Hansi Flick
AP/Matthias Schrader
Fußball

Neuer DFB-Coach Flick geht gleich „all in“

Die Ära von Hansi Flick als neuem Teamchef der deutschen Nationalmannschaft hat am Dienstag offiziell begonnen. Der 56-Jährige absolvierte im Hauptquartier des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt/Main seinen ersten offiziellen Auftritt. Der Nachfolger von Joachim Löw präsentierte dabei auch gleich sein Konzept – und das bedeutet wie beim Pokern „all in“.

Die von Flick bei seiner Antrittspressekonferenz geforderte „All-in-Mentalität“, bedeute, „dass man alles gibt, um als Sieger vom Platz zu gehen. Das werden wir vorleben.“ Flick, der als Assistent seines Vorgängers Löw u. a. 2014 in Brasilien Weltmeister wurde, bezeichnete sich als „absoluten Teamplayer“, denn die Erwartungen seien verständlicherweise groß. „Die Fußballnation Deutschland ist einfach auch Erfolg gewöhnt“, so der neue Bundestrainer.

Unter Flicks Vorgänger Löw, der den vierfachen Welt- und dreifachen Europameister 15 Jahre lang betreut hatte, hatte es bei den letzten Turnieren schmerzhafte Pleiten gesetzt. Bei der WM 2018 scheiterten die Deutschen erstmals bei einer Weltmeisterschaft bereits in der Vorrunde. Zuletzt bei der Europameisterschaft kam nach durchwachsener Vorrunde gegen den späteren Finalisten England schon im Achtelfinale das Aus.

Flick stellt sich als DFB-Trainer vor

Hansi Flick hat am Dienstag seinen ersten offiziellen Medienauftritt als deutscher Bundestrainer absolviert. Nach zuletzt enttäuschenden WM- und EM-Auftritten des DFB-Teams kann Flick keine Titelgarantie abgeben.

Die ersten Länderspiele als Teamchef stehen für Flick Anfang September mit einem Triple in der WM-Qualifikation gegen Liechtenstein, Armenien und Island an. In der Ausscheidungsgruppe für das Turnier 2022 in Katar ist die DFB-Auswahl derzeit Dritter. Nur der Tabellenerste qualifiziert sich sicher für die WM. Seinen ersten Kader will Flick, der vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München zum DFB gewechselt war, am 26. August nominieren. „Die Besten werden eingeladen, wenn sie Topleistungen abrufen“, sagte Flick.

Joachim Löw und Hansi Flick, 2014
APA/AFP/Clemens Bilan
Flick (l.) folgte seinem ehemaligen Chef Löw – hier bei der WM-Titelfeier – nach

Euphorische Führungsetage

„Ich bin überglücklich, dass wir Hansi für uns gewinnen konnten“, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff am Dienstag. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir im September gut starten werden.“ Der ehemalige Nationalspieler Benedikt Höwedes, der künftig in neuer Rolle als Bindeglied zwischen Mannschaft und Bierhoff fungieren wird, äußerte, es fühle sich „großartig“ an, wieder dabei zu sein.

Die Nationalmannschaft sei „die wichtigste Fußballmannschaft“ des Landes, sagte DFB-Interimspräsident Peter Peters. „Wir sind uns bewusst, dass der DFB und auch die Nationalmannschaft eine Aufbruchstimmung brauchen. Wir alle stehen hoffentlich für die Aufbruchstimmung, die dieser Verband so dringend notwendig hat.“ Der Verband brauche „seine Ehre wieder zurück. Wir hoffen, dass wir die Menschen wieder zurückgewinnen.“