Zlatko Junuzovic (RBS)
GEPA/Claus Birch
Champions League

Für Salzburg ist „sicher alles möglich“

Die Auslosung der UEFA-Champions-League-Gruppenphase hat für den FC Salzburg am Donnerstag Duelle gegen den französischen Meister Lille, den FC Sevilla und den VfL Wolfsburg gebracht. Zwar ist in Gruppe G kein Club aus Europas Topriege dabei, die „Bullen“ gehen aber mit großem Respekt und mit der Hoffnung, erstmals im dritten Anlauf das Achtelfinale in der Königsklasse zu erreichen, an die Aufgabe heran. „Das ist eine sehr interessante Gruppe, da ist sicher alles möglich“, sagte etwa Routinier Zlatko Junuzovic.

Lille ließ in der vergangenen Ligue-1-Saison sensationell Paris Saint-Germain hinter sich, der FC Sevilla beendete die spanische Liga 2020/21 als Vierter. Auch Wolfsburg wurde zuletzt in Deutschland Vierter. Bei den Deutschen steht Ex-Salzburg-Spieler Xaver Schlager unter Vertrag. Für Salzburg ist es die dritte Teilnahme an der Königsklasse, bisher war immer nach der Gruppenphase Endstation. Die Top Zwei der Gruppe steigen ins Achtelfinale auf.

Trainer Matthias Jaissle zeigte sich mit dem Los nicht unzufrieden. „Die ganz großen Namen sind nicht dabei, aber vor den Gegnern ist großer Respekt da. Wir wollen uns mit den Besten messen, und dazu haben wir jetzt die Möglichkeit. Ich freue mich auf die Spiele“, so der Deutsche. Den Aufstieg in die K.-o.-Phase wurde von Jaissle zumindest öffentlich nicht als Ziel ausgegeben. „Unser Anspruch ist es, dass wir diese Topmannschaften ärgern wollen“, sagte der 33-Jährige.

Salzburg bleibt „Hammergruppe“ erspart

Der FC Salzburg hat in der Champions-League-Gruppenphase Lille, Sevilla und Wolfsburg als Gegner zugelost bekommen. In einer ausgeglichenen Gruppe haben die „Bullen“ ihr erstes CL-Achtelfinale als Ziel.

„Sevilla ist der Gruppenfavorit“

Ähnlich äußerte sich Zlatko Junuzovic: „Wir wissen um unsere Stärke, aber auch, was uns erwartet. Mit unserer Qualität und Energie ist auf jeden Fall etwas zu holen.“ Sollte der heimische Serienchampion die Gruppe unter den Top Zwei abschließen, wäre er der erste österreichische Club seit Sturm Graz 2000/2001, der in der Champions League überwintert.

So weit wollte Salzburgs Sportchef Christoph Freund aber noch gar nicht denken. „Es sind zwar nicht die ganz großen Namen dabei, doch wir spielen gegen den aktuellen französischen Meister. Der FC Sevilla ist eine internationale Topmannschaft, und Wolfsburg ein starker Bundesligist“, sagte Freund und wies darauf hin, dass Wolfsburg und Sevilla ihre Ligen anführen – allerdings sind jeweils erst zwei Runden gespielt.

Sevilla befand sich in der letzten Saison lange im Titelrennen und verlor erst im Finish den Anschluss. Betreut werden die Andalusier vom früheren spanischen Teamchef und Ex-Real-Madrid-Coach Julen Lopetegui, zu den prominentesten Spielern zählen Ivan Rakitic und Thomas Delaney. „Für mich ist Sevilla der Gruppenfavorit“, sagte Freund. Salzburg-Verteidiger Maximilian Wöber brachte es 2019 auf sieben Ligapartien für den FC Sevilla.

Wiedersehen mit „Aushängeschild“ Schlager

Aus Topf eins kam der französische Meister Lille, der im Sommer einige seiner besten Spieler der Vorsaison wie Boubakary Soumare (Leicester City/20 Millionen Euro) und Mike Maignan (AC Milan/13 Mio.) verkaufte. Trainer Christophe Galtier wechselte zu Nizza und wurde durch Jocelyn Gourvennec ersetzt. Nach drei Runden liegt Lille in der Liga mit zwei Punkten nur an der 17. Stelle.

Wolfsburg hingegen startete mit zwei Siegen in die Meisterschaft. Aktueller Coach ist Mark van Bommel, der den zu Eintracht Frankfurt abgewanderten Oliver Glasner ersetzte. Als Stammspieler bei den „Wölfen“ ist Schlager gesetzt. „Das ist eine spezielle Geschichte. Er ist ein Junge von uns, ein cooler Typ. Er ist eines unserer Aushängeschilder, wie bei uns Talente ausgebildet werden“, sagte Freund über den ÖFB-Teamspieler.

Xaver Schlager (Wolfsburg)
GEPA/Hans Oberlaender
Nach seiner Ausbildung in Salzburg wechselte ÖFB-Teamspieler Xaver Schlager im Sommer 2019 zu Wolfsburg

Mit Pavao Pervan steht bei Wolfsburg auch ein zweiter Österreicher unter Vertrag. Der Ex-LASK-Goalie ist aber nur Ersatz, weil es an Kapitän Koen Casteels kein Vorbeikommen gibt. Der Belgier sprach nach der Auslosung von „einer guten Gruppe für uns. Wir haben von der Papierform her nicht die allerschwersten Gegner erwischt und die Chance, weiterzukommen, ist gegen diese Mannschaften vermutlich etwas größer als in anderen Gruppen. Nichtsdestotrotz werden uns gegen Lille, Sevilla und Salzburg schwierige Spiele erwarten und wir müssen Topleistungen abrufen, um gegen diese Teams zu bestehen“, meinte Casteels.

Gruppe A:
Manchester City
Paris Saint-Germain
RB Leipzig (Sabitzer, Laimer)
Club Brügge
Gruppe B:
Atletico Madrid
Liverpool FC
FC Porto
AC Milan
Gruppe C:
Sporting Lissabon
Borussia Dortmund
Ajax Amsterdam
Besiktas Istanbul
Gruppe D:
Inter Mailand (Lazaro)
Real Madrid (Alaba)
Schachtar Donezk
Sheriff Tiraspol
Gruppe E:
Bayern München
FC Barcelona (Demir)
Benfica Lissabon
Dynamo Kiew
Gruppe F:
Villarreal
Manchester United
Atalanta Bergamo
Young Boys Bern
Gruppe G:
OSC Lille
FC Sevilla
FC Salzburg
VfL Wolfsburg (X. Schlager, Pervan)
Gruppe H:
Chelsea
Juventus Turin
Zenit St. Petersburg
Malmö FF