Bundesliga

Klagenfurt trotzt WSG, Rot und Hagel

Aufsteiger Austria Klagenfurt hat in der sechsten Runde unter ungewöhnlichen Umständen seinen zweiten Sieg in der Admiral Bundesliga gefeiert. Die Kärntner trotzten am Samstag daheim gegen die WSG Tirol nicht nur einem Rückstand und einem Ausschluss, sondern auch einer Spielunterbrechung aufgrund eines Hagelsturms von über eineinhalb Stunden und setzten sich am Ende mit 2:1 (2:1) durch.

Noch bei Sonnenschein angepfiffen, musste die Partie im Wörthersee Stadion nach 19 gespielten Minuten beim Stand von 0:0 abgebrochen werden, nachdem ein schweres Gewitter über Klagenfurt inklusive Hagel eine Fortsetzung des Spiels unmöglich gemacht hatte. Schiedsrichter Josef Spurny schickte die Spieler in die Kabine, die 3.681 Zuschauer flüchteten ebenfalls ins Trockene. Nachdem sich das Wetter gebessert hatte, entschied man sich nach 1:40 Stunden Pause dazu, die Partie fortzusetzen.

Nach Wiederanpfiff ging Tirol durch Giacomo Vrioni in Führung (23.), Patrick Greil (36.) und Turgay Gemicibasi per Elfmeter (45.+4) drehten aber noch vor der Pause das Spiel zugunsten der Mannschaft von Trainer Peter Pacult. Nach dem Ausschluss von Torhüter Philipp Menzel wegen einer Notbremse retteten zehn Klagenfurter den Sieg letztlich aber souverän über die Zeit. Die Kärntner schoben sich mit dem Sieg nach insgesamt 3:35 Stunden vorerst auf Rang vier vor, die Wattener mussten nach fünf Unentschieden ihre erste Niederlage einstecken.

Hagel und starker Regen während der Bundesligapartie Austria Klagenfurt gegen WSG Tirol
APA/Gert Eggenberger
Nach 20 Minuten machte der Rasen im Klagenfurter Stadion dem namensgebenden Wörthersee alle Ehre

WSG mit optimalem Neustart

Beim Anpfiff der Partie um 17.00 Uhr deutete noch nicht viel darauf hin, dass in Klagenfurt Überstunden anstehen würden. Noch bei schönem Wetter jubelten auch die Kärntner Fans erstmals, allerdings verfrüht. Ein Tor von Tim Maciejewski (6.) wurde nach VAR-Überprüfung aberkannt, weil Vorlagengeber Markus Pink im Abseits gestanden war. Kurz darauf änderte sich das Wetter schlagartig. Ein heftiger Wolkenbruch inklusive Hagel ließen ein reguläres Spiel nicht mehr zu, Spurny pfiff ab.

Als es nach 100-minütiger Pause weiterging, waren die Heimischen zunächst komplett von der Rolle. Vier Minuten nach Wiederanpfiff rutschte Alex Timossi Andersson aus, den Konter schloss Vrioni nach idealer Hereingabe von Anselm zur Führung der Tiroler ab. In den nächsten drei Minuten folgten drei weitere hochwertige WSG-Chancen: Anselm scheiterte an Torhüter Menzel (24.) und verzog knapp (25.), Raffael Behounek köpfelte an die Latte (26.).

Turbulente erste Hälfte

Die Partie zwischen Austria Klagenfurt und WSG Tirol im Wörthersee-Stadion musste wegen Starkregens und Hagels unterbrochen werden. Nach hundert Minuten konnte fortgesetzt werden. Das Geschehen der überlangen ersten Hälfte ist hier in einer Zusammenfassung zu sehen.

Austria dreht Partie

Fast aus dem Nichts kam der Aufsteiger aber zurück ins Spiel. Greil jagte den Ball nach Vorarbeit von Timossi Andersson zum Ausgleich unter die Latte (36.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gelang den Klagenfurtern sogar noch die Führung. Nach Foul von Maxime Awoudja an Greil und Intervention des Videoschiedsrichters verwertete Turgay Gemicibasi den fälligen Elfmeter zum 2:1 (45.+4).

Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit wurde es aber wieder bitter für die Austria. Torhüter Menzel stoppte mit einem Foul außerhalb des Strafraums den durchgebrochenen Vrioni, musste mit Rot vom Platz und wurde durch Lennart Moser ersetzt. Es war die fünfte Rote Karte der Klagenfurter im sechsten Saisonspiel. Doch die dezimierte Mannschaft von Peter Pacult verteidigte sich geschickt. Tirol war natürlich klar spielbestimmend, hochkarätige Chancen ließen die Kärntner aber nicht zu. Am gefährlichsten war ein Kopfball von Fabian Koch (76.).

Stimmen zum Spiel:

Peter Pacult (Trainer Klagenfurt): „Nach der Regenpause sind wir nicht so ins Spiel gekommen, da mussten wir froh sein, dass Wattens nur 1:0 geführt hat. Nach der Roten Karte war viel Laufarbeit angesagt, wir standen hinten konsequent und ließen nicht eine einzige Torchance zu. Wir haben super verteidigt und hervorragend gearbeitet, um den 2:1-Vorsprung über die Zeit zu bringen“.

Zur neuerlich langen Nachspielzeit: „Wenn es bei uns so weitergeht, werden wir am Ende um ein Spiel mehr als die anderen haben.“

Thomas Silberberger (Trainer Tirol): „Ein verrückter Tag mit einem verrückten Ende aus unserer Sicht. Viel besser wie wir in der ersten Hälfte gespielt haben, kann man auswärts nicht spielen. Wir haben das Spiel jederzeit beherrscht, uns aber durch individuelle Fehler einen Rückstand eingehandelt. Nach der Roten Karte haben wir alles probiert, aber nichts erreicht. Wir sind selbst schuld, dass wir verloren haben.“

Admiral Bundesliga, sechste Runde

Samstag:

Klagenfurt – WSG Tirol 2:1 (2:1)

Klagenfurt, Wörthersee Stadion, 3.681, SR Spurny

Torfolge:
0:1 Vrioni (23.)
1:1 Greil (36.)
2:1 Gemicibasi (45.+4/Elfmeter)

Austria Klagenfurt: Menzel – Blauensteiner, Mahrer, N. Wimmer, Jaritz – Gemicibasi, Cvetko (90./Saravanja), Timossi Andersson (86./Rieder), Greil, Maciejewski (54./Moser) – Pink

WSG: Ozegovic – Koch, Behounek, Awoudja, Klassen (83./Andric) – Rogelj (72./Ranacher), Petsos, Müller (72./Wallner), Blume (83./Naschberger) – Vrioni, Anselm

Rote Karte: Menzel (50./Notbremse)

Gelbe Karten: Rieder bzw. Petsos, Awoudja

Die Besten: Greil, Wimmer, Mahrer, Cvetko bzw. Petsos, Anselm, Vrioni

Anmerkung: Das Spiel wurde wegen eines Wolkenbruchs in der 19. Minute unterbrochen und nach einer Pause von rund 1:40 Stunden fortgesetzt.