Der dänische Coach Kasper Hjulmand unterhält sich mit Mikkel Damsgaard und anderen Spielern seiner Mannschaft
AP/Pool Photo/Justin Tallis
WM-Qualifikation

Makellose Dänen planen Durchmarsch

Drei Spiele, neun Punkte und ein Torverhältnis von 14:0 – Dänemark steht in der WM-Qualifikation in der ÖFB-Gruppe F mit einer blütenweißen Weste da. Nun peilt der EM-Halbfinalist die Siege Nummer vier, fünf und sechs an. Am Mittwoch haben die Dänen in Kopenhagen zunächst den ersten Verfolger Schottland (fünf Punkte) zu Gast, ehe es noch auf den Färöern und daheim gegen Israel weitergeht. Ein Ticket für die WM-Endrunde 2022 in Katar ist für die Auswahl von Coach Kasper Hjulmand jedenfalls schon reserviert.

Die Schotten plagen währenddessen Probleme. Vor dem Antreten im Parken Stadion fielen mit Aston Villas John McGinn und Nathan Patterson von den Glasgow Rangers zwei Akteure wegen Coronavirus-Infektionen aus. Patterson musste als direkter Kontakt absagen. James Forrest und Greg Taylor von Celtic sind verletzt und werden auch am Dienstag (20.45 Uhr, live in ORF1) in Wien gegen Österreich fehlen.

Zuvor sagten bereits Scott McTominay von Manchester United nach einer Leistenoperation und Southamptons Stuart Armstrong aufgrund einer Wadenblessur ab.„Das ist in meiner zweijährigen Amtszeit wahrscheinlich das am meisten von Ausfällen getroffene Teamcamp. Es ist sehr enttäuschend“, meinte Schottlands Cheftrainer Steve Clarke. Er muss auch auf seinen neuen Assistenzcoach Austin McPhee verzichten, der ebenfalls einen positiven Coronavirus-Test abgegeben hat. Hearts-Trainer Steven Naismith wird McPhee ersetzen.

Schottland-Trainer Steve Clarke
Reuters/Lee Smith
Gleich mehrere Ausfälle verlangen Schottland-Teamchef Steve Clarke großes Improvisationstalent ab

Schotten und Dänen mit Personalsorgen

Mittelfeldspieler McGinn, im März Torschütze beim 2:2 gegen Österreich in Glasgow, könnte wie Rechtsverteidiger Patterson nach dem Spiel in Dänemark immerhin wieder zur Verfügung stehen. Wie McGinn am Wochenende auf Twitter schrieb, leide er an keinen Symptomen. Clarke übte sich in Zweckoptimismus. „Ich denke, wir sind trotzdem bereit für Dänemark.“ Am Samstag wartet auf die bei der EM nach der Gruppenphase sieglos ausgeschiedenen Briten dann ein Heimauftritt gegen Außenseiter Moldawien.

Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand plagen ähnliche Sorgen. In seinem Kader fehlen die am Knie angeschlagenen Stürmer Martin Braithwaite (FC Barcelona) und Kasper Dolberg (Nizza). Sieben Spieler der ursprünglichen Einberufungsliste mussten mittlerweile absagen. Wer für die Partien am Samstag und Dienstag wieder zur Verfügung steht, war vorerst unklar. „Unser Plan ist über den Haufen geworfen. Aber nun haben eben andere Spieler die Chance, sich zu zeigen“, meinte Hjulmand.

Von den Erfolgen bei der EM – als im Halbfinale gegen England erst nach der Verlängerung Endstation war – könne man nicht zehren, betonte der Chefcoach. „Wir müssen darauf schauen, was vor uns liegt, und nicht, was im Sommer passiert ist.“ Wie andere Nationaltrainer sah auch Hjulmand den Terminplan des WM-Qualitriples problematisch. „Drei Spiele in sechs Tagen zu diesem Zeitpunkt der Saison schießt ein wenig über das Ziel hinaus“, meinte er. Mit neun Zählern könnten die Dänen freilich bereits für Katar planen.

Turbulente Vorbereitung bei Israel

Willi Ruttensteiners Israel reiste vor dem Heimspiel gegen Österreich am Samstag in Haifa in den Nordatlantik. In Torshavn auf den Färöern ist für die wie die rot-weiß-rote Auswahl bei vier Zählern haltenden Israelis ein Ausrutscher verboten. Bei der Anreise gab es aufgrund des schlechten Wetters eine Verzögerung. Auch ansonsten verlief die Vorbereitung alles andere als harmonisch.

Munas Dabbur (ISR)
Reuters/Ronen Zvulun
Ein Instagram-Posting des Ex-Salzburgers Dabbur sorgte im Mai für einige Aufregung

Ärger gab es um Angreifer Munas Dabbur, nachdem dieser während des eskalierenden Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern im Mai mit einem Instagram-Posting für Aufregung gesorgt hatte. „Gott wird über die Verursacher des Unrechts richten“, schrieb der arabisch-stämmige Hoffenheim-Stürmer darin. Dabbur wurde vorerst vom Nationalteam suspendiert, kehrte nun aber wieder zurück. Auf den Färöern wollte Dabbur laut Medienberichten das Gespräch mit den Teamkollegen suchen.

Ruttensteiner wurde von Verbandsmitgliedern für seine Entscheidung laut Berichten kritisiert. Wie die Zeitung „Jedi’ot Acharonot“ zu Wochenbeginn schrieb, ist ein Abschied des Österreichers im November vorstellbar. Dann könnte Israel seine Chancen auf die WM-Teilnahme verspielt haben. Ruttensteiner wurde mit den Worten zitiert: „Ich ziehe es vor, mich nicht mit Postings zu befassen, sondern die Vorbereitung für die kommenden Spiele voranzutreiben. Ich befasse mich nur mit dem Erfolg der Mannschaft.“