Nagelsmann sah den Erfolg über Dortmund als logische Folge der Arbeit der vergangenen Saison. „Der Titel ist eine Belohnung für die letzte Saison. Das ist ein Titel, der Hansi und der Mannschaft gebührt“, sagte der Bayern-Trainer mit Hinweis auf seinen Vorgänger Hansi Flick. Doch der mit harter Arbeit, großer Effektivität und spielerischer Finesse herausgespielte Sieg in Dortmund stärkte bei Nagelsmann den Glauben an weitere Erfolge. „Ich habe ja auch so kleine Hamsterzähne. Ich würde gerne ein Titel-Hamster sein“, scherzte der 34-Jährige.
Im Gegensatz zu ihrem Trainer ließen Robert Lewandowski ihrer Freude über die erste Trophäe der Saison freien Lauf. „Das bedeutet viel. Es ist der nächste Titel. Wir können nach vorne schauen“, kommentierte der polnische Matchwinner den Triumph in Dortmund. Mit zwei Toren (41., 74.) und einem Assist führte er sein Team zum verdienten Erfolg und trug damit in tragender Rolle dazu bei, dass aufkommende Zweifel an der Souveränität der Bayern, die den zehnten Meistertitel in Folge jagen, vertrieben wurden.
Lewandowski traf damit im 14. Pflichtspiel nacheinander – eine Serie, die im deutschen Profifußball nur der am Sonntag verstorbene Gerd Müller in der Saison 1969/70 in 16 Partien überbot. „Er hat einen unglaublichen Spirit reingebracht. Er war wie eine Lebensversicherung, überragend gut“, lobte Trainer Nagelsmann seinen Torhäger, der das Duell mit dem Dortmunder Torjäger Erling Haaland klar für sich entschied. Dank der Treffer von Lewandowski und Thomas Müller (49.) ist das Warten des neuen Bayern-Trainers auf seinen ersten Titel im Profifußball zu Ende.
Kampfgeist stimmt Rose positiv
Dagegen musste sein Gegenüber Marco Rose seine erste Niederlage in einem Pflichtspiel an neuer Wirkungsstätte hinnehmen. Nach dem guten Auftritt im DFB-Pokal bei Wehen Wiesbaden (3:0) und dem famosen Ligastart gegen Frankfurt (5:2) wurden seinem Team von den Bayern die Grenzen aufgezeigt. Immerhin machte es die Borussia nach dem Traumtor von Marco Reus (64.) zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer noch einmal spannend.
„Nach dem 2:1 waren wir richtig am Drücker. Auch wenn wir verloren haben, nehme ich viel Positives mit für die nächsten Aufgaben“, sagte der ehemalige Salzburg- und Mönchengladbach-Trainer. Der BVB-Coach ist allerdings guter Dinge, dass zumindest der spielerische Aufwärtstrend anhält: „Wir wollen mutig bleiben. Und wir wollen aus unseren Fehlern lernen“, sagte Rose.