Max Verstappen (Red Bull Racing)
GEPA/XPB Images/Batchelor
Formel 1

Verstappen steht bei Heimspiel auf Pole

Max Verstappen hat am Samstag den Grundstein zum Heimsieg in Zandvoort gelegt. Der Lokalmatador sicherte sich im Qualifying die Poleposition für den Grand Prix der Niederlande am Sonntag (15.00 Uhr) und greift nach der Farce von Belgien nun nach seinem 17. Sieg in einem WM-Lauf. Hinter dem Red-Bull-Piloten lauern die Mercedes von WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton und Valtteri Bottas.

Die Entscheidung über Startplatz eins fiel jedoch denkbar knapp aus. Verstappen blieb letztlich nur 38 Tausendstelsekunden vor Hamilton und durfte gemeinsam mit 75.000 Fans in Zandvoort seine zehnte Poleposition in einem Grand Prix feiern. Bottas, der gemeinsam mit dem Franzosen Pierre Gasly im Alpha Tauri in der zweiten Startreihe steht, hat als Dritter 0,337 Sek. Rückstand auf die Bestzeit.

„Das ist ein besonderes Gefühl. Das Publikum ist unglaublich. Das Qualifiying hat richtig Spaß gemacht, das Auto war sehr schön zu fahren. Es ist die beste Startposition, aber es wird kein einfaches Rennen. Die Reifen haben mit dem Speed hier ein Problem. Wir können es gutmachen und den Sack zumachen“, sagte Verstappen, der sich zum siebenten Mal in diesem Jahr den besten Startplatz und zum zehnten Mal insgesamt gesichert hat.

Verstappen holt Poleposition

Max Verstappen hat seine Fans in Zandvoort nicht enttäuscht. Der Lokalmatador sicherte sich die Poleposition für den Grand Prix der Niederlande und sorgte für große Euphorie.

„Überglücklich über die Pole“

„Wir sind überglücklich über die Pole. Am Schluss ist es noch bisschen eng geworden. Aber egal, vorne ist vorne. Ich kann mich nicht erinnern, das wir in den letzten Jahren so eine Stimmung hatten. Ich bin froh, dass Max die Erwartungen der Fans erfüllen konnte. Es wird aber noch ein hartes Rennen“, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko begeistert. „Aber diese Leidenschaft, Begeisterung und diszipliniertes Verhalten wünscht man sich immer vom Publikum. Max ist stark genug, dass ihn das nicht belastet“, sagte der 78-Jährige, der für das Rennen zuversichtlich ist.

Eine gute Startposition ist in Zandvoort wichtiger als auf den meisten anderen Strecken im Formel-1-Kalender, denn das Überholen auf dem Kurs an der Nordsee-Küste ist eine schwierige Angelegenheit. Dementsprechend ausgelassen war auch der Jubel in Verstappens Box.

Niederländische Verstappen-Fans
Reuters/Piroschka Van De Wouw
Die Fans feierten die Pole von Verstappen überschwänglich

„Fans sind sehr sportlich“

Hamilton fing seinen Konkurrenten Verstappen fast noch ab, nachdem er in den Trainings noch Probleme gehabt hatte, und war deshalb nicht unzufrieden: „Ein großes Dankeschön an diese Fans, sie sind sehr sportlich. Es ist ein toller Ort und eine tolle Strecke. Max hatte eine unglaubliche Runde, er hat verdient die Pole geholt. Es wird ein hartes Rennen, da das Überholen schwierig wird. Die Strategie wird eine große Rolle spielen.“ Auch Bottas stimmte überein: „Auf dieser Strecke und bei dieser Atmosphäre macht es wirklich Spaß. Im Rennen ist alles drinnen. Ich denke, das wird eine spannende Sache werden“, so der 32-Jährige.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff war „happy“ und meinte: „Als er (Hamilton, Anm.) in die Gänge gekommen ist, hat er eine richtig gute Runde hingelegt.“ Weiters gut für Mercedes: Bottas wurde Dritter, während sich Sergio Perez im zweiten Red Bull verspekulierte, schon nach der ersten Qualifying-Session ausfiel und nur von Platz 16 unmittelbar vor dem ebenfalls enttäuschten Sebastian Vettel ins Rennen geht.

Crashes in Q2

Für eine Schrecksekunde in Q2 sorgte George Russell. Der Williams-Pilot, der zuletzt in Spa-Francorchamps im Qualifying Zweiter geworden war und nach der Regenfarce auch als Zweiter gewertet worden war, verlor im zweiten Umlauf die Kontrolle über seinen Boliden und flog Richtung Kiesbett ab. Russell touchierte dabei auch die Streckenbegrenzung, blieb aber unverletzt und konnte seinen Wagen auch selbst aus der Misere befreien. Der Aufstieg ins Q3 blieb dem Engländer aber damit verwehrt. Nach einem weiteren Crash des Kanadiers Nicolas Latifi kurz vor Ende der Session wurde Q2 schließlich abgebrochen.

Kubica ersetzt Räikkönen

Zu einen unerwarteten Einsatz kommt der Pole Robert Kubica, der sein bisher letztes Formel-1-Rennen im Dezember 2019 in Abu Dhabi für Williams bestritten hatte. Nach einem positiven CoV-Test von Kimi Räikkönen wird der Ersatzfahrer das Rennen im Alfa Romeo bestreiten. In der laufenden Saison war Kubica schon dreimal im ersten Training eines Rennwochenendes, im Rahmen der Grands Prix von Spanien, der Steiermark und von Ungarn, anstelle von Räikkönen zum Zug gekommen.

Der Finne zeigt keine Symptome, er befindet sich im Hotel in Isolation. Er hatte sich im März in Bahrain impfen lassen. Räikkönen hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass er seine Karriere nach dieser Saison beenden werde.

Grand Prix der Niederlande

Endstand nach Q3:
1. Max Verstappen NED Red Bull 1:08,885
2. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:08,923
3. Valtteri Bottas FIN Mercedes 1:09,222
4. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1:09,478
5. Charles Leclerc MON Ferrari 1:09,527
6. Carlos Sainz ESP Ferrari 1:09,537
7. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo 1:09,590
8. Esteban Ocon FRA Alpine 1:09,933
9. Fernando Alonso ESP Alpine 1:09,956
10. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1:10,166
Out nach Q2:
11. George Russell GBR Williams 1:10,332
12. Lance Stroll CAN Aston Martin 1:10,367
13. Lando Norris GBR McLaren 1:10,406
14. Nicolas Latifi CAN Williams 1:11,161
15. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1:11,314
Out nach Q1:
16. Sergio Perez MEX Red Bull 1:10,530
17. Sebastian Vettel GER Aston Martin 1:10,731
18. Robert Kubica * POL Alfa Romeo 1:11,301
19. Mick Schumacher GER Haas 1:11,387
20. Nikita Mazepin RUS Haas 1:11,875
* Ersatz für Kimi Räikkönen