Oliver Glasner und Adi Huetter.
GEPA/Felix Roittner
Fußball

Hütter und Glasner greifen neu an

Bayern, Dortmund und Leipzig sind in der am Freitag beginnenden deutschen Bundesliga Favoriten auf die Spitzenränge, dahinter machen sich aber mehrere Vereine Hoffnungen auf einen Champions-League-Platz. Auch zwei österreichische Trainer mischen dabei mit – samt ihren neuen Clubs. Oliver Glasner hat das Szepter bei Eintracht Frankfurt übernommen, aber gleich ein Cupdebakel erlitten. Adi Hütter greift mit Borussia Mönchengladbach an.

Die Transfers beider Coaches führt in gewisser Weise auch die Red-Bull-Dynamik weiter. Beide arbeiteten für Salzburgs „Bullen“ – Glasner 2012 bis 2014 als „Ko“ von Roger Schmidt, Hütter im Jahr darauf als Chefcoach. Glasner ist nun auf Hütter gefolgt, und Letzterer trat das Erbe des ehemaligen Salzburg-Trainers Marco Rose (2017 bis 2019) an.

Für die Buchmacher ist Hütters Gladbach neben Leverkusen und Wolfsburg eine der drei „heißesten“ Verfolger. „Klar wäre die Champions League der absolute Traum“, bestätigte der 51-Jährige selbst. Die beeindruckende Ablösesumme von 7,5 Mio. Euro – selbst am Spielersektor griff die Borussia bisher nur fünfmal tiefer in die Geldbörse – könnte sich freilich noch als Bürde herausstellen, auch wenn er selbst davon nichts wissen will.

„Preisschild interessiert mich nicht“

„Das Preisschild interessiert mich nicht“, sagte Hütter, der in der laufenden Saison keine Europacup-Doppelbelastung fürchten muss. Unter Rose rutschten die „Fohlen“ am Ende noch aus den internationalen Rängen. Hütters Wechsel war von schweren Misstönen begleitet. Nachdem im Frühjahr sein Abgang bekanntgeworden war, verspielte Frankfurt im Kampf um einen Champions-League-Platz noch einen Siebenpunktevorsprung auf Borussia Dortmund und wurde schließlich Fünfter. „Es war zum Schluss nicht schön“, gestand Hütter.

Gladbacher Trainer Adi Hütter verfolgt das Training seiner Mannschaft.
APA/Federico Gambarini
Neues Team, gleiche Ziele: Hütter will sich auch mit Borussia Mönchengladbach langfristig oben festsetzen

Der 1:0-Auftakterfolg im Cup gegen Drittligist Kaiserslautern am Montag war hart erkämpft. Abgesehen von den passenden Ergebnissen definierte Hütter auch noch ein anderes Ziel: „Dass wir begeisternden und attraktiven Fußball spielen“, sagte der 14-fache ÖFB-Teamspieler, der mit Hannes Wolf und Stefan Lainer zwei Österreicher im Kader hat. Wie ihr Coach haben beide eine Salzburg-Vergangenheit.

„Gute Standortbestimmung“ für Gladbach

Zum Bundesliga-Start wartet mit Bayern München der schwierigste Gegner, doch die Bilanz gegen den Titelverteidiger fiel daheim zuletzt durchaus beachtlich aus. Von den vergangenen sieben Spielen im Borussia-Park gewannen die „Fohlen“ deren vier. Die Münchner gingen allerdings in den letzten neun Eröffnungsspielen nie als Verlierer vom Platz, müssen am Freitag aber erstmals auswärts ran. Vor 23.000 Zusehern will die Hütter-Elf sich nicht verstecken: „Wir müssen die richtige Balance finden zwischen mutigem Anlaufen und guter Defensivarbeit. Wenn man zu passiv ist, wird es nicht gutgehen.“

Es sei eine „gute Standortbestimmung“, meinte der Vorarlberger. Obwohl beide Teams sich noch in der Findungsphase befänden, „ist es etwas Besonderes, gleich den Ligakrösus hier zu haben.“ Jedoch wird der 51-jährige Hütter ebenfalls „auf ein paar mehr angeschlagene Spieler“ verzichten müssen. So fehlen mit Ramy Bensebaini und Breel Embolo zwei wertvolle Akteure. Marcus Thuram, Jonas Hofmann und Denis Zakaria sind noch nicht bei hundert Prozent.

Frankfurter Fehlstart unter Glasner abgehakt

Einen schlechten Saisonstart erwischte Hütters Landsmann Glasner mit den Frankfurtern. Am Sonntag kam bei Drittligist Waldhof Mannheim mit 0:2 das frühe Cup-Aus. „Wir werden mit uns sehr, sehr hart ins Gericht gehen“, sagte der Oberösterreicher, meinte freilich auch: „Sorgen vor der Liga habe ich aber keine.“ Zeit zum Verschnaufen bleibt allerdings nicht. Denn schon der Ligaauftakt gegen Dortmund am Samstag wird Martin Hinteregger und Co. alles abverlangen. Der Kärntner sah im Cup Gelb-Rot. Am 16. September steigt die Eintracht in der Gruppenphase der Europa League ein.

Eine von Glasners großen Herausforderungen ist es, nach der besten Bundesliga-Saison seit 27 Jahren (Platz fünf) den Abgang von 28-Tore-Stürmer Andre Silva zu kompensieren, den es zu RB Leipzig zog. Zumindest holte der Club am Sonntag den norwegischen Offensivmann Jens Petter Hauge (21) leihweise vom AC Milan, der „Brecher“ in der Mitte fehlt aber nach wie vor.

Deutsche Bundesliga, erste Runde

Freitag, 13. August:
Mönchengladbach Bayern München 1:1
Samstag, 14. August:
Stuttgart Fürth 5:1
Augsburg Hoffenheim 0:4
Wolfsburg Bochum 1:0
Union Berlin Leverkusen 1:1
Bielefeld Freiburg 0:0
Dortmund Frankfurt 5:2
Sonntag, 15. August:
Mainz Leipzig 1:0
Köln Hertha BSC 3:1