Jubel von Thomas Goiginger (LASK)
GEPA/Wolfgang Jannach
Conference League

LASK geht Knopf zur richtigen Zeit auf

Auch wenn der Motor des LASK beim Rückspiel in der dritten Runde der Qualifikation der UEFA Europa Conference League einmal mehr beim Anlassen gestottert hat, am Ende sind die Linzer am Donnerstagabend mit einem 6:1 über Vojvodina Novi Sad in Klagenfurt ins Play-off des neu geschaffenen Bewerbs gerast. „Es tut gut, dass uns heute im zweiten Durchgang so richtig der Knopf aufgegangen ist“, meinte Trainer Dominik Thalhammer. Nun wartet mit St. Johnstone aus Schottland die letzte Hürde vor der Gruppenphase.

Für Thalhammer war das Schützenfest im Ersatz-Heimquartier Wörthersee Stadion nach drei Ligapartien mit je nur einem Treffer und insgesamt fünf Punkten eine Art Befreiungsschlag. Nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel stieg seine Mannschaft mit einem klaren Gesamtscore von 7:1 ins Play-off auf. Der Lohn ist nun das entscheidende Treffen mit dem schottischen Cupsieger St. Johnstone am 19. (heim) und 26. August.

„Die Art und Weise, wie wir unsere Torchancen herausgespielt haben, erinnert mich ein wenig an unseren Kantersieg gegen Dunajska Streda im Vorjahr. Diesem Spiel haben wir damals einen starken Herbst folgen lassen – es wäre toll, wenn uns das auch dieses Jahr gelingt und wir schon am Sonntag gegen Sturm wieder anschreiben können.“ Das angesprochene Spiel gegen Dunajska Streda war jenes 7:0 2020, das gemeinsam mit einem 7:0 gegen Ujpest Budapest im Jahr 1977 die beiden höchsten LASK-Siege in einem Europacup-Spiel darstellt.

Sieg und Niederlage im Europacup

Am Rückspieltag im Europacup legte der LASK einen 6:1-Heimsieg über Vojvodina Novi Sad hin und schoss sich damit in die letzte Qualifikationsrunde der Conference League. Rapid erreichte trotz 1:2-Niederlage gegen Anorthosis Famagusta den Aufstieg ins Play-off.

Startprobleme „ziehen sich durch Saison“

Beim 6:1 über Novi Sad am Donnerstag dauerte es aber bis zur zweiten Hälfte, bis der Linzer Motor auf Betriebstemperatur war. Denn nach 13 Minuten war es dank Uros Kabic und nach einer Verkettung von schlechten Abwehraktionen 1:0 für die Gäste aus Serbien gestanden.

Doch der Schock aus Linzer Sicht währte nicht lange. Mamoudou Karamoko konnte noch vor der Pause vom Elfmeterpunkt ausgleichen (34.). Mit Fortdauer des Spiels legten die Oberösterreicher, die wegen des Umbaus auf der Linzer Gugl nach Klagenfurt ausgewichen waren, deutlich zu und zeigten gerade nach dem Seitenwechsel ihre Stärken.

Igor Jelicic (Vojvodina Novi Sad) und Husein Balic (LASK)
APA/EXPA/Johann Groder
Nach verhaltenem Start waren Balic (r.) und der LASK den Gästen immer einen Schritt voraus

„Der Tempofußball ist unsere DNA, leider gelingt es uns nicht immer von Anfang an. Wenn wir das reinkriegen, dass wir den Gegner von Anfang an bearbeiten, haben wir eine richtig gute Truppe. Es zieht sich durch diese Saison, dass wir ein bisschen länger brauchen, um reinzukommen“, sagte Husein Balic, dessen 5:1 in der 80. Minute ergebnistechnisch kaum noch Bedeutung hatte. Ähnlich erfreut zeigte sich Goiginger. „Wir haben Moral gezeigt, ich finde, die zweite Hälfte war sehr, sehr gut. Wir haben uns belohnt und ein bisschen in einen Rausch gespielt“, erklärte der Flügelstürmer.

Karamoko zeigt seinen Wert

Die Serben hatten spätestens nach den Gegentoren durch Karamoko zum 1:2 (53.) und Thomas Goiginger zum 1:3 (56.) innerhalb von rund vier Minuten die Partie abgeschrieben und liefen schließlich in ein Debakel. „Wir haben in der zweiten Hälfte ein Feuerwerk gezündet“, jubelte Balic. Novi Sad trat nach seinem Tor kaum noch in Erscheinung. 30:3 Schussversuche, inklusive geblockter Schüsse, für den LASK standen in der Statistik.

Aufatmen konnte auch Doppeltorschütze Karamoko, der der Partie eine Wende gab. Die Vorsaison hatte der nun 21-jährige Franzose fast zur Gänze verletzt verpasst, nun zeigte der schnelle Stürmer mit drei Treffern innerhalb von fünf Tagen seine Klasse. „Mamoudou tut uns extrem gut, er ist extrem wichtig für den Konkurrenzkampf. In jedem Training ist Feuer drinnen. Und das sieht man dann auch am Platz“, sagte Balic im ORF-Interview. Mit Christoph Monschein und Marko Raguz warten weitere Offensivkräfte nach Verletzungen noch auf ihr Comeback.

Karamoko schießt das 2:1

Mamoudou Karamoko bringt die Linzer mit seinen zweiten Treffer auf Siegeskurs.

St. Johnstone verpasst Sensation

Der kommende Gegner St. Johnstone aus dem schottischen Perth unterlag dem türkischen Rekordmeister Galatasaray Istanbul nach einem 1:1 im Hinspiel der Europa-League-Quali im Rückspiel am Donnerstag noch mit 2:4 und muss in die dritte Kategorie umsteigen.

In eine europäische Gruppenphase schaffte es St. Johnstone aus dem Nordosten Schottlands noch nie, größter Erfolg ist das Erreichen des Achtelfinales im UEFA-Cup, wo 1971 das Aus gegen Zeljeznicar Sarajevo aus dem damaligen Jugoslawien kam.

UEFA Europa Conference League, Qualifikation, dritte Runde

Donnerstag:

LASK – Vojvodina Novi Sad 6:1 (1:1)

Klagenfurt, Wörthersee-Arena, SR Millot (FRA)

Torfolge:
0:1 Kabic (13.)
1:1 Karamoko (34./Foulelfmeter)
2:1 Karamoko (53.)
3:1 Goiginger (56.)
4:1 Potzmann (57.)
5:1 Balic (80.)
6:1 Schmidt (86.)

LASK: Schlager – Letard, Wiesinger, Filipovic (61./Maresic) – Flecker (62./Potzmann), Grgic (70./Hong) , Michorl, Renner (69./Wild) – Goiginger, Karamoko (61./A. Schmidt), Balic

Novi Sad: N. Simic – Devetak, Stevanovic, Kovacevic, Jelicic – Topic, Kabic (74./Mrkaic), Busnic (60./Maksimovic) – V. Simic (74./Bastajic), Covic (65./Zukic), Novevski (59./Vukadinovic)

Gelbe Karten: Wiesinger bzw. Jelicic, Kovacevic

Hinspiel 1:0, LASK mit Gesamtscore von 7:1 im Quali-Play-off der Conference League (19. August/heim und 26. August/auswärts) gegen St. Johnstone (SCO)