Felix Grossschartner (AUT – Bora – Hansgrohe)
BORA – hansgrohe/Bettiniphoto
Vuelta

Großschartner verpasst knapp Sensation

Felix Großschartner hat am Freitag bei der Vuelta knapp eine Sensation verpasst. Der Oberösterreicher belegte auf der siebenten Etappe von Gandia nach Balcon de Alicante über 152 km den siebenten Platz und hätte beinahe die Gesamtführung übernommen. Primoz Roglic verteidigte das Rote Trikot als 16. allerdings noch. Der slowenische Olympiasieger im Einzelzeitfahren rettete acht Sekunden Vorsprung ins Ziel.

Den Tagessieg bei der Bergankunft sicherte sich der Australier Michael Storer (Team DSM) in 4:10:13 Stunden vor dem Spanier Carlos Verona (+0:21 Sekunden) und dem Russen Pawel Siwakow (0:59). Bora-Profi Großschartner erreichte das Ziel mit 1:32 Minuten Rückstand. Roglic, Gesamtsieger von 2019 und 2020, lag 3:33 Minuten zurück.

In seiner siebenten dreiwöchigen Rundfahrt und der dritten Vuelta blieb dem Marchtrenker Großschartner, der im Vorjahr einmal Etappenzweiter war, ein seltenes Erfolgserlebnis knapp versagt. Sein Bora-Teamkollege Lukas Pöstlberger hatte 2017 das Rosa Trikot des Giro d’Italia erobert. Der 27-jährige Großschartner fährt seit 2018 für das deutsche Bora-Team, er hat heuer schon eine Etappe der Tour of the Alps gewonnen und war 2019 Gesamtsieger der zur WorldTour zählenden Türkei-Rundfahrt.

Großschartner schnappt sich beinahe Rotes Trikot

Der Oberösterreicher Felix Großschartner belegte auf der siebenten Etappe von Gandia nach Balcon de Alicante über 152 km den siebenten Platz und hätte beinahe die Gesamtführung übernommen. Primoz Roglic verteidigte das Rote Trikot als 16. allerdings noch.

Roglic hatte Hilfe nötig

Großschartner kam nach dem 8,7 Kilometer langen Schlussanstieg mit 1:32 Minuten Rückstand auf Solosieger Michael Storer (AUS/Team DSM) ins Ziel, in der Gesamtwertung hat er nur den Vorjahreszweiten der Tour de France vor sich. Vor dem Start hatte der Oberösterreicher einen Rückstand von 2:09 Minuten aufgewiesen, in einer Ausreißergruppe vor Roglic hatte er auf dem Teilstück mit sechs Bergwertungen bis kurz vor dem Ziel den großen Coup in Reichweite.

Doch der Zeitfahr-Olympiasieger von Tokio erhielt im Finish auch fremde Hilfe durch den Briten Adam Yates, machte auf den letzten drei Kilometern mehr als die nötigen eineinhalb Minuten auf den Profi des Österreichischen Radsportverbandes (ÖRV) gut und nimmt die Flachetappe am Samstag als Spitzenreiter in Angriff.

Großschartner ist „ein bisschen enttäuscht“

„Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen enttäuscht. Das war meine Chance, ins Rote Trikot zu fahren. Aber am Ende glaube ich, dass wir ein bisschen zu lange gepokert haben. Wir müssen das akzeptieren“, sagte der starke Kletterer, strich aber auch das Positive hervor. „Ich bin jetzt Zweiter in der Gesamtwertung, und nach der ersten Bergankunft hätte das sicher keiner gedacht, und so muss ich ziemlich zufrieden sein.“

Valverde muss verletzt aufgeben

Schlechter erging es dem Spanier Alejandro Valverde, der seine wohl letzte Vuelta nach einem Sturz in einer Abfahrt aufgeben musste. Der 41-Jährige hatte nach einem Vorderraddefekt noch Glück, dass er einen steilen Abhang nicht weit hinabstürzte, die Etappe vermochte er aber nicht zu beenden.

Unterstützt von Teamkollegen fuhr der Gesamtsieger von 2009 und zwölffache Etappengewinner noch kurze Zeit weiter, musste aber schließlich unter Tränen vom Rad gehoben werden. Der Weltmeister von Innsbruck 2018 war Gesamtvierter und hatte kurz vor dem Unfall mit seinen Movistar-Kollegen eine Attacke gestartet.

76. Vuelta a Espana

Siebente Etappe

Gandia - Balcon de Alicante (152 km/BAK):
1. Michael Storer AUS 4:10:13
2. Carlos Verona ESP + 0:21
3. Pawel Siwakow RUS 0:59
4. Sepp Kuss USA 1:16
5. Jack Haig AUS 1:24
6. Romain Bardet FRA 1:32
7. Felix Großschartner AUT -"-
8. Andreas Kron DEN 1:37
9. Steff Cras BEL 2:17
10. Jan Polanc SLO 2:29
16. Primoz Roglic SLO 3:33
96. Patrick Gamper AUT 26:29
102. Tobias Bayer AUT -"-

Gesamtwertung

Stand nach sieben von 21 Etappen:
1. Primoz Roglic SLO 25:18:35
2. Felix Großschartner AUT + 0:08
3. Enric Mas ESP 0:25
4. Miguel Angel Lopez COL 0:36
5. Jan Polanc SLO 0:38
6. Egan Bernal COL 0:41
7. Jack Haig AUS 0:57
8. Sepp Kuss USA 0:59
9. Alexander Wlasow RUS 1:06
10. Adam Yates GBR 1:22
53. Tobias Bayer AUT 25:34
147. Patrick Gamper AUT 53:04

Etappenplan

14.8. 1. Etappe Burgos (7,1 km/EZF)
15.8. 2. Etappe Caleruega - Burgos (166,7 km)
16.8. 3. Etappe Santo Domingo de Silos - Picon Blanco (202,8 km/BAK)
17.8.. 4. Etappe El Burgo de Osma - Molina de Aragon (163,9 km)
18.8. 5. Etappe Tarancon - Albacete (184,4 km)
19.8. 6. Etappe Requena - Alto de la Montana de Cullera (158,3 km/BAK)
20.8. 7. Etappe Gandia - Balcon de Alicante (152 km/BAK)
21.8. 8. Etappe Santa Pola - La Manga del Mar Menor (173,7 km)
22.8. 9. Etappe Puerto Lumbreras - Alto de Velefique (188 km/BAK)
23.8. Ruhetag
24.8. 10.Etappe Roquetas de Mar - Rincon de la Victoria (189 km)
25.8. 11.Etappe Antequera - Valdepenas de Jaen (133,6 km)
26.8. 12.Etappe Jaen - Cordoba (175 km)
27.8. 13.Etappe Belmez - Villanueva de la Serena (203,7 km)
28.8. 14.Etappe Don Benito - Pico Villuercas (165,7 km/BAK)
29.8. 15.Etappe Navalmoral de la Mata - El Barraco (197,5 km)
30.8. Ruhetag
31.8. 16.Etappe Laredo - Santa Cruz de Bezana (180 km)
1.9. 17.Etappe Unquera - Lagos de Covadonga (185,8 km/BAK)
2.9. 18.Etappe Salas - Altu d'El Gamoniteiru (162,6 km/BAK)
3.9. 19.Etappe Tapia - Monforte de Lemos (191,2 km)
4.9. 20.Etappe Sanxenxo - Mos (202,2 km)
5.9. 21.Etappe Padron - Santiago de Compostela (33,8 km/EZF)

BAK = Bergankunft
EZF = Einzelzeitfahren

Gesamtdistanz: 3.417 km