Marcel Sabitzer im Bayern-München-Dress
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Fußball

Wechsel von Sabitzer zu Bayern perfekt

Der Wechsel von Leipzigs Kapitän Marcel Sabitzer zum FC Bayern München ist perfekt. Der 27-jährige ÖFB-Teamspieler unterzeichnete am Montag einen Vertrag bis 30. Juni 2025. Die Bayern freuen sich über den nach Trainer Julian Nagelsmann und Abwehrchef Dayot Upamecano dritten namhaften Zugang in diesem Sommer aus Leipzig.

„Marcel Sabitzer bringt alles mit, was ein Spieler für den FC Bayern braucht. Er wird außerdem keine lange Eingewöhnungszeit benötigen, weil er mit der Philosophie unseres Trainers Julian Nagelsmann bereits bestens vertraut ist“, sagte Vorstandschef Oliver Kahn laut Mitteilung vom Montag.

Sabitzer, dessen Vertrag zum Saisonende bei RB ausgelaufen wäre und den er trotz Bemühungen der Leipziger nicht vorzeitig verlängert hatte, war seit geraumer Zeit mit den Münchnern in Verbindung gebracht worden. Es wurde über eine Ablösesumme von rund 16 Millionen Euro spekuliert. Seit 2015 war Sabitzer für Leipzig im Einsatz, 2014/15 spielte er für Salzburg. Davor war der 54-fache Teamspieler für Rapid 2013/14 und die Admira, wo seine Profikarriere 2010 begonnen hatte, tätig.

„Ich werde alles für diesen Verein geben“

„Ich bin sehr glücklich, für den FC Bayern spielen zu dürfen. Schon als Kind war mein Bayern-Trikot mein großer Stolz, jedes Jahr zu Weihnachten bekam ich ein neues. Ich werde alles für diesen Verein geben, möchte so viele Spiele wie möglich gewinnen und natürlich viele Titel holen“, sagte Sabitzer, der die Rückennummer 18 erhält.

Nachdem Teams wie Tottenham Hotspur und AS Roma, die Interesse an einer Verpflichtung des Steirers gezeigt hatten, nicht aktiv wurden, setzte sich offenbar Nagelsmann mit dem FC Bayern durch. Der Coach hatte in Leipzig ein enges Verhältnis zu Sabitzer und ist vom 27-Jährigen überzeugt. Zum Wiedersehen mit seinem Ex-Club könnte es für Sabitzer schon bald kommen. Meister und Vizemeister treffen nach der Länderspielpause am 11. September in Leipzig in der Bundesliga aufeinander.

Trainer Julian Nagelsmann und Marcel Sabitzer (RB Leipzig)
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Die Kombination Trainer Nagelsmann und Spieler Sabitzer in einem Verein hatte es in Leipzig bereits gegeben

Sabitzer ist derzeit aufgrund von muskulären Problemen im Adduktorenbereich nicht einsatzfähig und verpasst auch Österreichs Auftritt in der WM-Qualifikation in dieser Woche in Moldawien (Mittwoch) und Israel (Samstag). Für die dritte Partie der ÖFB-Auswahl am Dienstag nächster Woche in Wien gegen Schottland könnte er fit werden. Die diesbezügliche Entscheidung dürfte am Freitag fallen. Alle drei WM-Qualispiele beginnen um 20.45 Uhr und sind live in ORF1 zu sehen.

Foda gratuliert Sabitzer zum Transfer

ÖFB-Teamchef Franco Foda gratulierte Sabitzer am Montag telefonisch zu dem Transfer. „Ich freue mich für ihn, er ist bei einem absoluten europäischen Topverein gelandet“, sagte der Deutsche. Sorgen, dass die Einsatzzeiten des Steirers auf Clubebene nun geringer werden, hat Foda nicht. „Er hat die Qualität, auch bei Bayern zu spielen. Nagelsmann kennt Marcel, und Marcel kennt Nagelsmanns Ideen und Prinzipien. Und die Bayern haben jede Saison sehr viele Spiele.“

Sabitzer ist im Mittelfeld variabel einsetzbar, was Nagelsmann sehr zu schätzen weiß. Über ein Jahr nach dem Abgang von Thiago wird mit der Verpflichtung eine Position im Ensemble neu besetzt. „Marcel ist ein sehr guter Fußballer, er hat eine großartige Mentalität, ist sehr ehrgeizig und hat als Kapitän von RB auf und neben dem Platz Verantwortung getragen. Unser Trainer kennt ihn ja sehr gut, auch als Führungsspieler“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

In Leipzig wird die Aufgabe für den neuen Trainer Jesse Marsch nicht leichter. Nach den Abgängen von Sabitzer und Upamecano sowie den feststehenden Leihgeschäften von Hwang Hee Chan (Wolverhampton Wanderers) und Alexander Sörloth (Real Sociedad) sind Personalien wie die von Ademola Lookman und Marcel Halstenberg noch ungelöst. Wie auch der mögliche Neuzugang Ilaix Moriba. Das 18-jährige Mittelfeldtalent vom FC Barcelona könnte ein Ersatz für Sabitzer werden. RB soll ein Wunschziel des guineisch-spanischen Spielers sein. Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und Sportchef Florian Scholz sprachen in Barcelona mit den Verantwortlichen der Katalanen.

Sabitzer neunter Österreicher bei Bayern

Vor Sabitzer waren acht Österreicher für die Bayern in der deutschen Liga eingelaufen. Nach der Gründung der Bundesliga mit Beginn der Saison 1963/64 holten August Starek und Peter Pumm mit den Münchnern 1969 den Meistertitel. Gleich zehnmal gewann diesen David Alaba mit dem Club. Der Wiener war in diesem Sommer nach über einem Jahrzehnt bei den Profis des deutschen Rekordmeisters ablösefrei zu Real Madrid gewechselt.

Neben Alaba schafften es in den 2000er Jahren drei weitere Österreicher zu zumindest einem Einsatz bei den Bayern-Profis. Stefan Maierhofer absolvierte im Oktober bzw. November 2005 zwei Bundesliga-Spiele. Ylli Sallahi kam im April 2014 zu seinem ersten und am Ende auch einzigen Einsatz im deutschen Oberhaus. Auch der aktuelle Internationale Marco Friedl brachte es bei den Bayern-Profis auf ein Ligaspiel im November 2017.

Die neun ÖFB-Legionäre des FC Bayern (seit 1963):

  • August Starek: 1968 bis 1970 (Meister 1969)
  • Peter Pumm: 1968 bis 1971 (Meister 1969)
  • Harald Cerny: 1992/93
  • Andreas Herzog: 1995/96
  • Stefan Maierhofer: 2005/06
  • David Alaba: 2010 bis 2021 (zehnmal Meister, 2010 bzw. 2013 bis 2021)
  • Ylli Sallahi: 2013/14
  • Marco Friedl: 2017/18
  • Marcel Sabitzer: ab 2021