Ercan Kara (Rapid) und Markus Suttner (Austria)
GEPA/Walter Luger
Bundesliga

Wiener Derby endet ohne Sieger

Das 333. Wiener Derby zwischen Austria und Rapid hat am Sonntag in der sechsten Runde der Admiral Bundesliga wie so oft in jüngerer Vergangenheit keinen Sieger gebracht. Die beiden Erzrivalen teilten sich nach Treffern von Lukas Mühl und Marco Grüll in der Generali Arena mit einem 1:1 (1:0) die Punkte. Der Zähler freute aber weder die „Veilchen“ aus Favoriten noch die Hütteldorfer.

Mühl hatte die Austria vor 11.035 Zuschauern in der Generali Arena in der 33. Minute in Führung gebracht. Die Hoffnung der violetten Fans auf den ersten Sieg im sechsten Spiel erfüllte sich jedoch nicht. Marco Grüll gelang fast unmittelbar nach der Pause per Kopf der Ausgleich für die Rapidler (47.), die damit zum fünften Mal in Folge gegen den Erzrivalen in einem Ligaspiel ungeschlagen blieben. Allerdings endete ein Derby zum vierten Mal in diesem Zeitraum remis. In der Derby-Geschichte gab es zum 78. Mal ein Unentschieden bei 136 Rapid-Erfolgen und 119 von der Austria.

Rapid baute die ungeschlagene Ligaserie gegen den Erzrivalen auf mittlerweile fünf Partien aus, allerdings gab es zuletzt gleich viermal eine Punkteteilung. Dietmar Kühbauer muss damit noch auf seinen 50. Sieg als Rapid-Coach warten. Das ist eine Marke, die vor ihm erst sechs Trainer erreicht hatten. Für dessen Gegenüber Manfred Schmid war es die Derby-Premiere als Cheftrainer. Der erhoffte Befreiungsschlag in Form des ersten Saisonsieges blieb aus. Seine Ligaausbeute lautete nun vier Remis und zwei Niederlagen.

Remis im Wiener Derby

Das 333. Wiener Derby zwischen Austria und Rapid brachte wie so oft in jüngerer Vergangenheit keinen Sieger. Die beiden Erzrivalen teilten sich nach Treffern von Lukas Mühl und Marco Grüll in der Generali Arena mit einem 1:1 (1:0) die Punkte.

Austria nutzt einzige Chance

Für Kühbauer war Rotation kein Thema, er schickte genau jene Startelf aufs Feld, die am Donnerstag bei Sorja Luhansk im Play-off-Rückspiel mit einem 3:2-Sieg den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase fixiert hatte. Dadurch hütete auch weiterhin Paul Gartler für den an der Schulter angeschlagenen Richard Strebinger das Tor. Beim Lokalrivalen gab es auch nur eine Änderung, im Vergleich zum jüngsten 2:2 bei Sturm Graz kam im Angriff Noah Ohio zu seinem ersten Einsatz von Beginn an. Benedikt Pichler stand nicht im Kader.

Die Rapidler waren von Anfang an darauf bedacht, die Hausherren nicht herausspielen zu lassen. Viele lange Bälle waren die Folge. Die spielerische Linie fehlte auf beiden Seiten, vor allem in der entscheidenden Zone mangelte es an den nötigen Ideen. Aufseiten von Rapid blieb in den ersten 45 Minuten ein am Tor vorbeistreichender Ullmann-Weitschuss das Gefährlichste (21.). Die Gastgeber wurden auch nur einmal richtig gefährlich und präsentierten sich da als Meister der Effizienz. Nach einer leicht abgefälschten Martel-Flanke konnte Mühl unbedrängt aus vier Metern direkt vollenden.

Grüll nutzt Unachtsamkeit

Statt den Schwung in die zweite Hälfte mitzunehmen, gab es für die Austrianer nach Wiederbeginn eine kalte Dusche. Nach einer Grahovac-Flanke verlor Georg Teigl bei einem Luftduell Grüll völlig aus den Augen, und der Rapidler konnte ins lange Eck einköpfeln. Die Austria versuchte in den Minuten danach postwendend zurückzuschlagen, konnte aus einer leichten Überlegenheit aber kein Kapital schlagen. Nichts änderte sich daran, dass beide Teams weiter Probleme hatten, Topchancen zu kreieren.

Insgesamt war die Austria etwas näher dran am Siegestreffer. Ein Djuricin-Abschluss fiel zu schwach aus (73.), „Joker“ Muharem Huskovic scheiterte an Gartler (86.). Einzige Rapid-Ausbeute war ein zu schwacher Abschluss von Grüll (77.). Der ehemalige Rieder konnte trotzdem zufrieden sein, gelang ihm doch sein bereits siebenter Pflichtspieltreffer in dieser Saison, der dritte in der Liga. In den jüngsten drei Bewerbsspielen hat er immer getroffen.

Stimmen zum Spiel:

Manfred Schmid (Austria-Trainer): „Grundsätzlich muss ich sagen, dass es ein sehr zerfahrenes Spiel war mit vielen technischen Unzulänglichkeiten. Wir haben es in vielen Phasen verabsäumt, die Umschaltsituationen besser fertig zu spielen. Ich glaube, dass das Unentschieden zu 100 Prozent leistungsgerecht ist. Jetzt von zwei verlorenen Punkten zu sprechen wäre vermessen. Die Mannschaft hat gekämpft, alles gegeben, um zu gewinnen, den Einsatz kann man ihnen nicht absprechen. Natürlich wird mir schlecht, wenn ich auf die Tabelle schaue, das müssen wir schnell ändern.“

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Wenn ich mir die Statistiken anschaue, sehe ich, dass wir überall besser waren, dieses Gefühl hatte ich auch im Spiel. Uns hat aber ein bisschen die Genauigkeit gefehlt, speziell erste Halbzeit, wo wir viele Bälle verloren haben. Die Austria hat glücklich das 1:0 gemacht, wir dann nach der Pause mit einer schönen Aktion den Ausgleich.

Wir waren dann die aktivere Mannschaft, ohne dass wir uns große Chancen herausspielen konnten. Wir waren optisch die bessere Mannschaft, die Austria ist gut gestanden. Angesichts der Belastung in den letzten Wochen müssen wir das X nehmen. Es ist nicht so, dass wir so viele Chancen wie in den letzten beiden Derbys gehabt haben."

Admiral Bundesliga, sechste Runde

Sonntag:

Austria – Rapid 1:1 (1:0)

Wien, Generali Arena, 11.035 Zuschauer, SR Lechner

Tore:
1:0 Mühl (33.)
1:1 Grüll (47.)

Austria: Pentz – Teigl, Mühl (78./Schoissengeyr), Handl, Suttner – Fischer, Martel, Fitz (75./Grünwald), Demaku – Djuricin, Ohio (61./Huskovic)

Rapid: Gartler – Stojkovic, Greiml, Hofmann, Ullmann – Grahovac, R. Ljubicic (85./Petrovic) – Arase (46./Schick), Fountas (69./Knasmüllner), Grüll – Kara (59./Kitagawa)

Gelbe Karten: Demaku, Huskovic, Djuricin, Grünwald bzw. Hofmann, Kühbauer (Trainer), R. Ljubicic

Die Besten: Mühl, Demaku, Fitz bzw. R. Ljubicic, Grahovac, Grüll