Alcaraz feierte seinen zweiten Fünfsatzerfolg in Serie, nachdem er bereits in der dritten Runde den als Nummer drei gesetzten Tsitsipas im entscheidenden Tiebreak niedergerungen hatte. „Es ist wirklich hart, fünf Sätze zu spielen. In den ersten Sätzen dachte ich, dass ich mein physisches und mentales Limit erreicht hätte. Das Publikum war für mich in dieser Situation wirklich hilfreich. Die Energie der Fans hat mich gepusht. Ohne sie wäre das unmöglich gewesen“, sagte Alcaraz.
Der Spanier ist 18 Jahre und vier Monate alt und damit acht Tage jünger als Andre Agassi, als der US-Amerikaner im Jahr 1988 ins Viertel- und anschließend auch ins Semifinale einzog. Nächster Gegner für Alcaraz ist der als Nummer zwölf gesetzte Kanadier Felix Auger-Aliassime, der sich gegen Lokalmatador Francis Tiafoe 4:6 6:2 7:6 (8/6) 6:4 durchsetzte.

Gojowczyk von Krämpfen geplagt
Gegen Gojowczyk, der als Qualifikant erstmals in seiner Karriere in ein Grand-Slam-Achtelfinale eingezogen war, lieferte sich Alcaraz einen Kampf auf Biegen und Brechen. Im vierten Satz bekam der 14 Jahre ältere Deutsche allerdings Krämpfe, die er nicht mehr loswurde. Im letzten Satz der Partie hatte Gojowczyk nichts mehr zuzusetzen. Dem Deutschen gelangen nur noch sieben Punkte, nach mehr als dreieinhalb Stunden durfte Alcaraz jubeln.
„Es ist hart, wenn es so zu Ende geht“, sagte ein enttäuschter Gojowczyk, der aufgrund seiner Probleme ab dem vierten Satz nicht mehr richtig aufschlagen konnte. Für seinen Kontrahenten war der 32-Jährige trotzdem voll des Lobes. „Er ist so talentiert. Er steht vor einer großartigen Zukunft“, sagte Gojowczyk über den Spanier, der in der ATP-Weltrangliste aktuell noch auf Platz 55 klassiert ist.
Auch Van de Zandschulp sorgt für Furore
Neben Alcaraz sorgt auch der niederländische Qualifikant Botic van de Zandschulp mit einem Sieg über den Argentinier Diego Schwartzman weiter für Furore bei den US Open. Der 117. der Weltrangliste gewann gegen den als Nummer elf gesetzten letztjährigen French-Open-Halbfinalisten mit 6:3 6:4 5:7 5:7 6:1 und erreichte zum ersten Mal das Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier.
Nach 4:19 hochklassigen und spannenden Stunden nutzte der bisher kaum bekannte 25-Jährige, der nach überstandener Qualifikation nun schon sein siebentes Match en suite gewann, seinen fünften Matchball. Schwartzman hatte sich nach dem 0:2 in Sätzen sehenswert aufgebäumt, doch van de Zandschulp hatte den längeren Atem. Der Niederländer hat schon jetzt 425.000 US-Dollar Preisgeld sicher und wird sich im Ranking zumindest nahe an die Top 60 schieben.
Im Viertelfinale trifft van de Zandschulp auf Daniil Medwedew, der ohne Satzverlust in die Runde der letzten 16 des mit 57,5 Mio. Dollar dotierten Turniers einzog. Der als Nummer zwei gesetzte Russe ließ dem Briten Daniel Evans, immerhin an Nummer 24 gereiht, beim 6:3 6:4 6:3 in nur 103 Minuten keine Chance.
Fernandez besiegt Kerber
Bei den Frauen holte sich die Ukrainerin Elina Switolina, die seit Juli mit Frankreichs Star Gael Monfils verheiratet ist, das Viertelfinal-Ticket sicher ab. Die als Nummer fünf gesetzte 26-Jährige fertigte Simona Halep mit 6:3 6:3 ab. Sie spielt nun gegen Überraschungsfrau Leylah Fernandez (CAN), die sich gegen die Deutsche Angelique Kerber (16) mit 4:6 7:6 (7/5) 6:2 durchsetzte.
Ebenfalls eine Runde weiter ist Barbora Krejcikova. Die als Nummer acht gesetzte Tschechin besiegte die Spanierin Garbine Muguruza mit 6:3 7:6 (7/4). Während die French-Open-Siegerin erstmals in New York im Viertelfinale steht, muss Muguruza weiter auf ihren ersten Einzug in die Top Acht in Flushing Meadows warten. Im Kampf um den Einzug ins Semifinale trifft Krejcikova nun auf Arina Sabalenka. Die Nummer zwei des Turniers aus Belarus bezwang die Belgierin Elise Mertens souverän mit 6:4 6:1.