Otar Kiteishvili (Sturm Graz) im Spiel gegen NS Mura
APA/Erwin Scheriau
Europa League

Sturm bleibt trotz Sieges bei Mura vorsichtig

Es war noch lange nicht alles perfekt, dennoch hat Sturm Graz die Tür zur UEFA Europa League mit einem 3:1-Auswärtssieg bei NS Mura am Donnerstag weit aufgestoßen. Einzig ein Energieabfall in der Schlussphase, der Sloweniens Meister noch einige Chancen eröffnete, war zu bekritteln. Für das Play-off-Rückspiel kommenden Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) in Graz forderte Sturm-Trainer Christian Ilzer eine ambitionierte Vorstellung.

„Wenn wir glauben, wir können etwas verwalten in Graz, dann wird das der falsche Weg sein“, sagte Ilzer. „Wir müssen genauso initiativ und aktiv versuchen, unser Spiel vor unseren Fans durchzuziehen.“ Mura sei definitiv noch nicht geschlagen. „Aber wir haben gesehen, wenn wir unser Spiel auf den Platz bringen, haben wir sehr gute Chancen, dass wir dann auch als Duellsieger vom Platz gehen.“

Die Europa League würde etwas namhaftere Gruppengegner als die neu eingeführte Europa Conference League bringen – und mit 3,63 Millionen Euro gegenüber 2,94 Millionen auch etwas mehr Startgeld in die Kassen spülen.

Gute Ausganslage für Sturm und Rapid

Sturm Graz und Rapid haben sich in der Europa League gute Ausgangspositionen für ihre Rückspiele gesichert.

Vielversprechendes Europacup-Comeback

Sturms Europacup-Comeback in Murska Sobota verlief jedenfalls vielversprechend. „Die letzten Jahre interessieren mich überhaupt nicht, das war vor unserer Zeit“, sagte Ilzer. „Wir hatten im letzten Sommer einen Neustart. Wir wissen, welche Qualitäten in uns stecken, wir haben viel Zuversicht und Selbstvertrauen.“

In der Bundesliga ist Sturm als Tabellenzweiter erster Jäger von Serienmeister Red Bull Salzburg. Saisonübergreifend haben die Grazer acht der vergangenen neun Pflichtspiele gewonnen. In den jüngsten vier Partien gelangen Kelvin Yeboah und Co. nicht weniger als 13 Treffer. „Wir haben das Gefühl bekommen in den ersten Runden unserer Meisterschaft, dass wir fähig sind, Tore zu machen“, so Ilzer. „Es ist aber wichtig, dass man bei sich bleibt.“

Mura als „Katze mit sieben Leben“

Eine Unachtsamkeit im Umschaltverhalten ermöglichte Mura im Mur-Duell, dem entgegen der UEFA-Vorgaben auch einige Sturm-Fans beiwohnten, nämlich die frühe Führung. „Wir wissen, welche fußballerische und läuferische Qualität, welche guten Einzelspieler in dieser Mannschaft stehen“, warnte Ilzer vor den Slowenen.

Sturm-Trainer Christian Ilzer
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Für Trainer Christian Ilzer hat Sturm das Ticket für die Europa-League-Gruppenphase noch nicht gelöst

Mura sei wie eine Katze, habe er seinem Team bereits vor dem ersten Nachbarschaftsduell gesagt. „Die hat sieben Leben, diese Mannschaft. Sie spielt immer genau das, was sie braucht in einem Spiel. Sie können auch in den richtigen Momenten das Tempo enorm anziehen.“ Das hätte man in den letzten 20 Minuten, als die eigene Intensität nachließ, spüren müssen. „Eine gute Erfahrung für das Rückspiel.“

„Müssen konsequent bleiben bis zum Ende“

Jörg Siebenhandl musste noch einige Male eingreifen, mit der Darbietung war er daher auch nur bedingt zufrieden. „Wir müssen konsequent bleiben bis zum Ende“, so der Tormann. „Es ist eine gute Ausgangslage – aber es ist noch nichts gewonnen.“ Vorerst stehe das Bundesliga-Spiel am Sonntag gegen die Wiener Austria im Vordergrund, ergänzte Torschütze Jakob Jantscher. „Dann am Donnerstag erwarten uns sicher noch einmal sehr harte 90 Minuten. Aber wir werden alles daran legen, eine Runde weiterzukommen.“

Sturm stünde damit zum ersten Mal seit 2011 in der Gruppenphase der Europa League. Jantscher war mit den „Blackies“ bereits 2009 dort vertreten. Kapitän Stefan Hierländer verwies auf Europacup-Erfolge in der Vergangenheit. „Jeder, der die Geschichte von SK Sturm kennt, will als Spieler diese internationalen Spiele erleben. Das ist in der Euro League noch einmal eine Stufe höher als in der Conference League. Wir gehen natürlich aufs Maximum – und das ist die Euro League.“