Denn bereits am Freitag (15.15 Uhr) wartet mit Belarus der zweite sehr starke Gegner, zum Abschluss am Sonntag (13.30 Uhr) geht es gegen den vermeintlichen Außenseiter Polen. Die Krux an der Geschichte: Nur der Sieger des Turniers ist im Februar beim olympischen Turnier in der chinesischen Hauptstadt dabei. Mit einer Niederlage zum Auftakt wäre die Tür zum Flugzeug Richtung Peking bereits mehr oder weniger zu. Österreich war zuletzt 2014 im russischen Sotschi beim Olympiaturnier dabei. Davor hatte man sich für die Spiele in Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah 2002 qualifiziert.
In der Ondrej-Nepela-Arena von Bratislava, wo Österreich bei der WM 2019 abgestiegen war, benötigt Baders Team einen ähnlichen Kraftakt wie bei der Qualifikation für Sotschi 2014. Damals setzten sich die Österreicher überraschend in einer Gruppe mit Deutschland, Italien und den Niederlanden durch. Beim Turnier in Russland, dem bis dato letzten, für das die National Hockey League (NHL) pausierte, überstand die Auswahl des Österreichischen Eishockeyverbands (ÖEHV) rund um Thomas Vanek zwar die Vorrunde, schied aber in der Qualifikation für das Viertelfinale gegen Slowenien aus. Mehr als die 0:4-Schlappe gegen den Nachbarn blieb allerdings eine unglückliche Partynacht zwei Tage zuvor in Erinnerung.
ÖEHV-Team startet Olympiaquali
Österreichs Nationalteam trifft zum Auftakt der Qualifikation für Peking 2022 gleich auf den Favoriten Slowakei.
Kollektiv als Schlüssel zum Erfolg
Um im kommenden Jahr auf der olympischen Bühne wieder einen positiveren Eindruck zu hinterlassen, müssen die Österreicher in Bratislava vor allem in den zwei Anfangspartien gegen die Slowakei und Belarus nahezu perfekte Leistungen zeigen, um sich den Olympiatraum wieder zu erfüllen. Teamchef Bader geht zumindest selbstbewusst ins Turnier. „Wir haben ein Konzept, wie wir die Slowakei schlagen wollen. Wir müssen kämpferisch einen exzellenten Auftritt haben und wollen mit einem sehr starken Kollektiv das Glück auf unsere Seite ziehen“, sagte der Schweizer.
Die Mannschaft um Kapitän Thomas Raffl und Jungstar Marco Rossi hat sich am Wochenende in Wien mit zwei Siegen gegen Ungarn (7:5) und Italien (4:1) noch einmal Selbstvertrauen geholt. Der Wille, die Papierform Lügen zu strafen und es zu den Olympischen Spielen zu schaffen, ist jedenfals groß. „Wir müssen immer daran glauben, dass in einem Spiel immer alles möglich ist. Das Ziel ist, dass wir gewinnen. Wenn wir das schaffen, ist das sicher eine große Ehre“, meinte der 19-jährige Rossi, der sein erstes Turnier für das A-Team bestreitet.
Bader spürt die „Motivation und Entschlossenheit“ in der Mannschaft, betonte aber auch die Außenseiterrolle. Bei den Slowaken fehlen zwar Stars wie Zdeno Chara, Tomas Tatar, Andrej Sekera und Erik Cernak, mit Tampa Bay Lightning Stanley-Cup-Sieger, neun Spieler haben aber NHL-Erfahrung, der Rest kommt aus europäischen Topligen. Bei der diesjährigen Weltmeisterschaft im Frühjahr im lettischen Riga sind die Slowaken in ähnlicher Zusammensetzung erstmals seit 2013 wieder ins Viertelfinale vorgestoßen.
Rollen klar verteilt
Angeführt werden die Gastgeber von Peter Cehlarik, der als bester Stürmer der WM ausgezeichnet wurde, und Marek Hrivik, Scorerkönig der schwedischen SHL. „Dass die Big Boys fehlen, ist keine Überraschung“, sagte Bader. Aber die Slowakei ist dennoch „vom Spielermaterial her der große Favorit. Um sie zu schlagen, muss man einen sehr guten Tag haben. Das ist möglich“, sagte Österreichs Teamchef. Optimistisch stimmen ihn die gute Offensivleistung in den Testspielen, die Effizienz im Powerplay und die verbesserte Defensive im Match gegen Italien.
Gleich am nächsten Tag folgt das zweite Schlüsselspiel. Belarus war 14 Jahre lang A-Nation, ehe 2018 der Abstieg kam. In Bratislava wird eine eingespielte belarussische Mannschaft erwartet. 20 Spieler kommen aus der russischen Kontinentalen Hockeyliga (KHL), für viele die zweistärkste Liga der Welt, davon fast die Hälfte sowie Teamchef Craig Woodcroft von Dinamo Minsk. „Das ist primär eine KHL-Mannschaft, sie haben auch einige eingebürgerte Kanadier. Das ist zweiter Favorit“, sagte Bader.