ÖFB-Spieler Aleksandar Dragovic
APA/AFP/Jack Guez
WM-Qualifikation

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Nationalmannschaft hat am Samstag in der WM-Qualifikation gegen Israel eine bittere 2:5-Pleite kassiert. Die ÖFB-Auswahl konnte nach dem Auftritt in Moldawien nicht die erhoffte Leistungssteigerung zeigen – im Gegenteil. Die Offensive um Marko Arnautovic konnte einmal mehr aus einer Vielzahl an Chancen viel zu wenig Kapital schlagen. Defensiv präsentierte sich das Team von Coach Franco Foda inferior. Individuelle Fehler und Stellungsfehler waren der Anfang vom Ende.

Daniel Bachmann: Befriedigend

Der ÖFB-Goalie konnte einem in Haifa richtig leidtun. Bachmann musste gleich fünfmal den Ball aus dem Netz holen, war aber bei jedem Gegentreffer chancen- und schuldlos. Der Watford-Legionär konnte sich in der 78. und 89. Minute bei Schüssen auszeichnen. Bei einer Aktion außerhalb des Strafraums hatte Glück, dass er den Ball nicht verlor.

Stefan Posch: Genügend

Der Verteidiger agierte links in der Dreierkette und fühlte sich dort sichtlich nicht wohl. Viele Ballkontakte von Posch landeten entweder im Out oder beim Gegner. Auch im Stellungsspiel zeigte er Schwächen. Nach der Pause konnte sich der 24-Jährige steigern, was nicht sonderlich schwer war. In der Viererkette konnte Posch jedenfalls bei einem äußerst durchwachsenen Auftritt mehr überzeugen.

Aleksandar Dragovic: Nicht genügend

Der Abwehrroutinier absolvierte in Haifa sein 95. Länderspiel, womit er in der ewigen ÖFB-Rangliste mit Toni Polster gleichzog. Dragovics Leistung war dem Anlass allerdings unwürdig. Vor dem 0:2 attackierte er schlecht und hinterließ in weiterer Folge ein riesiges Loch im Abwehrzentrum. Danach unterlief dem 30-Jährigen eine schlechte Ballannahme, die in weiterer Folge zum 3:0 führte. Ein Fehler, der einem erfahrenen Spieler wie ihm nicht passieren darf. In der Pause blieb Dragovic in der Kabine.

Martin Hinteregger: Nicht genügend

Auch Hinteregger zeigte in Israel eine ungewohnt schwache Leistung. Der Frankfurt-Legionär spielte links in der Dreierkette und war dort eine Vorgabe. Vor dem 0:2 ging Hinteregger auf den Ballführenden, statt auf seiner Position zu bleiben. Der 28-Jährige hatte Probleme im Zweikampf und verbuchte einfache Pässe zum Gegner. In der zweiten Hälfte hatte Hinteregger auch noch Glück, dass ein klares Elferfoul von ihm nicht gegeben wurde.

Phillipp Mwene: Genügend

Mwene rutschte statt Christopher Trimmel in die Startelf und kam damit zu seinem Debüt im ÖFB-Team. Der Legionär von PSV Eindhoven sollte auf der rechten Seite offensiv für Akzente sorgen und gab den ersten Torschuss der Partie ab. Mwene war bemüht, Akzente zu setzen. Über die gesamte Spielzeit gesehen, gelang ihm das allerdings nur in Ansätzen. Vor dem 0:2 agierte der 27-Jährige eventuell eine Spur zu zögerlich.

Konrad Laimer: Gut

Der Leipzig-Legionär war der aktivste ÖFB-Spieler. Nach einem Solopressing traf er zum 1:1. Der Treffer wurde aber wegen Handspiels aberkannt. Laimer blieb aber aggressiv und setzte Isreals Defensive immer wieder unter Druck. Bei einem Weitschuss hatte er Pech. Laimer lieferte eine sensationelle Laufleistung, sprintete nach vor und war Sekunden danach wieder in der Defensive. In der 79. Minute wurde er völlig ausgepumpt ausgewechselt.

Florian Grillitsch: Befriedigend

Der Hoffenheimer wurde von Israel früh gestört, womit er sich im Spielaufbau nur wenig einbringen konnte. Die Gastgeber stellten die Passwege geschickt zu und nahmen Grillitsch damit aus dem Spiel. Der 26-Jährige ging danach etwas mehr in die Offensive und lieferte eine sehenswerte Vorarbeit zum 1:3. Grillitsch leistete sich aber auch einige Ballverluste, traf schlechte Entscheidungen und verbuchte vermeidbare Fehler.

David Alaba: Genügend

Von der Position her agierte Alaba auf dem linken Flügel und nicht wie zuletzt bei der EM als linker Verteidiger. Der Kapitän hatte einige Ballkontakte, konnte aber nicht wirklich Gefahr entwickeln. Sein Highlight hatte er mit einem technischen Gustostückerl in der ersten Hälfte. Bezeichnend für seine Leistung unterlief ihm danach aber ein ungenauer Pass. Nach einer Schulterverletzung musste er behandelt werden, konnte das Spiel aber fortsetzen. Einen Impuls konnte er aber nicht geben.

Alessandro Schöpf: Nicht genügend

Der Bielefeld-Legionär sollte in der Offensive für Druck sorgen und tauchte auch immer wieder in der Gefahrenzone auf. Dort blieb Schöpf aber in der Vorbereitung und im Abschluss vieles schuldig. Beim sehenswerten Führungstreffer für Israel wurde er zum Statisten degradiert. Der negative Höhepunkt in seinem Spiel war dann ein schwerer Fehler, der zum vorentscheidenden 2:4 führte. In der 67. Minute wurde er dann ausgetauscht.

Christoph Baumgartner: Befriedigend

Baumgartner war in der ersten Hälfte vor allem offensiv ein Aktivposten im ÖFB-Spiel. Bei einem guten Schuss war Israels Goalie auf dem Posten. Kurz vor der Pause sorgte er aber in abgebrühter Manier mit einem Schupfer für einen wichtigen Treffer, der dem Team Hoffnung gab. Nach der Pause fiel der Hoffenheim-Legionär aber etwas zurück und konnte nicht an seine guten ersten 45 Minuten anschließen.

Marko Arnautovic: Befriedigend

Die erste Hälfte wurde nicht zum Ruhmesblatt für den Neo-Italien-Legionär. Bezeichnend war eine ungewohnt schlechte Ballannahme, mit der sich Arnautovic selbst um eine große Chance brachte. Hinzu kam auch noch Pech bei einem Stangenschuss. Insgesamt wirkte Arnautovic in seinem 93. Länderspiel nicht wirklich spritzig. Welche Genialität in ihm steckt, bewies er aber bei seinem Tor. Nach kurzer Ballannahme und anschließender Drehung traf er mit dem Prädikat sehenswert zum 2:3.

Louis Schaub: Befriedigend

Schaub kam zur Pause statt Dragovic in die Partie. Mit seiner Einwechslung wurde defensiv wieder auf eine Viererkette umgestellt. Der Köln-Legionär brachte sich gleich gut ins Spiel ein und hatte Pech, dass in der 52. Minute ein sensationeller Reflex von Israel-Goalie Ofir Marciano einen Treffer verhinderte. Danach war Schaub sowohl auf der linken als auch der rechten Seite zu finden, kam aber zu keinen weiteren Chancen.

Yusuf Demir: Befriedigend

Der Barcelona-Legionär kam ab der 67. Minute zu seinem zweiten Einsatz im ÖFB-Dress. In der wenigen Spielzeit blieb Demir allerdings unauffällig und konnte dem österreichischen Offensivspiel keine Impulse geben. Der 18-Jährige leistete sich auch einen Ballverlust, der allerdings keine Folgen hatte.

Ercan Kara: zu kurz eingesetzt

Stefan Ilsanker: zu kurz eingesetzt

Florian Kainz: zu kurz eingesetzt