Christoph Baumgartner beim Training
GEPA/Daniel Schoenherr
WM-Qualifikation

Österreich schwört sich auf Herbst ein

Am Mittwoch (20.30 Uhr, live in ORF1) fällt für Österreichs Fußballnationalmannschaft der Startschuss für einen heißen Herbst. Vor dem Gastspiel in Moldawien liegt das ÖFB-Team in der WM-Qualifikation in der Gruppe F fünf Punkte hinter Dänemark zurück. Im Rennen um ein Fixticket für die WM 2022 sind deshalb Siege Pflicht. Trotz schlechter Ausgangslage hat Christoph Baumgartner die Hoffnung nicht aufgegeben, dass man den Pool noch gewinnt. „Es ist noch nicht ganz vorbei“, sagte der 22-Jährige.

„So lange die theoretische Chance da ist, muss man daran glauben“, erklärte der Hoffenheim-Spieler am Montag in Wien. Immerhin stehen die Chancen gut, zumindest ins Play-off im März 2022 zu kommen, weil im Vorjahr der Nations-League-Gruppensieg gelang. „Es gibt diese kleine Hintertür, das haben wir uns erarbeitet. Aber in erster Linie gilt der Fokus der direkten Qualifikation“, sagte Baumgartner. Dafür brauchte man allerdings Siege in den anstehenden Partien gegen Moldawien, Israel und Schottland.

Nach drei Runden rangiert die ÖFB-Auswahl mit vier Punkten nach je einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage hinter Dänemark (9), Schottland (5) und Israel (4) und dem deutlich schlechteren Torverhältnis nur auf dem vierten Rang. „Wir wissen, wie die Ausgangsposition ist und dass wir am besten neun Punkte holen sollten“, meinte der Niederösterreicher. „Wir haben drei schwere Spiele vor uns, doch wir wollen den Schwung aus der EM mitnehmen.“

ÖFB-Team von Verletzungssorgen gebeutelt

In der WM-Qualifikation macht der nächste Gegner Moldawien Teamchef Franko Foda weniger zu schaffen als die Verletzungssorgen in seinem Kader. Nach Lainer, Kalajdzic und Baumgartlinger fallen nun auch Xaver Schlager und Marcel Sabitzer aus.

EM-Auftritt hinterlässt Eindruck

Für den EM-Achtelfinal-Einzug und die Leistung gegen den späteren Champion Italien gab es in Baumgartners Wahlheimat viel Lob. „Die Deutschen haben sich für uns gefreut, aber man hat wieder gemerkt, dass uns in Deutschland nichts zugetraut wird. Es war teilweise so, als ob wir als ganz Kleiner in der Gruppe weitergekommen wären“, erzählte der 22-Jährige.

Dabei verfüge die ÖFB-Auswahl mittlerweile über ein großes Spielerreservoir, wodurch man auch schmerzhafte Ausfälle wie jene von Xaver Schlager, Stefan Lainer, Sasa Kalajdzic, Marcel Sabitzer und Julian Baumgartlinger halbwegs kompensieren könne. „Natürlich tut es weh, dass sie ausfallen, trotzdem bringt es nichts zu hadern. Wir können es eh nicht ändern und müssen mit den Spielern, die da sind, das Bestmögliche machen.“

Der aktuelle Kader sei trotz der prominenten Abwesenden „wirklich gut“, sagte Baumgartner. „Wir haben in Österreich das Luxusproblem, dass wir viele sehr gute Spieler haben. Wir sind absolut leistungsfähig für diese drei Spiele.“ Ein Luxusproblem hatte das ÖFB-Team bei der EM vor allem im zentralen Mittelfeld, als viele hochkarätige Kicker um wenige Plätze in der Anfangsformation kämpften.

Mehrere Kandidaten für Platz in Zentrale

Mittlerweile stellt sich die Situation anders dar: Baumgartlinger, Schlager und zumindest vorerst auch Sabitzer sind verletzt, Florian Grillitsch hatte in dieser Saison keine einzige Einsatzminute, Konrad Laimer gerade einmal 74 in vier Matches. „Doch wir haben noch einige, die diese Position bekleiden können. Vielleicht wird es so sein, dass einer auf der Sechs spielt, der dort nicht seine Stammposition hat“, meinte Baumgartner.

Sein Hoffenheim-Clubkollege Grillitsch wurde in den vergangenen Wochen mit einem Wechsel nach Italien in Verbindung gebracht und hatte mit kleineren Blessuren zu kämpfen. „Leider hatte er verletzungsbedingt immer wieder Rückschläge und konnte nicht wirklich Spielpraxis sammeln. Er hat noch nicht die Matchpraxis, in der sich andere befinden, doch er hat schon einige Einheiten mitgemacht“, sagte Baumgartner über seinen engeren Landsmann.

Beide absolvierten am Montagabend ein lockeres Training in der Generali Arena, ehe Dienstagfrüh die Abreise nach Chisinau erfolgt. „Das Programm ist sehr stressig und die Vorbereitungszeit extrem kurz. Aber wir wissen, was der Trainer von uns will, und werden in der kurzen Zeit versuchen, das Puzzle so gut wie möglich zusammenzusetzen und gegen Moldau voll da zu sein“, versprach Baumgartner.