-Heimerfolg für die Hütteldorfer nicht gereicht. Diese jubelten nun aber auch in ihrem vierten Europacup-Heimspiel gegen ein Team aus Zypern über einen Sieg.

Das 2:0 durch Fountas

Taxiarchis Fountas traf für Rapid mit einem Weitschuss in der 65. Minute zum 2:0. Der eingewechselte Famagusta-Goalie Giorgi Loria machte dabei aber keine gute Figur.

Erneut späte Ausfälle bei Rapid

Für die Wiener gab es wie schon zuletzt vor dem mit 0:2 verloren gegangenen CL-Quali-Rückspiel bei Sparta Prag im Vorfeld der Partie schlechte Nachrichten. Während sich in Tschechien drei Akteure nicht fit gemeldet hatten, waren es diesmal zwei Ausfälle. Rechtsverteidiger Filip Stojkovic musste krankheitsbedingt ebenso passen wie Mittelfeldspieler Dejan Petrovic.

Für ihn übernahm der sonst offensiver agierende Knasmüllner die Position als „Achter“. Das Abwehrzentrum bildeten Maximilian Hofmann und Leo Greiml, Neuzugang Kevin Wimmer musste erstmals auf die Bank. Thorsten Schick ersetzte Stojkovic in der Viererkette.

Hütteldorfer von Beginn an überlegen

Rapid wirkte von Beginn an fokussiert, war klar spielbestimmend und erarbeitete sich auch ein deutliches Chancenplus. Schon in der achten Minute spitzelte Schick eine Arase-Hereingabe am Tor vorbei. Weitere Möglichkeiten lagen in der Luft, es mangelte vorerst am letzten Pass. Erst in der 32. Minute lief der Ball einmal über mehrere Stationen bis zum Abschluss wie gewünscht, beim Schuss von Fountas aus fast 20 Metern rettete aber die Latte für die Gäste. Drei Minuten später zappelte der Ball dann im Netz. Eine Schick-Ecke wurde von Knasmüllner am kurzen Eck per Kopf verlängert und Kara köpfelte ein.

Kara trifft zur Führung

Ercan Kara war nach einem Eckball zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle und köpfelte aus kurzer Distanz zur verdienten Führung für Rapid (35.).

Beinahe wäre neuerlich nach einer Eckballvariante ein Doppelschlag gelungen. Knasmüllner bediente nach einem kurz abgespielten Schick-Corner Kara mit der Ferse, der frei stehend aus zehn Metern an Goalie Assaf Tzur scheiterte (40.). Famagustas Tormann war es auch, der kurz vor dem Pausenpfiff bei einem Fountas-Abschluss glänzend reagierte (45.). Von den Zyprioten war offensiv gar nichts zu sehen, das unterstrich auch ein Schussverhältnis von 10:1 in Hälfte eins.

Auf vergebenen Elfer folgt Vorentscheidung

Nach Wiederbeginn war bei den Gästen das Bemühen zu erkennen, mehr nach vorne zu machen. Rapid bekam dadurch mehr Räume, lauerte auf Konter und war da brandgefährlich. Kara wurde vom kurz zuvor eingewechselten Hovhannes Hambartsumyan im Strafraum am Fuß getroffen, Knasmüllner fand beim Elfmeter allerdings im ebenfalls eingetauschten Ersatzgoalie Loria seinen Meister. Zwei Minuten danach schlug ein Linksschuss von Fountas aber im Tor ein.

Knasmüllner vergibt Elfmeter

Nach Foul an Ercan Kara trat Christoph Knasmüllner zum Elfmeter an, scheiterte aber am kurz davor eingewechselten Famagusta-Ersatzgoalie Giorgi Loria (62.).

Die Gäste gaben nicht auf, bei einem Popovic-Abschluss fehlten nur Zentimeter (69.). Das war auch bei Kyle Lafferty der Fall, der an einer Hereingabe vorbeirutschte (75.). Im Finish machten die Hausherren auf der anderen Seite alles klar. Grüll traf nach Grahovac-Zuspiel aus etwas spitzem Winkel ins lange Eck.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wenn man vor dem Spiel von einem 3:0 gesprochen hätte, hätten wir das genommen. Aber wir hatten Möglichkeiten auf einen höheren Sieg. Aber ich bin doch zufrieden. Wir dürfen aber nicht glauben, wir fahren mit Badeschlapfen hin. Wir brauchen auch dort eine gute Leistung, wir wollen in die nächste Runde kommen. Ich denke, dass wir heute mehr im Spiel waren, wir hatten eine gute Bewegung, gute Lösungen. Wenn wir vor dem Tor nicht so eigensinnig agiert hätten, hätten wir noch höher gewinnen können.“

Temur Ketsbaia (Famagusta-Trainer): „Leider haben sich die Probleme, die wir schon vor dem Spiel hatten, auf das Spiel übertragen. Wir konnten dem Rhythmus von Rapid nicht standhalten. Leider waren wir ein bisschen zu langsam.“

Marco Grüll (Rapid-Torschütze): „Wir können sehr zufrieden sein. In der ersten Halbzeit hätten wir schon höher führen müssen. Das 3:0 ist aber ein ganz gutes Ergebnis. Wir haben eine super Ausgangsposition geschaffen. Wir werden so spielen, dass wir nicht verlieren, wir wollen gewinnen.“

Europa-League-Qualifikation, dritte Runde, Hinspiel

Donnerstag:

Rapid – Anorthosis Famagusta 3:0 (1:0)

Wien, Allianz Stadion, 11.400 Zuschauer, SR Mariani (ITA)

Torfolge:
1:0 Kara (35.)
2:0 Fountas (64.)
3:0 Grüll (83.)

Rapid: Strebinger – Schick, Greiml, Hofmann, Ullmann – Grahovac, Knasmüllner (71./Schuster) – Arase (78./Auer), Fountas (78./Strunz), Grüll (88./Sulzbacher) – Kara

Famagusta: Tzur (59./Loria) – Correa (59./Hambartsumyan), Arajuuri, Antoniadis, Correia – Kaltsas (46./Deletic), Ioannou (46./Popovic), Artymatas, Husbauer – Christodoulopoulos (72./Christofi), Lafferty

Gelbe Karten: Schick, Sulzbacher bzw. Arajuuri, Correa, Antoniadis

Die Besten: Fountas, Knasmüllner, Kara, Grüll bzw. Tzur

Rückspiel am 12. August (19.00 Uhr) in Larnaca. Der Gewinner trifft im Play-off auf Sorja Luhansk (UKR), der Verlierer steigt in das Conference-League-Play-off um und bekommt es dort mit Slask Wroclaw (POL) oder Hapoel Beer-Sheva (ISR) zu tun. Gespielt wird in beiden Fällen am 19. und 26. August.