Naomi Osaka
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US Open

Titelverteidigerin Osaka aus dem Rennen

Bei den US Open in New York sind in der dritten Runde eine Anwärterin und ein Anwärter auf den Titel auf der Strecke geblieben. Bei den Herren musste sich der als Nummer drei gesetzte Grieche Stefanos Tsitsipas nach einer „Schlacht“ über fünf Sätze dem Spanier Carlos Alcaraz geschlagen geben, bei den Damen zog Naomi Osaka gegen die 18-jährige Leylah Fernandez aus Kanada den Kürzeren. Die japanische Titelverteidigerin kündigte unmittelbar danach eine Pause auf unbestimmte Zeit an.

Während Tsitsipas, der davor wegen einer ausgedehnten Toilettenpausen in der Kritik gestanden war, gegen den ebenfalls erst 18-jährigen Alcaraz nach über vier Stunden Spielzeit mit 3:6 6:4 6:7 (2/7) 6:0 6:7 (5/7) verlor, schied die ebenfalls als Nummer drei gesetzte Osaka gegen Fernandez nach ebenfalls hartem Kampf in drei Sätzen mit 7:5 6:7 (2/7) 4:6 aus. Nach ihrem überraschenden Aus gegen die Kanadierin, ihres Zeichens Nummer 73 der Weltrangliste, verkündete die Japanerin, sich nun für eine Zeitlang aus dem Tenniszirkus zurückzuziehen. Ihr Comeback ließ Osaka dabei offen.

Den Auftritt vor Medienvertretern in New York nach der verlorenen Drittrundenpartie beendete die vierfache Major-Siegerin mit den Worten: „Ich denke, ich werde für eine Weile mit dem Spielen pausieren.“ Osaka hatte vor gut drei Monaten öffentlich gemacht, dass sie unter Depressionsphasen leidet. Nach ihrem Rückzug von den French Open in Paris legte die Japanerin schon eine Pause bis zu den Olympischen Spielen in Tokio ein, wo sie als Lokalmatadorin enttäuschend früh im Achtelfinale ausschied.

Osaka überraschend gescheitert

Bei den US Open in New York ist Titelverteidigerin Naomi Osaka bereits in der dritten Runde gescheitert. Nach der Niederlage gegen die Kanadierin Leylah Fernandez berichtete Osaka neuerlich von psychischen Probleme.

Ungewohnte emotionale Ausbrüche

Gegen die erst 18-jährige Kanadierin wirkte Osaka fahrig, leistete sich etliche Flüchtigkeitsfehler und ließ ihrem Frust teils freien Lauf. Im dritten Satz schleuderte sie mehrmals ihren Schläger auf den Hartplatz und schlich mit gesenktem Kopf über die Anlage in Flushing Meadows. Sie habe vergeblich versucht, ruhig zu bleiben, sagte Osaka: „Normalerweise mag ich Herausforderungen, aber in letzter Zeit fühle ich mich sehr verunsichert, wenn es nicht so gut läuft für mich, und ich habe das Gefühl, dass man das auch spürt.“ Auf dem Platz habe sie sich „wie ein kleines Kind“ verhalten.

Leylah Fernandez
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Fernandez sorgte in der dritten Runde der US Open für eine große Überraschung

Siege würden sie inzwischen nicht mehr glücklich machen, gestand die in den USA aufgewachsene Athletin am Freitag in New York. „Es fühlt sich mehr wie eine Erleichterung an. Und wenn ich dann verliere, bin ich sehr traurig. Ich glaube nicht, dass das normal ist.“ Danach kam Osaka auf ihre Zukunftspläne zu sprechen. „Ich fühle mich, als wenn ich an diesem Punkt bin, wo ich versuche herauszufinden, was ich machen will. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann ich mein nächstes Tennismatch spielen werden werde.“

Fernandez, die heuer im März im mexikanischen Monterrey ihr erstes WTA-Turnier gewonnen hatte, bestreitet ihr nächstes Match im Achtelfinale in New York gegen die ehemalige Weltranglistenerste Angelique Kerber aus Deutschland. „Ich habe schon in den letzten Spielen gut serviert und bin heute mit viel Selbstvertrauen in meinen Aufschlag auf den Platz gegangen“, sagte Fernandez, die zum ersten Mal in einem Major-Achtelfinale steht. Nach der Zweistundenpartie gegen Osaka, die sie als „Vorbild für alle jungen Frauen“ bezeichnete, müsse sie sich nun erholen, sagte die 18-jährige Kanadierin und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Ich bin weit über meiner Schlafenszeit.“

Medwedew souverän weiter

Der als Nummer zwei gesetzte Russe Daniil Medwedew marschiert hingegen bei den Männern weiter durch das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Am Freitag besiegte er in Runde drei den Spanier Pablo Andujar mit 6:0 6:4 6:3. Dafür benötigte der 25-Jährige keine zwei Stunden. Medwedews nächster Gegner ist der Brite Daniel Evans, der sich nach 0:2-Satzrückstand noch gegen den Australier Alexei Popyrin durchsetzte.

Für eine freudige Überraschung aus US-Sicht sorgte Lokalmatador Frances Tiafoe. Der 23-Jährige setzte sich angetrieben vom Publikum gegen den als Nummer fünf gesetzten Russen Andrej Rublew mit 4:6 6:3 7:6 (8/6) 4:6 6:1 nach rund 3:50 Stunden Spielzeit durch und zog damit so wie im Vorjahr ins Achtelfinale ein. „Ihr seid der Grund, warum ich es geschafft habe“, sagte Tiafoe in Richtung Zuschauer, die bis weit nach Mitternacht Ortszeit die Stellung hielten, „ihr habt bis zum Schluss mit mir durchgehalten.“

Bei den Damen zog Garbine Muguruza mit einem Sieg im Duell zweier ehemaliger Weltranglistenersten ins Achtelfinale ein. Die als Nummer neun gesetzte Spanierin besiegte die Weißrussin Viktoria Asarenka mit 6:4 3:6 6:2. Ebenfalls an der Ranking-Spitze war schon Simona Halep gestanden. Die auf Position zwölf eingestufte Rumänin kam mit einem 7:6 (13/11) 4:6 6:3 gegen die Kasachin Jelena Rybakina ebenso in die Runde der letzten 16.