Bild zeigt jubelnde Altach Spieler.
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Rapid verliert in Altach nach Führung

Rapid kommt in der Admiral Bundesliga nicht richtig in Fahrt. Die Wiener kassierten am Sonntag bei Cashpoint SCR Altach trotz einer 1:0-Führung eine 1:2-Niederlage und rutschten mit nur vier Punkten aus vier Runden auf den zehnten Tabellenrang ab. Daniel Nussbaumer (82.) und der Ex-Rapidler Atdhe Nuhiu (91./Elfmeter) verpatzten den Hütteldorfern die Generalprobe vor dem Europa-League-Play-off-Hinspiel gegen Sorja Luhansk am Donnerstag. Ein Freistoßtor von Marco Grüll (58.) war für Rapid zu wenig.

Damit setzte sich Altach nach vier sieglosen Anläufen wieder einmal gegen die Truppe von Trainer Dietmar Kühbauer durch. Daheim war es sogar der erste Erfolg gegen Rapid nach sechs sieglosen Partien. Der gelang sehr zur Freude von Coach Damir Canadi, Manuel Thurnwald und Nuhiu, die allesamt Rapid-Vergangenheit haben.

Die Vorarlberger kehrten nach dem 1:3 gegen Sturm Graz auf die Siegerstraße zurück und schafften mit nunmehr sechs Zählern den Sprung auf Rang vier. Sturm gewann am Sonntag beim LASK mit 3:1 und ist mit neun Punkten weiter erster Verfolger von Spitzenreiter Red Bull Salzburg. Austria Wien und Aufsteiger Austria Klagenfurt trennten sich mit 1:1.

Altach dreht Partie gegen Rapid

Altach verwandelte einen 0:1-Rückstand gegen Rapid in der Schlussphase noch in einen 2:1-Heimsieg. In der Nachspielzeit sorgte der Ex-Rapidler Atdhe Nuhiu per Elfmeter für den Siegestreffer.

Torflaute in der ersten Halbzeit

Kühbauer nahm gegenüber der 1:2-Niederlage in der EL-Qualifikation bei Anorthosis Famagusta am Donnerstag vier Änderungen vor. Zu einer war er durch die Sperre von Robert Ljubicic gezwungen. Für ihn rückte Lion Schuster in die Startelf. Zudem begannen Kevin Wimmer, Jonas Auer und Christoph Knasmüllner. Maximilian Ullmann, Kelvin Arase und Grüll mussten beim Anpfiff zuschauen.

Rapid setzte in der Abwehr auf eine Dreierkette. Die stand vor 4.800 Zuschauern in den ersten 40 Minuten sehr sicher, auf der anderen Seite gab es nur eine nennenswerte Situation. Nach einer Flanke von Leo Greiml konnte Tino Casali einen Abschluss von Taxiarchis Fountas noch an die Latte abwehren, gegen den Abstauber des Griechen war Altachs Tormann aber machtlos (27.). Altach konnte sich allerdings auf den Video Assistant Referee (VAR) verlassen, der den Treffer wegen einer Abseitsstellung zu Recht aberkannte.

Sonst war von Rapid offensiv nichts zu sehen. Die Vorarlberger nahmen erst im Finish der ersten Halbzeit Fahrt auf und drückten auf die Führung. Nuhiu setzte einen Kopfball nach einem Eckball von Dominik Reiter neben das Tor (40.) und einen weiteren Aufsetzer drüber (45.+5). Dazwischen war Sturmpartner Sandi Krizman noch näher am 1:0 dran, scheiterte mit einem akrobatischen Fallrückzieher aber an der Latte (45.).

Altach dreht Spiel in Schlussphase

Auch nach Wiederbeginn konnte man die echten Chancen an einer Hand abzählen. Rapid legte in der 58. Minute dank tatkräftiger Mithilfe der Altacher vor. Nuhiu und Jan Zwischenbrugger öffneten bei einem Grüll-Freistoß die Mauer, weshalb der Ball genau im Eck landete. Für den Ex-Rieder war es der erste Ligatreffer im Dress der Wiener.

Altach machte es genauso wie vor der Pause und wurde erst im Finish richtig gefährlich. Greiml konnte einen Schuss von Nosa Iyobosa Edokpolor gerade noch blocken (80.). Zwei Minuten später war der Ball im Netz. Nach einer Flanke von Philipp Netzer nahm sich Nussbaumer den Ball gut mit und traf mit der zweiten Berührung unhaltbar für Richard Strebinger ins Eck. Eine Kombination zweier „Joker“ führte also zum Ausgleich.

Danach wollte Altach den Sieg mehr und wurde auch noch belohnt. Knasmüllner klärte einen Freistoß im Strafraum unnötigerweise mit der Hand, den verhängten Strafstoß verwertete Nuhiu sicher. Die Partie hätte am Schluss 2:2 ausgehen müssen, Koya Kitagawa brachte bei einer riesigen Doppelchance den Ball aber nicht im Tor unter (93.).

Stimmen zum Spiel:

Damir Canadi (Altach-Trainer): „Nach 90 Minuten war der Sieg sehr verdient. Nur in den ersten 20 Minuten haben wir gebraucht, bis wir ins Spiel finden. Dann haben wir die Räume gut geschlossen und fast keine Torchance von Rapid zugelassen. Bei der Situation von Fountas haben wir auch Glück gehabt, dass wir die überstehen. Wir hätten uns schon vor der Pause ein Tor verdient. In der Halbzeit haben wir angesprochen, dass wir mutig draufbleiben. Leider sind wir dann durch einen Freistoß in Rückstand geraten. Dann haben wir eine Winner-Mentalität gezeigt mit den Fans im Rücken. Gegen Schluss war es ein richtig geiles Spiel. Die Zuschauer gehen glücklich nach Hause, so ein Spiel bleibt für die Fans und uns in Erinnerung.“

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wenn du eigentlich das Spiel über die gesamte Zeit kontrollierst, die weitaus bessere Mannschaft bist und trotzdem als Verlierer vom Platz gehst, dann ist das ärgerlich. Die Situation beim Handspiel von Knasmüllner habe ich nicht gesehen. Natürlich soll das nicht passieren, aber ich habe es nicht gesehen, deshalb will ich nichts dazu sagen. Wir hätten den einen oder anderen Pass besser spielen müssen, wir müssen uns steigern.“

Admiral Bundesliga, vierte Runde

Sonntag:

Altach – Rapid Wien 2:1 (0:0)

Altach, Cashpoint-Arena, 4.800 Zuschauer, SR Kijas

Torfolge:
0:1 Grüll (58./Freistoß)
1:1 Nussbaumer (82.)
2:1 Nuhiu (91./Elfmeter)

Altach: Casali – Thurnwald, Dabanli, Zwischenbrugger, Schreiner – Reiter (63./D. Nussbaumer), Haudum (73./Aigner), Strauss (73./Netzer), Bukta (63./Meilinger) – Krizman (63./Edokpolor), Nuhiu

Rapid: Strebinger – Greiml, Hofmann, Wimmer – Schick (81./Arase), Schuster, Grahovac, Auer – Knasmüllner – Kara (46./Grüll), Fountas (81./Kitagawa)

Gelbe Karten: Nuhiu bzw. Schuster, Kühbauer (Trainer)

Die Besten: Reiter, Strauss, Nuhiu bzw. Greiml, Fountas, Grahovac