Den Tagessieg bei der Bergankunft sicherte sich der Australier Michael Storer (Team DSM) in 4:10:13 Stunden vor dem Spanier Carlos Verona (+0:21 Sekunden) und dem Russen Pawel Siwakow (0:59). Bora-Profi Großschartner erreichte das Ziel mit 1:32 Minuten Rückstand. Roglic, Gesamtsieger von 2019 und 2020, lag 3:33 Minuten zurück.
In seiner siebenten dreiwöchigen Rundfahrt und der dritten Vuelta blieb dem Marchtrenker Großschartner, der im Vorjahr einmal Etappenzweiter war, ein seltenes Erfolgserlebnis knapp versagt. Sein Bora-Teamkollege Lukas Pöstlberger hatte 2017 das Rosa Trikot des Giro d’Italia erobert. Der 27-jährige Großschartner fährt seit 2018 für das deutsche Bora-Team, er hat heuer schon eine Etappe der Tour of the Alps gewonnen und war 2019 Gesamtsieger der zur WorldTour zählenden Türkei-Rundfahrt.
Großschartner schnappt sich beinahe Rotes Trikot
Der Oberösterreicher Felix Großschartner belegte auf der siebenten Etappe von Gandia nach Balcon de Alicante über 152 km den siebenten Platz und hätte beinahe die Gesamtführung übernommen. Primoz Roglic verteidigte das Rote Trikot als 16. allerdings noch.
Roglic hatte Hilfe nötig
Großschartner kam nach dem 8,7 Kilometer langen Schlussanstieg mit 1:32 Minuten Rückstand auf Solosieger Michael Storer (AUS/Team DSM) ins Ziel, in der Gesamtwertung hat er nur den Vorjahreszweiten der Tour de France vor sich. Vor dem Start hatte der Oberösterreicher einen Rückstand von 2:09 Minuten aufgewiesen, in einer Ausreißergruppe vor Roglic hatte er auf dem Teilstück mit sechs Bergwertungen bis kurz vor dem Ziel den großen Coup in Reichweite.
Doch der Zeitfahr-Olympiasieger von Tokio erhielt im Finish auch fremde Hilfe durch den Briten Adam Yates, machte auf den letzten drei Kilometern mehr als die nötigen eineinhalb Minuten auf den Profi des Österreichischen Radsportverbandes (ÖRV) gut und nimmt die Flachetappe am Samstag als Spitzenreiter in Angriff.
Großschartner ist „ein bisschen enttäuscht“
„Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen enttäuscht. Das war meine Chance, ins Rote Trikot zu fahren. Aber am Ende glaube ich, dass wir ein bisschen zu lange gepokert haben. Wir müssen das akzeptieren“, sagte der starke Kletterer, strich aber auch das Positive hervor. „Ich bin jetzt Zweiter in der Gesamtwertung, und nach der ersten Bergankunft hätte das sicher keiner gedacht, und so muss ich ziemlich zufrieden sein.“
Valverde muss verletzt aufgeben
Schlechter erging es dem Spanier Alejandro Valverde, der seine wohl letzte Vuelta nach einem Sturz in einer Abfahrt aufgeben musste. Der 41-Jährige hatte nach einem Vorderraddefekt noch Glück, dass er einen steilen Abhang nicht weit hinabstürzte, die Etappe vermochte er aber nicht zu beenden.
Unterstützt von Teamkollegen fuhr der Gesamtsieger von 2009 und zwölffache Etappengewinner noch kurze Zeit weiter, musste aber schließlich unter Tränen vom Rad gehoben werden. Der Weltmeister von Innsbruck 2018 war Gesamtvierter und hatte kurz vor dem Unfall mit seinen Movistar-Kollegen eine Attacke gestartet.