Martin hatte eine Woche zuvor beim ersten Spielberg-Wochenende auf seiner Ducati ebenfalls Pole erzielt und danach den Grand Prix der Steiermark souverän gewonnen. Der 23-jährige MotoGP-brillierte nun vor gut gefüllten Tribünen neuerlich mit Qualibestzeit, die er sich erst in letzter Sekunde schnappte, obwohl er davor in beiden Trainings gestürzt war und mit Knieschmerzen erst über das Q1 in die Pole-Entscheidung gekommen war.
Martins Marke wird wohl „ewig“ bestehen bleiben, denn ab 2022 ist auf dem Red Bull Ring der Einbau einer bremsenden Doppelkurve geplant. Mit einem Rundenschnitt von nun 188 km/h präsentierte sich die Formel-1-Piste in der Steiermark nochmals als schnellste MotoGP-Strecke der Welt.

In der Favoritenrolle
Martin ist damit auch in seinem erst siebenten Rennen in der Motorrad-Königsklasse Favorit. „Offenbar funktioniere ich unter Druck“, sagte er angesichts seiner zwei Stürze. „Da habe ich etwas das Vertrauen verloren und mich gar nicht in meiner Komfortzone befunden“, sagte er nach seiner dritten Poleposition in dieser Saison.
Die erste hatte der MotoGP-Aufsteiger gleich am ersten WM-Wochenende in Katar geholt. Nach einem brutalen Sturz im April in Portimao sowie einigen Operationen hatte der Spanier aber lange gefehlt und war erst im Juni in Barcelona wieder zurückgekehrt. Martin: „Ich hoffe, dass ich nun auch diesen Sonntag um den Sieg kämpfen kann.“
Dass Martin der Fahrer der Stunde ist, liegt auch an der in Spielberg traditionell starken Ducati. Mit den Plätzen eins, drei, vier (Zarco) und sechs (Jack Miller) stehen vier Bikes der italienischen Marke, die in sechs der jüngsten sieben Österreich-Rennen den Sieger gestellt hat, unter den ersten sechs.
KTM mit Problemen
Für KTM läuft es hingegen auch vor dem Grand Prix von Österreich nicht nach Wunsch. Nach einem verpatzten Freitag, dem 13., schaffte von den Werksfahrern nur Brad Binder den Direkteinzug ins Pole-Qualifying. Miguel Oliveira musste über das Q1 und ist am Sonntag unmittelbar vor Binder als Neunter aus Reihe drei bester KTM-Starter. Das Rennen ist auch der letzte Auftritt von Valentino Rossi in Österreich.
In der Moto2 startet Sam Lowes (GBR) aus der Pole, in der Moto3 ist es der ehemalige „Bad Boy“ Romano Fenati (Husqvarna) aus Italien. Der Österreicher Maximilian Kofler konnte als 24. den Schwung vom Karrierehighlight als Neunter am vergangenen Sonntag nicht mitnehmen.
„Unsere Strategie ist nicht aufgegangen. Ich bin ganz und gar nicht zufrieden“, ärgerte sich der Oberösterreicher. „Aber es ist dieselbe Ausgangslage wie vorige Woche, und da ist es auch gut gegangen“, hofft der 20-Jährige auf Regen und einen ähnlichen Überraschungscoup.