Tennisspieler Dominic Thiem
GEPA/Patrick Steiner
Tennis

Saisonende für verletzten Thiem

Dominic Thiem muss nach seiner Verletzung am rechten Handgelenk nicht nur seine Teilnahme an den US Open absagen, sondern sogar die gesamte restliche Saison abschreiben. Er kann damit bei den am 30. August beginnenden US Open seinen Titel nicht verteidigen. Das gab der 27-jährige Niederösterreicher am Mittwoch bekannt.

Thiem hatte sich am 22. Juni beim Wimbledon-Vorbereitungsturnier auf Mallorca einen Einriss in der Sehnenscheide und der dazugehörigen Gelenkskapsel zugezogen und hat seither kein Match bestritten. „Ich bin sehr enttäuscht, meinen US-Open-Titel nicht verteidigen zu können und den Rest der Saison zu verpassen“, twitterte Thiem.

Beim Training in der vergangenen Woche habe er bei einem Vorhandschlag einen ähnlichen Schmerz wie auf Mallorca verspürt, berichtete Thiem. Nach ärztlicher Untersuchung und Tests sei klar gewesen, dass „mein Handgelenk noch mehr Zeit braucht. Ich habe mich für eine konservative Therapie entschieden. Es war eine schwierige Entscheidung, aber langfristig bestimmt die richtige.“

Saisonende für Thiem

Dominic Thiem muss nach seiner Verletzung am rechten Handgelenk nicht nur seine Teilnahme an den US Open absagen, sondern sogar die gesamte restliche Saison abschreiben.

Weitere sechs Wochen mit Schiene

Thiem soll nun weitere sechs Wochen eine Schiene tragen, bevor er mit spezifischen Übungen für das Handgelenk sowie Stärkungsübungen beginnen kann, um danach das Training auf dem Platz wiederaufnehmen zu können. Der Weltranglistensechste hat nach einer dreiwöchigen Testphase nun auch den Briten Jez Green als neuen Fitnesstrainer verpflichtet.

Für Thiem geht eine aus seiner Sicht schwarze Saison vorzeitig zu Ende. Der Niederösterreicher, der wegen seiner nun fix über sechsmonatigen Verletzungsauszeit ein „geschütztes Ranking“ beantragen kann, beschließt die Saison mit neun Siegen und neun Niederlagen. Thiems größte Erfolge 2021 sind das Achtelfinale bei den Australian Open in Melbourne und das Semifinale beim ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid.

Vor Madrid hatte er eine siebenwöchige Pause eingelegt, für die auch schon Verletzungen sowie Motivationsprobleme die Ursache waren. Danach folgte das überraschende Erstrunden-Aus bei den French Open und schon kurz danach die verhängnisvolle Verletzung auf dem Rasen von Mallorca.

Bittere Pille auch für Davis-Cup-Team

Besonders bitter ist das Aus auch für das österreichische Davis-Cup-Team, das im November in Innsbruck in der Gruppenphase gegen Serbien und Deutschland nun ohne seine Nummer eins antreten muss. „Das ist schon eine harte Nachricht. Ich habe vor ein paar Tagen schon gehört, dass es voraussichtlich so ist“, sagte Österreichs Davis-Cup-Kapitän Stefan Koubek. Seine Einzel-Alternativen liegen neben Dennis Novak, der kürzlich Vater wurde, bei Jurij Rodionov und Sebastian Ofner. Im Doppel rechnet Koubek mit Philipp Oswald und Oliver Marach. Österreich ist nun in Innsbruck krasser Außenseiter.

Koubek hatte als Spieler einst selbst ein Handgelenksproblem, allerdings nicht auf der linken Schlaghand, sondern im „nur“ für die Rückhand eingesetzten rechten Handgelenk. Bei Koubek war damals aber mit einer Spritze alles erledigt. „Bei Dominic ist ja etwas eingerissen. Das Handgelenk ist ein sehr kompliziertes Thema. Man muss sich echt Zeit nehmen, das kann dauern“, sagte der Kärntner und erinnerte auch an Juan Martin del Potro. „Der war ja auch lange genug raus, aber man hat auch gesehen, man kann wieder zurückkommen.“