Josef Pepo Puch (AUT)
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Paralympics

Puch reitet zu erster ÖPC-Medaille

Pepo Puch hat am Donnerstag bei den Paralympischen Spielen in Tokio die erste Medaille für das Österreichische Paralympische Comittee (ÖPC) geholt. Der Dressur-Reiter gewann in der Einzelwertung der Wettkampfklasse II auf Sailor’s Blue mit 73,441 Prozentpunkten Silber hinter dem Briten Lee Pearson auf Breezer (76,265). Bronze ging mit Georgia Wilson auf Sakura (72,765) ebenso an Großbritannien.

Für Puch, der bei einem Reitunfall 2008 eine Rückenmarksverletzung erlitten hatte, war es bereits die fünfte Medaille bei Paralympischen Spielen nach Gold (Kür) und Bronze (Einzelwertung) 2012 in London sowie Gold (Einzelwertung) und Silber (Kür) 2016 in Rio de Janeiro.

Sailor’s Blue kam für die Spiele wegen eines höheren Vollblutanteils als der zweite Kandidat Fürst Chili zum Zug. Wie Puch vor den Spielen erklärte, könne das Pferd so die Hitze besser verkraften. Während des Bewerbs hatte es in der japanischen Hauptstadt mehr als 30 Grad Celsius. Das Pferd hatte am Beginn des Programms gescheut, Puch musste es mit seinem ganzen Können wieder auf Linie bringen.

Silbermedaille für Dressurreiter Puch

Am zweiten Tag der Paralympics in Tokio hat es bereits die erste Medaille für Österreich gegeben: Der Dressurreiter Peppo Puch holte Silber.

„Freue mich, dass es mit der Medaille geklappt hat“

„Wir haben zum Glück sofort wieder eine Verbindung gefunden, und ich konnte ihn erfolgreich beruhigen“, erklärte der 55-jährige Puch. Mit einer Medaille hatte der ÖPC-Athlet wegen des Zwischenfalls da nicht mehr gerechnet, er bangte sogar um das Kür-Finale. „Dass es dann so ausgeht, ist natürlich wunderbar. Ich freue mich, dass es mit der Medaille geklappt hat.“

Puch hatte sich eine weitere Medaille für diese Spiele zum Ziel gesetzt und dieses Vorhaben nun schon bei der ersten Chance erreicht, eine weitere Gelegenheit bietet sich ihm in der Dressur-Kür am Montag (12.47 Uhr MESZ). Zuvor geht es noch in den Team-Bewerb. Neben Puch kommt noch ein Duo aus Bernd Brugger, Valentina Strobl und Julia Sciancalepore dafür in Frage.

Brugger und Strobl verpassen Quali für Kür

Brugger belegte in der Einzelwertung der Wettkampfklasse IV auf Bellagio 4 mit 66,903 Prozentpunkten den elften Platz unter 14 Startern. Er verpasste damit die Qualifikation für die Kür der Top Acht. Die Goldmedaille in dieser Klasse sicherte sich die Niederländerin Sanne Voets auf Demantur (76,585) vor dem Brasilianer Rodolpho Riskalla auf Don Henrico (74,659) und der Belgierin Manon Claeys auf San Dior 2 (72,853).

In der Wettkampfklasse V wurde Strobl auf Bequia Simba 13. bzw. Vorletzte. Auch sie ist damit wie Brugger nicht für die Kür qualifiziert. Gold in der Einzelwertung ging an Michele George auf Best of 8. Die Belgierin gewann mit 76,524 Prozentpunkten vor der Britin Sophie Wells auf Don Cara .M (74,405) und dem Niederländer Frank Hosmar auf Alphaville (73,405). Sciancalepore tritt am Freitag in der Einzelwertung der Wettkampfklasse I an.

Rückschlag für Gardos im Tischtennisturnier

Im Tischtennisturnier erlitt Krisztian Gardos einen Rückschlag. Der als Nummer fünf gesetzte Tiroler unterlag dem Gruppenfavoriten Mateo Boheas (FRA/4) mit 1:3. Dank des 3:0-Auftaktsieges in der Gruppenphase gegen den Südafrikaner Theo Cogill lebt aber die Chance auf den Viertelfinal-Einzug. Nur zwei Sätze lang konnte der Bronzemedaillengewinner von Rio de Janeiro 2016 mit dem Franzosen mithalten.

Krisztian Gardos (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Trotz Niederlage lebt für Gardos die Chance auf den Viertelfinal-Einzug

Dabei zeigte der Bruder von Robert Gardos viel Kämpferherz, machte im ersten Satz einen 1:5-Rückstand und ein 7:9 wett, wehrte einen Satzball ab und verwertete seinen zweiten zum 13:11. Im zweiten Set konnte der 46-Jährige erneut einen 0:4- und 7:9-Rückstand ausgleichen, vergab aber seinen Satzball und verlor mit 11:13. Die beiden folgenden Durchgänge waren dann eine klare Sache für Boheas, der mit 11:4 und 11:3 seinen 3:1-Erfolg und damit den Viertelfinal-Einzug fixierte.

Für Gardos, der an einer Hüftarthrose leidet, geht es nun am Freitag im direkten Duell gegen Carlos Carbinatti (BRA/26) um den zweiten Gruppenplatz, der ebenfalls ein Ticket für das Viertelfinale bringt. In Rio 2016 gewann Gardos knapp gegen den Brasilianer, der in der Weltrangliste auf Position 26 liegt. „Diesmal hoffentlich wieder“, sagte der Heeressportler mit einem Augenzwinkern.

Onea verpasst Finale über 100 m Brust

Bei den Schwimmern stieg Andreas Onea über 100 m Brust in die Spiele ein. In der Kategorie SB8 erreichte er unter 13 Athleten Platz zehn. Seine Zeit von 1:13,90 Sekunden war für den Finaleinzug um 1,74 Sekunden zu langsam. „Das ist brutal. Nicht im Finale dabei zu sein, tut schon weh“, sagte der 29-Jährige. In Rio hatte Onea über diese Distanz Bronze gewonnen, die Klasseneinteilungen änderten sich allerdings.

Andreas Onea (AUT)
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Onea verpasste über 100 m Brust das Finale

Andreas Ernhofer, am Mittwoch Finalachter über 50 m Brust, wurde in der Klasse S4 über 100 m Kraul unter 15 Aktiven in 1:38,49 Sekunden Elfter. Auf das Finale der Top Acht fehlten ihm 4,22 Sekunden.