Kim Raisner und Annika Schleu
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Moderner Fünfkampf

Trainerin muss nach Olympiaeklat in Seminar

Für ihr umstrittenes Verhalten beim Reitdrama um die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu bei den Olympischen Spielen in Tokio ist die deutsche Bundestrainerin Kim Raisner vom Weltverband UIPM bestraft worden. Schleu hingegen wurde vom Vorwurf des übermäßigen Gebrauchs von Gerte und Sporen freigesprochen.

Der Disziplinarausschuss des Weltverbandes wies Raisner an, ein Trainingsseminar zum richtigen Umgang mit Pferden zu absolvieren. Erst danach werde die Berlinerin wieder für einen UIPM-Wettkampf akkreditiert. Zudem erhielt sie einen offiziellen Verweis.

Bei einer Wiederholung eines solchen Vorfalls wie in Tokio müsse sie mit dem Entzug ihrer Trainerinnenlizenz rechnen. Vor knapp einem Monat war die Fünfkämpferin Schleu in Tokio nach zwei Disziplinen auf Goldkurs gelegen.

„Hau mal richtig drauf!“

Doch beim Reiten war sie mit dem ihr zugelosten und völlig verunsicherten Pferd nicht zurechtgekommen, Raisner hatte die weinende Berlinerin mit den Worten „Hau mal richtig drauf!“ zum Einsatz der Gerte aufgefordert. Die Trainerin gab dem Pferd zudem einen Schlag mit der Faust. Anschließend wurde Schleu und Raisner Tierquälerei vorgeworfen. Beide wiesen das stets zurück.

Annika Schleu (GER) beim modernen Fünfkampf in Tokio
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Der Umgang von Fünfkämpferin Annika Schleu und ihrer Trainerin mit dem Pferd löste eine Welle der Empörung aus

„Das ungeheuerliche Verhalten von Frau Raisner kann nicht ungestraft bleiben“, hieß es in der Begründung des Verbandes. Zugleich stellte der Ausschuss aber zu Raisner fest: „Ihr sportlicher und beruflicher Werdegang ist von vorbildlichem Verhalten geprägt, sodass die Ereignisse vom 6. August als Anomalie zu werten sind.“