Julian Wiessmeier (Ried) und Manfred Gollner (Hartberg) im Kopfballduell.
GEPA/Mario Buehner
Bundesliga

Ried holt Punkt in Hartberg

TSV Prolactal Hartberg und SV Guntamatic Ried haben sich in der vierten Runde der Admiral Bundesliga mit 1:1 getrennt. In einer Partie mit zwei spiegelverkehrten Hälften erzielten Sascha Horvath (56.) bzw. Constantin Reiner (45.+1) die Tore. Hartberg holte nach zuletzt zwei Niederlagen den vierten Punkt der Saison, die vorerst zweitplatzierten Rieder teilten nach zwei Siegen und einer Niederlage erstmals in dieser Saison die Punkte.

Vor der Partie wurde Mario Sonnleitner geehrt. Der 34-jährige Steirer absolvierte sein 400. Ligaspiel und wurde deshalb feierlich als 54. Spieler in den Bundesliga-Legendenklub aufgenommen. Der Verteidiger machte mit seinem vierten Hartberg-Auftritt die 400 voll – nach 267 Spielen für Rapid, 83 für Sturm Graz und 46 für den GAK.

Hartberg-Trainer Kurt Russ hatte nach zuletzt vier Gegentoren gegen Klagenfurt eine defensivere Ausrichtung angekündigt. Ried-Trainer Andreas Heraf tat es ihm gleich, er packte in der schwülheißen Oststeiermark die defensive Fünferkette aus. An vielversprechenden Offensivszenen mangelte es den Oberösterreichern danach aber erst einmal nicht.´

Remis zwischen Hartberg und Ried

Keinen Sieger gibt es im Duell Hartberg gegen Ried. Die Teams trennen sich 1:1.

Gäste dominieren erste Halbzeit

Schon in der vierten Minute scheiterte Seifedin Chabbi nach Flanke von Stefan Nutz mit einem Kopfball an Raphael Sallinger, der erneut den kränklichen Rene Swete im Hartberger Tor vertrat. Drei Minuten später bauschte sich das Netz. Tin Plavotic stocherte einen Nutz-Freistoß im Nachsetzen über die Linie. Der Treffer zählte aber nicht, der Video Assistant Referee (VAR) machte ein Handspiel von Plavotic aus. Auch die nächste Topchance gehörte den Gästen: Nutz schickte Ante Bajic ins Loch, doch der blieb mit seinem Haken am herausstürmenden Sallinger hängen (19.).

Von Hartberg war weiter wenig zu sehen, Chabbi fehlten nach schöner Passstafette nur Zentimeter, ehe Ried in der Nachspielzeit die überfällige Führung bejubelte. Reiner köpfelte sträflich allein gelassen nach Nutz-Freistoßflanke ein. Philipp Erhardt hatte die Abseitsposition aufgehoben.

Hartberg wie ausgewechselt

Trotz dieser Überlegenheit wäre es keine 30 Sekunden nach Wiederbeginn beinahe 1:1 gestanden. Der Gewaltschuss von Tobias Kainz knallte an die Querlatte (46.). Hartberg kam nach einem Dreifach-Tausch im wahrsten Wortsinn wie ausgewechselt aus der Kabine. Horvath erzielte nach einem Tadic-Ableger schon sein drittes Saisontor (56.). Auch dieser Teilerfolg war aufgrund der Drangperiode nach der Halbzeit verdient.

Hartberg blieb am Drücker, fand etwa durch Bielefeld-Leihgabe Noel Niemann gute Chancen vor, während Ried kaum mehr Entlastung schaffte. Dennoch hieß es für die „Blauen“ in der 71. Minute durchschnaufen, als Bajic aus der Distanz beinahe den weit vor seinem Tor stehenden Sallinger überrascht hätte. Das Finish war dann nach einem Formationswechsel von Heraf (Viererkette) wieder ausgeglichen – und durchaus spannend. Fast hätte Ried noch den erst dritten Auswärtssieg seit dem Aufstieg 2020 für sich verbucht. Doch Sallinger war beim Fallrückzieher von Nutz noch dran (87.).

Stimmen zum Spiel:

Kurt Russ (Hartberg-Trainer): „Die zwei Halbzeiten kann man nicht vergleichen. Zweite Halbzeit waren wir da, so wie ich gedacht hätte, dass wir (von Beginn weg) auftreten. Die erste haben wir ein wenig verschlafen, vielleicht war es doch ein wenig zu defensiv. Ich wollte, dass die Null steht, leider ist uns das wieder nicht geglückt. Zweite Halbzeit muss ich der Mannschaft ein Riesenlob aussprechen. Im Prinzip haben wir zwei, drei Sitzer gehabt, wo du ein Tor machen kannst. Es ist nicht einfach gegen sie zu spielen, deshalb bin ich auch froh, dass wir einen Punkt gemacht haben.“

Andreas Heraf (Ried-Trainer): „Ich freue mich einerseits, dass wir wieder ungeschlagen geblieben sind, einen Punkt geholt haben gegen eine gute Mannschaft. Auf der anderen Seite bin ich ein bisschen traurig, weil wir bis auf diese 20 Minuten nach der Pause, wo wir den Faden verloren und das Gegentor bekommen haben, eigentlich heute die besseren waren und Riesenchancen hatten. Wenn vor einem Jahr jemand gesagt hätte, Ried holt einen Punkt in Hartberg, dann hätten alle gejubelt. Nur weil es jetzt so gut läuft, ist man ein bisschen enttäuscht, aber wir nehmen diesen Punkt trotzdem gerne mit.“

Admiral Bundesliga, vierte Runde

Samstag:

Hartberg – Ried 1:1 (0:1)

Hartberg, Profertil Arena, 2.300 Zuschauer, SR Pfister

Torfolge:
0:1 Reiner (45.+1)
1:1 Horvath (56.)

Hartberg: Sallinger – Stec (77./Horvat), Sonnleitner, Luckeneder, Gollner (46./Kofler) – Kainz, Erhardt (46./Paintsil) – Sturm (46./Niemann), Horvath, Heil – Tadic

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Reiner, Jovicic, Plavotic (72./Mikic), Lercher – Ziegl (58./Pomer), Stosic, S. Nutz – Bajic (88./Satin), Chabbi (58./Offenbacher)

Gelbe Karten: Kainz, Horvat, Heil, Luckeneder bzw. Offenbacher

Die Besten: Horvath, Kainz bzw. Nutz, Reiner