Anna Kiesenhofer am Rad
GEPA/Michael Meindl
Radsport

Kiesenhofer ohne große EM-Erwartungen

Wenige Woche nach den Olympischen Spielen stehen im italienischen Trento die Europameisterschaften auf dem Programm. Anna Kiesenhofer bestreitet am Donnerstag im Zeitfahren ihr erstes Rennen seit dem Sensationstriumph im Straßenrennen von Tokio Ende Juli.

Im Vorjahr fuhr die Niederösterreicherin bei der EM im Kampf gegen die Uhr auf Rang elf, 2019 war sie Fünfte gewesen. Aufgrund des Rummels um ihre Person in jüngster Zeit erwartet sie diesmal aber keinen Spitzenplatz.

„Es stand viel auf dem Programm seit der Rückkehr aus Japan für mich, demnach erwarte ich mir kein absolutes Spitzenergebnis. Nachdem ich mich sehr auf das olympische Straßenrennen fokussiert habe, ist die EM jetzt eine Standortbestimmung, wo ich im Zeitfahren stehe“, sagte Kiesenhofer vor dem Bewerb über 22,4 km. Titelverteidigerin Anna van der Breggen sagte ihren Start zwar kurzfristig ab, aber auch im Straßenrennen am Samstag ist das „Oranje“-Team um Annemiek van Vleuten zu favorisieren.

Pogacar zweimal bei den Favoriten

Bei den Männern vertritt im Zeitfahren Felix Ritzinger die heimischen Farben. Zu den Medaillenanwärtern zählen Weltmeister und Lokalmatador Filippo Ganna, EM-Titelverteidiger Stefan Küng (SUI), Remi Cavagna (FRA) und der belgische Jungstar Remco Evenepoel. Aber auch Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar muss man auf der Rechnung haben, noch mehr dann aber am Sonntag im Straßenrennen.

Der slowenische Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar
APA/AFP/Anne-Christine Poujoulat
Mit Tour-Sieger Pogacar ist immer zu rechnen

Aufgrund des nicht besonders schwierigen Streckenprofils könnte es da nach 179,2 km auch zu einer Sprintankunft einer größeren Gruppe kommen, hierbei wäre möglicherweise der mehrfache Weltmeister Peter Sagan zur Stelle. Für Österreich treten Marco Haller, Hermann Pernsteiner, Felix Gall, Sebastian Schönberger und der bei der Vuelta zehntplatzierte Felix Großschartner an. Das Frauen-Rennen (107,2 km) ohne Kiesenhofer bestreiten Sarah Rijkes, Christina Schweinberger und Angelika Tazreiter.

Mitterwallner und Stigger hoffen auf Chance

Insgesamt sind 34 Teilnehmer des Österreichischen Radspoprtverbands (ÖRV) am Start, bis Sonntag stehen 13 Medaillenentscheidungen auf dem Programm. Im U23-Straßenrennen der Frauen am Freitag wollen die Mountainbikerinnen Mona Mitterwallner und Laura Stigger mitmischen.

Mitterwallner hat heuer im Gelände in der U23-Kategorie mit den WM-und EM-Titeln sowie dem Gesamtweltcup-Sieg bisher alles abgeräumt. Cross-Country-Olympiateilnehmerin Stigger will wie 2018 bei der WM in Innsbruck mit dem Junioren-Goldmedaillengewinn überraschen. „Ich freue mich jedenfalls, wieder einmal im Renntempo auf der Straße unterwegs zu sein“, sagte die Ötztalerin. Im U23-Männer-Bewerb sollte Tobias Bayer, der vor seinem Sturz-Aus bei der Vuelta stark aufgezeigt hat, ganz vorne mithalten können.