Andreas Bruus (Bröndby) gegen Karim David Adeyemi (FC Red Bull Salzburg)
APA/Krugfoto
Champions League

Salzburg setzt auf Stürmerjuwel Adeyemi

Sieben Tore in sieben Pflichtspielen – darunter eines beim 2:1 im Play-off-Hinspiel der UEFA Champions League daheim gegen Bröndby IF: Salzburg setzt auch im entscheidenden Rückspiel um den Einzug in die „Königsklasse“ am Mittwoch (21.00 Uhr) in Dänemark auf Karim Adeyemi. Der 19-jährige Angreifer hat zuletzt noch einmal einen Schritt gemacht. Selbst eine Einberufung ins deutsche Nationalteam scheint nicht ausgeschlossen.

Der neue deutsche Teamchef Hansi Flick nominiert seinen ersten Kader am Donnerstag. Adeyemi war vom DFB zuletzt beobachtet worden. Er wäre der erste Spieler der Nachkriegszeit, dem aus der heimischen Liga der erstmalige Sprung ins deutsche Nationalteam gelingt. Doch eines nach dem anderen: Für den Youngster, vor drei Jahren aus Unterhaching nach Salzburg gewechselt, steht am Mittwoch vorerst die Qualifikation für die CL-Gruppenphase im Mittelpunkt.

„Wir sind auf eine äußerst aggressive Mannschaft eingestellt, die von ihren Fans frenetisch unterstützt wird“, betonte Adeyemi. „Da müssen wir kühlen Kopf bewahren und dürfen uns durch den Trubel nicht von unserem Matchplan abbringen lassen.“ Laut Clubangaben sind fast alle 23.400 Tickets vergriffen. Auswärtsfans aus Salzburg sind aufgrund der Coronavirus-Bestimmungen der UEFA in Kopenhagen nicht erlaubt.

Salzburg vor Rückspiel im CL-Play-off

Zum dritten Mal in Folge könnte sich Salzburg für die Champions League qualifizieren. Nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel gegen Bröndby reisen die Salzburger mit viel Selbstvertrauen nach Kopenhagen.

Bröndby im Heimspiel „sicher offensiver“

Im Hinspiel hatte Adeyemi mit einem überlegten Schuss ins Kreuzeck den 1:1-Ausgleich besorgt. Im eigenen Stadion erwartet er den dänischen Meister mit einer weniger auf Sicherheit bedachten Spielweise. „Sie werden, weil sie unbedingt gewinnen müssen, sicher offensiver antreten, als es in Salzburg der Fall war“, meinte der Hoffnungsträger. „Da wird es Räume für uns geben, die wir nutzen wollen.“ Und genau das ist seine Spezialität.

Jubel von Karim Adeyemi (Salzburg)
GEPA/Harald Steiner
Nach seinem Ausgleich im Hinspiel gegen Bröndby pushte Adeyemi seine Mannschaftskollegen nach vorn

Seine Geschwindigkeit ist außergewöhnlich, das hat Adeyemi in seiner Salzburg-Zeit mehrfach unter Beweis gestellt. Unter Jesse Marsch war er primär als „Edeljoker“ zum Einsatz gekommen, unter Nachfolger Matthias Jaissle ist er im Sturm die Nummer eins. Die Staffelübergabe hat bei den „Bullen“ damit wieder einmal funktioniert.

Adeyemi ist als Goalgetter auf den zu Leicester City verkauften Patson Daka gefolgt. Dass der Stürmer, mit Deutschland im Juni bereits U21-Europameister, seinen bis 2024 laufenden Vertrag in Salzburg erfüllt, scheint eine Fiktion. Vorerst will sich der Sohn eines Nigerianers und einer Rumänin aber nur mit seinem aktuellen Club beschäftigen. Salzburgs dritte Champions-League-Teilnahme in Folge und seine erste in einer Hauptrolle wäre ein weiterer Meilenstein.

Junuzovic weiterhin fraglich

Die Salzburger flogen Dienstagmittag nach Kopenhagen. Routinier Zlatko Junuzovic ist wegen seiner Wadenprobleme weiterhin fraglich. Der 33-Jährige trainierte am Montag aber ebenso voll mit der Mannschaft wie Mittelfeldmann Luka Sucic, der im Hinspiel gegen Bröndby einen Schlag auf den Fuß abbekommen hatte und daher am Samstag in der Liga gegen Austria Klagenfurt (3:1) pausierte. Auch Angreifer Junior Adamu, den zuletzt leichte muskuläre Probleme plagten, sollte zur Verfügung stehen.

„Unser Ziel war und bleibt, in die Gruppenphase einzuziehen. Aber wir wissen alle, dass in Kopenhagen noch ein ganz hartes Stück Arbeit auf uns wartet“, erklärte Jaissle. Man habe sich zu Hause eine „ordentliche Ausgangssituation erarbeitet, nicht mehr, aber auch nicht weniger“. Der Deutsche war von 2017 bis 2019 als Kotrainer beim Gegner tätig. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass uns bei Bröndby ein heißer Tanz erwartet, aber wir freuen uns darauf, sind bereit.“

Die Salzburger haben den dänischen Meister zusätzlich zum Videostudium zweimal beobachtet. Im Hinspiel hatten die Dänen nach positiven Coronavirus-Tests insgesamt sechs Akteure vorgeben müssen, sie sind nun wieder allesamt zurück. Bröndby ging auch ohne das Sextett dank Mikael Uhre in Salzburg früh in Führung. Der 26-Jährige traf bei der Generalprobe gegen Odense (2:2) im Doppelpack.