Marco Djuricin (FK Austria Wien) und Alexander Prass (Sturm Graz)
APA/Erwin Scheriau
Bundesliga

Austria bringt Sturm aus dem Tritt

Nach bewerbsübergreifend vier Siegen in Folge hat der SK Sturm Graz am Sonntag in der Admiral Bundesliga wieder einmal Punkte abgeben müssen. Die Wiener Austria holte beim ersten Verfolger von Meister und Tabellenführer Salzburg ein gerechtes 2:2-Remis. Für die Steirer war es überhaupt das erste Unentschieden in dieser Saison. Die Wiener bleiben in der Bundesliga weiter sieglos und liegen nach fünf Runden nun auf dem letzten Platz.

Marco Djuricin traf gegen seinen Ex-Verein per Elfmeter zur Führung für die Gäste (19.), erst in der zweiten Hälfte konnte Sturm durch einen sehenswerten Treffer von Manprit Sarkaria kurz nach der Pause ausgleichen (47.) – auch der Offensivspieler traf gegen seinen Ex-Club. Kelvin Yeboah brachte die Grazer vier Minuten später in Führung (51.), doch Djuricin sorgte mit dem Ausgleich für eine Punkteteilung (69.).

Sturm ist mit drei Zählern Vorsprung auf seine ersten Verfolger weiter gesicherter Zweiter, auf den bisher makellosen Tabellenführer und Meister Salzburg fehlen aber bereits fünf Punkte. Die Austria hält vor dem Wiener Derby gegen Rapid als Schlusslicht bei nun drei Punkten.

Austria holt Remis bei Sturm

Die Austria holt ein 2:2-Auswärtsremis gegen Sturm. Beide Tore für die Wiener erzielt Marco Djuricin (19./Elfmeter, 69.), für die Hausherren trafen Manprit Sarkaria (47.) und Kelvin Yeboah (51.).

Austria geht in Führung

Gegen seine üblichen Gepflogenheiten hatte sich Sturm-Coach Christian Ilzer gegenüber dem Hinspiel des Europa-League-Play-off bei NS Mura (3:1) zu fünf Rotationen entschlossen, drei davon betrafen die Abwehr. Neben David Affengruber verteidigten somit Alexander Prass, Niklas Geyrhofer und Lukas Jäger. Dazu kamen in der Mittelfeldraute Andreas Kuen und der Ex-Austrianer Sakaria. In der ersten Hälfte schien das dann allerdings ein Zuviel an Änderungen zu sein.

Denn die Austria begann in einem allgemein guten Spiel aggressiv und brachte die Defensivabteilung des Gegners in dieser Phase mehrere Male in Probleme. Eine entscheidende Rolle vor dem Seitenwechsel spielte der Video Assistant Referee (VAR), gleich einmal in der vierten Minute. Nach einem Tor nach einem Slalomlauf durch die Sturm-Abwehr von Vesel Demaku wurde zunächst auf eine Abseitsstellung von Djuricin gecheckt, letztlich aber auf Foul von Demaku im Spielaufbau entschieden.

Eine Viertelstunde später klappte es mit der Führung der Gäste. Nach einem Foul an der Strafraumgrenze von Kuen an Manfred Fischer schritt Schiedsrichter Sebastian Gishamer erneut zum Monitor und entschied auf Strafstoß, Djuricin traf mit rechts platziert ins linke untere Eck. In der Folge übernahm Sturm nach und nach das Kommando. Die jedoch bloß einzige nennenswerte Chance der Grazer vor gut 12.500 Zuschauern vor der Pause war ein von Benedikt Pichler vor der Linie abgeblockter Affengruber-Schuss.

Doppelschlag von Sturm reicht nicht aus

Beide Teams kamen unverändert aus der Pause, Austria-Coach Manfred Schmid vertraute also weiter seiner zu zuletzt mit Pichler nur an einer Stelle veränderten Formation. Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischte aber eindeutig Sturm mit einem Doppelschlag binnen vier Minuten. Zunächst traf Ex-Austrianer Sarkaria aus gut 20 Metern mit links sehenswert ins linke Kreuzeck, der Treffer hielt einem VAR-Check stand. Danach traf Kelvin Yeboah für die Heimischen mit links (51.).

Sturm drängte fortan auf eine frühe Entscheidung, fand einige gute Chancen vor. Die Austria bewies aber ihre in diesem Match erbrachte Leistungssteigerung gegenüber zuletzt mit dem Ausgleich. Djuricin leitete die Aktion selbst ein und zirkelte den Ball aus etwa 20 Metern halbhoch links in die Maschen. Danach witterten beide Teams die Chance auf einen Dreipunkter, die vielleicht beste Möglichkeit vereitelte Austrias Eric Martel, indem er einen Schuss von Otar Kiteshvili gefährlich nah am Kreuzeck vorbei abfälschte.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Wir haben ein aufregendes, in der zweiten Halbzeit auch spektakuläres Fußballspiel gesehen. Wir haben in der Pause die richtigen Knöpfe gedrückt und das Spiel gedreht, hätten aber das 3:1 machen müssen. In der Schlussphase gab es dann Chancen auf beiden Seiten. Aufgrund der ersten Halbzeit müssen wir aber den einen Punkt annehmen. Die Austria war ein sehr guter, aggressiver Gegner, und wir mussten viel aufwenden, um die Partie zu drehen.“

Manfred Schmid (Austria-Trainer): „Es war ein sehr gutes Fußballspiel, das in der zweiten Halbzeit in beide Richtungen hätte kippen können. In den zwei Situationen nach der Halbzeit, die zu den Gegentoren geführt haben, waren wir nicht genug am Mann. Vor allem in der ersten Halbzeit hat der Matchplan gut gepasst, wir haben wichtige Ballgewinne und gute Umschaltsituationen gehabt. Es war die beste Leistung, seit ich bei der Austria bin. Meine Mannschaft hat Moral und die nötige körperliche Fitness.“

Admiral Bundesliga, fünfte Runde

Sonntag:

Sturm – Austria 2:2 (0:1)

Graz, Merkur Arena, 12.529 Zuschauer, SR Gishamer

Torfolge:
0:1 Djuricin (19./Foulelfmeter)
1:1 Sarkaria (47.)
2:1 Yeboah (51.)
2:2 Djuricin (69.)

Sturm: Siebenhandl – Jäger (82./Gazibegovic), Affengruber, Geyrhofer, Prass – Gorenc Stankovic (82./Niangbo) – Hierländer (75./Ljubic), Sarkaria, Kuen (75./Wüthrich) – Jantscher (65. Kiteishvili), Yeboah

Austria: Pentz – Teigl, Mühl, Handl, Suttner – Martel – Fischer, Fitz (84./Braunöder), Demaku – Pichler (67./Ohio), Djuricin (87./Huskovic)

Gelbe Karten: Stankovic, Kiteishvili bzw. Pichler, Martel, Handl

Die Besten: Affengruber, Stankovic, Yeboah bzw. Demaku, Fitz, Djuricin