Dietmar Kühbauer (Rapid)
GEPA/David Bitzan
Europa League

Rapid erwartet Gegner auf Augenhöhe

Der etwas tristen Lage in der Bundesliga kann Rapid am Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) auf europäischer Bühne entfliehen. Zwar entscheidet sich im Play-off-Heimspiel gegen Sorja Luhansk die Frage UEFA Europa League oder Conference League noch nicht endgültig. Zumindest der Grundstein für das Ticket in den größeren der beiden Bewerbe soll aber gelegt werden. Der Gegner sei auf Augenhöhe, sagte Trainer Dietmar Kühbauer.

„Luhansk ist eine wirklich gute Mannschaft, die ukrainische Liga ist keine schlechte. Sie verfügen über eine erfahrene Abwehr und viele gute Spieler in der Offensive“, sagte Kühbauer. Etwa den 25-jährigen Rechtsaußen Wladyslaw Kotschergin, aktueller Toptorschütze der Ukrainer. Oder Sturm-Routinier Oleksandr Hladkyj (33 Jahre), UEFA-Cup-Sieger mit Schachtar Donezk 2009. „Ich will sie nicht zu stark reden, aber ich würde sie auf Höhe Sparta Prag setzen“, befand der Coach. Gegen die Tschechen war Rapid Ende Juli aus der Champions-League-Quali geflogen.

„Wir haben unser Minimalziel erreicht. Aber wir wollen die Chance nützen, in die Europa League zu kommen“, betonte Kühbauer, dessen Team im schlechteren der Fälle zumindest in der Conference League vertreten wäre. „Ein gewisser Druck ist weg, aber jeder von uns will in die Europa League“, stellte auch Abwehrmann Maximilian Hofmann klar. Wie schon beim 3:0 gegen Famagusta werden am Donnerstag rund 11.000 Zuschauer erwartet. „Famagusta hat uns gezeigt, wie wichtig ein gutes Ergebnis im Hinspiel ist“, meinte Hofmann. „Ich würde mir wünschen, dass mehr kommen, weil wir schon gemerkt haben, wie uns das hilft“, sagte Kühbauer.

Zuversicht vor Europacup bei Rapid und LASK

Die Rückschläge in der Bundesliga wollen Rapid und LASK auf internationaler Bühne hinter sich lassen.

„Müssen besser performen als in der Meisterschaft“

In der EL-Quali konnte man sich dank des 3:0-Siegs im Heimhinspiel gegen Famagusta selbst ein 1:2 in Zypern samt schwacher Vorstellung leisten. Es folgte ein weiteres 1:2 in der Bundesliga bei Altach, das einen leicht gereizten Kühbauer hinterließ. Nur vier Punkte hat sein Team nach ebenso vielen Partien auf dem Konto, ein internationaler Erfolg käme da gerade recht. „Wir müssen besser performen als in der Meisterschaft“, ist auch Kühbauer bewusst.

EL-Play-off, Hinspiel

Donnerstag, 21.00 Uhr:

Live in ORF1

Rapid – Sorja Luhansk

Wien, Allianz Stadion, SR Schärer (SUI)

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Wimmer, Ullmann – Grahovac, Ljubicic – Fountas, Knasmülllner, Grüll – Kara

Luhansk: Schewtschenko – Faworow, Wernydub, Imerekow, Chomtschenowskyj – Nasaryina – Kotschergin, Cristian, Sayyadmanesh, Hromow – Zahedi

Rückspiel am 26. August (18.30 Uhr MESZ) in Saporischschja – Sieger in der Gruppenphase der Europa League, Verlierer in der Gruppenphase der Conference League

Die gute Nachricht für den ehemaligen ÖFB-Teamkicker: Außenverteidiger Filip Stojkovic kehrt ebenso zurück wie Dejan Petrovic im Mittelfeld. Beide verpassten erkrankt alle vier Pflichtspiele im August. Auch der in der Liga zuletzt mit Rot gesperrte Mittelfeldmotor Robert Ljubicic kann wieder eingeplant werden. „Das ist großartig, wir können mit drei frischen Spielern rechnen“, sagte Kühbauer.

Auch Luhansk mit schlechtem Ligastart

Die Sorgen von Luhansk sind jenen in Hütteldorf nicht ganz unähnlich. Auch das Team des ehemaligen Werder-Bremen-Spielers und -Trainers Viktor Skrypnyk, Dritter der abgelaufenen Meisterschaft hinter den Ligagrößen Dynamo Kiew und Schachtar Donezk, hält nach vier Spielen bei nur vier Punkten, ist in der Sechzehnertabelle Neunter. Am Wochenende musste man sich trotz spielerischer Dominanz mit einem 1:1 gegen Mynaj begnügen. International sind die Duelle mit Rapid die ersten Auftritte in der laufenden Saison.

Mit Luhansk hat Sorja seit Jahren nur noch den Namen gemein. Nach Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Ukraine und Russland übersiedelte der weit im Osten gelegene Club 2014 ins rund 320 Kilometer Luftlinie weiter westlich gelegene Saporischschja. Dort steigt auch das Rückspiel am 26. August. Ein Hexenkessel erwartet Rapid jedenfalls nicht.

In der Vorsaison schaffte Luhansk zum dritten Mal den Sprung in die EL-Gruppenphase. Und auch wenn man dort wie bei den beiden Versuchen davor nicht weiterkam, überraschte man etwa mit einem 1:0 gegen Leicester City. Auf ähnliche Glanzmomente hoffen die Ukrainer auch diesmal.